Trauer um einen großen Gmünder
Der ehemalige Justizminister Helmut Ohnewald ist mit 82 Jahren gestorben
(has) - Im Alter von 82 Jahren ist der ehemalige Gmünder Finanzamt-Chef, Landtagsabgeordnete und Justizminister Helmut Ohnewald gestorben. Schwäbisch Gmünd und der Ostalbkreis trauern um eine große Persönlichkeit.
Der gebürtige Untergröninger war schon als Bub Ministrant im Gmünder Münster. Nach dem Abitur am Gmünder Parler-Gymnasium studierte Ohnewald Jura in Tübingen und München. Mit großer Verehrung sprach er immer vom ehemaligen Finanzminister Robert Gleichauf, dessen persönlicher Referent er von 1968 bis 1973 gewesen ist. „Hier machte ich meine ersten Erfahrungen mit der Politik“, erzählte er anlässlich seines 80. Geburtstags vor zwei Jahren, „und 1973 landete ich auf dem Chefsessel des Gmünder Finanzamtes.“
Als Leitender Regierungsdirektor wurde Ohnewald für die CDU in den Landtag nach Stuttgart gewählt; ab 1988 war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender und parlamentarischer Geschäftsführer.
Die Krönung seiner politischen Laufbahn erreichte er 1991, als ihn Ministerpräsident Erwin Teufel zum Justizminister berief. Ein weiteres Ministeramt hatte er nicht angestrebt, da ihm die Nähe zu den Bürgern mehr am Herzen lag. „Ich war mit Leib und Seele Politiker“, versicherte er immer wieder, aber alles im Leben habe seine Zeit, und mit 60 Jahren sei es für ihn soweit gewesen, von der Politik Abschied zu nehmen. Ein Politiker mit menschlichen Zügen.
Ein umfassendes Betätigungsfeld wurde danach seine Aufgabe als Verwaltungsratsvorsitzender des Süddeutschen Rundfunks und später, nach der von ihm maßgeblich mitgestalteten Fusion von SDR und SWF, des SWR.