Das Projekt „Jugend forscht“
Die U 23 der TSG II findet sich als Neuling bestens in der Fußball-Bezirksliga zurecht
- Als Neuling gestartet und bereits nach wenigen Spielen hochangesehen: Die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach II mischt derzeit die Fußball-Bezirksliga kräftig auf. Das Projekt „Jugend forscht“unter der Anleitung von Chefcoach Christoph Merz befindet sich auf einem guten Weg. Als Tabellensechster gehört die TSG II derzeit sogar zur Spitzengruppe.
Dass ein Aufsteiger nach neun Spieltagen bereits 16 Punkte auf dem Konto stehen hat und sich somit frühzeitig ein Polster zur Abstiegszone geschaffen hat, erscheint auf den ersten Blick bereits bemerkenswert. Die Besonderheit: Das Durchschnittsalter der Mannschaft liegt knapp unterhalb von 21 Jahren. Gleich vier 19-Jährige standen beim jüngsten 6:0-Kantersieg gegen Mitaufsteiger Wört in der Startelf der TSG Hofherrnweiler. „Es hätte kaum besser laufen können“, zeigt sich auch Christoph Merz hochzufrieden mit dem Saisonstart. Seit der 36-Jährige den Trainerposten vor knapp zwei Jahren übernommen hat, geht es beständig bergauf. Die Vizemeisterschaft in der Kreisliga A I und der folgende Aufstieg nach drei Relegationsspielen diesen Sommer waren der Lohn für eine nachhaltige Arbeit mit dem eigenen Nachwuchs.
Die erste Mannschaft in der Landesliga, die Zweite direkt darunter in der Bezirksliga und die A-Junioren behaupten sich im dritten Jahr in Folge in der Verbandsstaffel – eine bessere Verzahnung könnte man sich bei der TSG Hofherrnweiler kaum vorstellen. „Die Zusammenarbeit funktioniert perfekt, ein Rädchen greift direkt ins andere“, schwärmt Merz. Von den 24 Akteuren, die er in der Bezirksliga bislang einsetzte, wurden 16 in den vergangenen drei Jahren aus der eigenen A-Jugend hochgezogen. „Alle haben den Sprung zu den Aktiven hervorragend gemeistert“, so Merz. Seine oberste Prämisse: „Wir wollen die jungen Spielern bestmöglich integrieren und an höhere Aufgaben heranführen.“Dass dieses Konzept voll aufgeht, haben die bisherigen Leistungen eindrucksvoll widergespiegelt: Erst dreimal musste sich die TSG II bislang geschlagen geben. „Manchmal merkt man noch, dass uns ein Stück Erfahrung fehlt“, meint Merz, der die knappen 0:2-Niederlagen gegen die Aufstiegsaspiranten Bettringen und Unterkochen als Teil des Lernprozesses verschmerzen konnte.
Umgekehrt brillierte das junge Team unter anderem gegen Lauchheim (6:1) und Gerstetten (2:0) – beides gestandene Bezirksligisten. 25 erzielte Treffer sind zudem eine ligaweite Bestmarke, wobei Hannes Melzer (6 Tore) und Max Melzer (4) herausragen. Merz, jahrelang selbst die personifizierte Torgarantie am Sauerbach, gibt sich daher entsprechend selbstbewusst: „Oberstes Ziel ist für einen Neuling natürlich die Nichtabstieg. Bei dem großen Potenzial, das in dieser ehrgeizigen Mannschaft steckt, brauchen wir uns aber nicht scheuen, das obere Drittel anzusteuern.“
Jung gegen Jünger
Diese Ansage verleiht dem bevorstehenden Gastspiel der TSG Hofherrnweiler II (6./16 Punkte) beim SV Neresheim (2./21) noch einmal besonderen Reiz. Zumal der SVN mit durchschnittllich 23,2 Jahren das zweitjüngste Team der Liga stellt. „Viele Neresheimer haben bei den Aktiven bereits höherklassig gespielt“, nennt Merz den Unterschied. Beim Tabellenzweiten, der zuletzt dreimal in Folge mit 1:0 siegte, wird der Neuling eine absolute Glanzleistung benötigen, um seinen positiven Trend fortzusetzen. „Natürlich wollen wir dort nicht nur vorbeischauen, sondern auch etwas Zählbares mitnehmen“, fordert der TSG-Trainer. Er selbst würde sich eine Endplatzierung unter den ersten Fünf wünschen, fügt aber direkt hinzu: „Das wichtigste bleibt, dass wir uns als Mannschaft weiter entwickeln und von Spiel zu Spiel punkten.“
Am Sonntag steht noch ein weiteres Spitzenspiel besonders im Fokus: Mit dem SV Waldhausen (4./18) und dem derzeitigen Klassenprimus TSG Nattheim (1./22) die Zweit- und Drittplatzierten der Vorsaison gegenüber. Zeitgleich hat der FV 08 Unterkochen (7./15) die abstiegsbedrohte SGM Kirchheim/Trochtelfingen (13./7) zu Gast, die SG Bettringen (3./19) befindet sich beim VfL Gerstetten (11./10) ebenfalls in der Favoritenrolle. Das Aufstiegsrennen nimmt an Fahrt auf und auch der SV Lauchheim (8./15) liegt noch in Reichweite, muss allerdings gegen die TSG Schnaitheim (5./17) eine knifflige Aufgabe meistern. Der TV Neuler (9./13) hielt sich mit zehn Punkten aus den vergangenen vier Partien nahezu makellos. Hält der Aufwärtstrend auch im Heimspiel gegen Tabellennachbar TV Heuchlingen (10./ 12) an, so dürfte auch der TVN seinen Blick nach vorne richten.
Ein wegweisendes Duell im Kampf um den Klassenerhalt erwartet den SV Wört (12./9) gegen die seit über einem Monat sieglosen SF Lorch (15./5). Schlusslicht FC Ellwangen (16./1) hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sollte im zehnten Anlauf aber endlich seinen ersten Saisonsieg einfahren: Gegen Aufsteiger AC Milan Heidenheim (14./7) stehen die Karten für den FCE sicherlich alles andere als schlecht.