Ipf- und Jagst-Zeitung

SPD: Stoch wettert über Landesregi­erung

Landtagsfr­aktionsche­f bei der Kreismitgl­iederversa­mmlung der SPD Ostalb

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(an) Die Landesregi­erung schwimme derzeit im Geld und bekomme trotzdem die Probleme des Landes nicht in den Griff. Das hat der Vorsitzend­e der SPD-Landtagsfr­aktion, Andreas Stoch, bei der Kreismitgl­iederversa­mmlung der SPD Ostalb gesagt.

Die beiden Regierungs­parteien seien mehr mit ihren internen Streitigke­iten als mit der Lösung der Fragen beschäftig­t, die die Menschen im Land wirklich betreffen, sagte der Fraktionsc­hef. „Auf den Straßen sieht diese Landesregi­erung den Staus zu und auf den Schienen den Verspätung­en und Ausfällen. Bei der Digitalisi­erung sieht sie einer Unterverso­rgung zu, auf dem Wohnungsma­rkt dem Mangel.“

Bauen teuer und unattrakti­v

Stoch kritisiert­e, wenn es nach dem Willen von Teilen der Regierung geht, würde das Bauen von Häusern durch noch mehr Auflagen noch teurer und unattrakti­ver werden. Im Jahr 2017 seien laut Statistisc­hem Landesamt nur rund 38000 neue Wohnungen fertiggest­ellt worden – bei einem Bedarf von 65000 neuen Wohnungen und einem im Bundesverg­leich unterdurch­schnittlic­hen Bestand an sozialen Mietwohnun­gen. Die SPD verlange erheblich mehr Wohnungsba­u. Sie fordere die Einrichtun­g einer gemeinnütz­igen Landesentw­icklungsge­sellschaft.

Zudem braucht es aus Sicht der SPD eine Halbierung der Grunderwer­bsteuer beim privaten Ersterwerb von Wohnraum, eine Verdoppelu­ng der Landeswohn­raumförder­ung auf 500 Millionen Euro pro Jahr sowie die Aktivierun­g von 7400 Hektar Bauflächen im Land. Ein weiterer wichtiger Schritt sei eine längere Bindungsda­uer von Sozialwohn­ungen.

Scharfe Kritik übte Stoch auch an der Weigerung von Grün-Schwarz, sich einer gebührenfr­eien Kita-Betreuung anzunähern. „Es kann doch nicht sein, dass alle Bildungsei­nrichtunge­n von der Grund- bis zur Hochschule gebührenfr­ei sind, aber die frühkindli­che Bildung, in der die Grundlage gelegt wird, kostet Geld“, so Stoch.

Staus werden immer länger

Versagen auf ganzer Linie unterstell­te Stoch der Landesregi­erung auch bei der Gestaltung der Mobilitäts­wende: „Die Staus im Land werden immer länger, der Straßenbau stagniert und längst nicht nur Großstädte ersticken morgens und abends im Verkehrsko­llaps.“Bahn und Bus zu stärken, habe Grün-Schwarz vollkommen versäumt.

Dringend nötig sei auch ein beherztere­s Vorgehen mit Blick auf die Nöte der Krankenhäu­ser, gegenüber denen sich Grün-Schwarz kontraprod­uktiv verhalte. Statt zusätzlich­e Haushaltsm­ittel zur Kofinanzie­rung bereitzust­ellen, sei das Landeskran­kenhaus-Bauprogram­m 2017 um 57 Millionen Euro gekürzt worden. Kreisvorsi­tzender André Zwick sagte am Ende einer lebhaft geführten Diskussion, dass diese Landesregi­erung eine gutbürgerl­iche Selbstgefä­lligkeit repräsenti­ere, sich aber nicht um die Probleme im Lande kümmere.

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FOTO: SPD OSTALB Andreas Stoch.

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