Sorge um den Wasserstand der Jagst
Zweifel an der Auskunft der Behörden
- Die Sorge um den Wasserstand der Jagst ist bei der jüngsten Sitzung des Gemeindeverwaltungsund Wasserversorgungsverbands Kapfenburg greifbar geworden.
Die Lauchheimer Bürgermeisterin Andrea Schnele, zugleich Vorsitzende des Verbands, gab die behördliche Auskunft weiter, dass die Jagst im Hinblick auf ihre Wasserführung keine Schäden erlitten habe – trotz des heißen Sommers und der Trockenheit im Herbst.
Verbandsmitglied Eberhard Viert aus Westhausen-Reichenbach nannte dies eine „Beschönigung“. Aus seiner Sicht ist der Zustand der Jagst bereits bedenklich: „Vom Ursprung in Walxheim kommt schon lang kein Wasser mehr, nur noch Rinnsale kleiner Bäche. Geringe Zugaben vom Stockmühlenstausee und Kläranlagenwässer speisen die Jagst noch, mit bereits erkennbaren Schäden in Ufergewächsen.“
Zuvor hatte der Verband Entscheidungen und Vorberatungen aus den Gemeinderäten in Westhausen und Lauchheim einstimmig gebilligt. Hierzu zählten Änderungen des vom Verwaltungsverband gepflegten gemeinsamen Flächennutzungsplans, verursacht durch Bauvorhaben in beiden Gemeinden. An erster Stelle steht hierbei das Siedlungsgebiet Kalvarienberg in Lauchheim, das Andrea Schnele vorstellte. In Westhausen sind es private Investitionen, darunter ein Verwaltungsgebäude, das ein in Lippach ansässiger Industriebetrieb im Gewerbegebiet Röttinger Straße erstellen will, und eine Freiflächen-Photovoltaikanlage eines Biolandwirtes. Westhausens Bürgermeister Markus Knoblauch erläuterte die Projekte.
Einig war man sich darüber, dass für das Wasserwerk Westhausen mittelfristig keine Wasserenthärtungsanlage in Frage komme. Jedoch müsse die Chlorgasanlage für 57 000 Euro erneuert werden. Das sei dringend notwendig, weil es für die bestehende Anlage keine Ersatzteile mehr gebe, sagte Westhausens Kämmerer Matthias Legner, der zugleich Verbandsrechner ist.