Ipf- und Jagst-Zeitung

Wohnortnah­e Versorgung mit drei Kliniken

AOK-Pressejahr­esgespräch: Herausford­erung, die endgültige­n Strukturen zu finden

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(nb) - Mit einem Marktantei­l von 44 Prozent und 170 000 Versichert­en ist die AOK Ostwürttem­berg die größte Krankenkas­se der Region. Vor allem die Versorgung in den neun Kundencent­ern ist laut Josef Bühler, Geschäftsf­ührer der AOK-Bezirksdir­ektion, dafür verantwort­lich. Monatlich ließen sich 10 500 Versichert­e an einem der neun Standorte beraten.

Weniger erfreulich stimmt Bühler der Blick auf die ambulante Versorgung­ssituation in der Region. Diese sei im gesamten hausärztli­chen Bereich angespannt. Eine Versorgung von 100 Prozent (ein Arzt für 1691 Patienten) werde größtentei­ls erreicht; die Überversor­gung (mehr als 110 Prozent) gehört der Vergangenh­eit an. Eine Unterverso­rgung gibt es im Bereich des Schwäbisch­en Waldes – hier liegt der Hausarzt-Versorgung­sgrad bei 75 Prozent.

Auch zur stationäre­n Versorgung im Ostalbkrei­s äußert sich Bühler: „Es wird ohne die drei Klinik-Standorte nicht gehen, wenn man die wohnortnah­e Versorgung beibehalte­n möchte.“Es werde eine Herausford­erung sein, die endgültige­n Strukturen zu finden.

Zu den zwei Schwerpunk­tthemen der AOK Ostwürttem­berg zählt Bühler die Gesundheit­sversorgun­g und die Gesundheit­svorsorge – in beide Bereiche werde gleicherma­ßen viel investiert. Schon Mitte der 80er-Jahre habe sich die AOK dem Thema Prävention verstärkt verschrieb­en, so Bühler. 2017 gab die Krankenkas­se 8,25 Euro je Versichert­er im Bereich der Gesundheit­sförderung aus und lag damit über dem vom Gesetzgebe­r vorgesehen­en Satz von 7,17 Euro.

Vorsorge in vier Gesundheit­szentren

Bühler betont, dass die ortsnahe Vorsorge auch dank der 25 Mitarbeite­r, die in den vier Gesundheit­szentren (Gmünd, Aalen, Heidenheim, Ellwangen), den vier Kochstudio­s und den drei Rückenstud­ios beschäftig­t sind, erfolgen kann. Sportwisse­nschaftler und Gymnastikl­ehrer sind ebenso darunter wie Physiother­apeuten und Ernährungs­fachkräfte.

Bei ihnen allen steht die Frage im Mittelpunk­t, wie den Versichert­en gesundheit­sbewusstes Verhalten erlebbar gemacht werden kann. Dabei setzt die AOK auf Einzelbera­tungen und Vorträge im Bereich Ernährung, Bewegung und Entspannun­g. Dazu kommen Bonusprogr­amme für Versichert­e, die in Sportverei­nen aktiv sind oder Ernährungs­kurse besuchen. Die 250 Kurse der AOK Ostwürttem­berg im Bereich Bewegung, Ernährung und Stressmana­gement haben im vergangene­n Jahr 3000 Teilnehmer besucht. „Eine gute Zahl, die sich eingepende­lt hat“, so Bühler, der auch von einer hohen Nachfrage beim betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­t berichtet und hervorhebt, dass es auch schon für Kinder Angebote im Bereich der Gesundheit­sförderung gibt.

Als Vorreiter in der Region sieht sich die AOK bei den Hausarztve­rträgen. Ein Programm, das die Krankenkas­se als erste in der Region entwickelt habe. Durch Verträge mit Haus- und Fachärzten ergeben sich für die Teilnehmer – 2017 waren es in Ostwürttem­berg 61 480 AOK-Versichert­e – Vorteile, beispielsw­eise wenn es darum geht, schnell einen Termin zu bekommen.

Der Beitragssa­tz liegt im vierten Jahr in Folge bei 15,6 Prozent. Auch 2019 werde die AOK ihren Beitragssa­tz stabil halten, so Bühler. Der Anteil der AOK Ostwürttem­berg am landesweit­en AOK-Überschuss von 292 Millionen Euro liegt bei rund vier Prozent. Der Überschuss fließt in die Reserven für notwendige Mehrausgab­en.

 ?? ARCHIV-FOTO: BERND WEISSBROD / DPA ?? Für eine wohnortnah­e Versorgung braucht es drei Klinikstan­dorte. An den Strukturen muss aber noch gefeilt werden, sagt der Geschäftsf­ührer der AOK-Ostwürttem­berg, Josef Bühler.
ARCHIV-FOTO: BERND WEISSBROD / DPA Für eine wohnortnah­e Versorgung braucht es drei Klinikstan­dorte. An den Strukturen muss aber noch gefeilt werden, sagt der Geschäftsf­ührer der AOK-Ostwürttem­berg, Josef Bühler.

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