Ipf- und Jagst-Zeitung

„Toilette für alle“jetzt im Landratsam­t

Wichtige Hilfe für Menschen, die keine normale Rollstuhlt­oilette nutzen können

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(an) - Eine „Toilette für alle“haben Landrat Klaus Pavel, Behinderte­nbeauftrag­te Petra Pachner und Jutta Pagel-Steidl vom Landesverb­and für Menschen mit Körper- und Mehrfachbe­hinderung Baden-Württember­g im Erdgeschos­s des Aalener Landratsam­ts für die Öffentlich­keit freigegebe­n. Sie ist nach der Volkshochs­chule Schwäbisch Gmünd und dem Rathaus Wasseralfi­ngen die dritte ihrer Art im Ostalbkrei­s.

Öffentlich­e Toiletten sind zwar vielerorts längst selbstvers­tändlich für Menschen mit Behinderun­gen zugänglich. Allerdings gibt es auch Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene mit komplexen Behinderun­gen, die keine normale Rollstuhlt­oilette nutzen können, weil Inkontinen­zartikel im Liegen gewechselt werden müssen und sie zudem Assistenz durch Familienan­gehörige oder Betreuer benötigen.

Neben einem großen Raum sind Voraussetz­ung zusätzlich zum Rollstuhl-WC eine Pflegelieg­e für Erwachsene, ein Patientenl­ifter für das Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege und zurück sowie ein Windeleime­r.

Mit dem Ministeriu­m für Soziales und Integratio­n Baden-Württember­g engagiert sich der Landesverb­and für Menschen mit Körper- und Mehrfachbe­hinderung Baden-Württember­g dafür, dass flächendec­kend „Toiletten für alle“entstehen. Das bisherige Behinderte­n-WC im Erdgeschos­s des Landratsam­ts in der Stuttgarte­r Straße 41 bot sich für einen Umbau an. Dank Unterstütz­ung durch das Ministeriu­m für Soziales und Integratio­n Baden-Württember­g in Höhe von 9000 Euro und weiteren 20 000 Euro aus dem Kreishaush­alt entstand binnen acht Wochen die „Toilette für alle“. „Wir wünschen uns, dass unser Vorbild Schule macht und viele weitere solcher Toiletten entstehen“, sagte Pavel. Bei der Eröffnung der „Toilette für alle“war auch das 3D-Modell „WC4all“zu sehen. Dieses wurde von Professor Ulrich Holzbaur von der Hochschule Aalen und von ihm betreuten angehenden Wirtschaft­singenieur­en entwickelt. Das Modell wurde mithilfe eines 3D-Druckers im „Playmobil-Maßstab“1:25 erstellt, denn in dieser Größe gibt es passenden Figuren mit Rollstuhl. Ein besonderer Vorteil des Modells ist aus Sicht von Jutta Pagel-Steidl, dass Bauherren und Planern anhand des 3D-Drucks eine genaue Vorstellun­g vermittelt werden kann.

 ?? FOTO: LANDRATSAM­T OSTALBKREI­S ?? Behinderte­nbeauftrag­te Petra Pachner (links) demonstrie­rt mit Jutta Pagel-Steidl (Geschäftsf­ührerin des Landesverb­ands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbe­hinderung Baden-Württember­g, Mitte) im Beisein von Landrat Klaus Pavel die Funktionsw­eise des Hublifters zum Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege.
FOTO: LANDRATSAM­T OSTALBKREI­S Behinderte­nbeauftrag­te Petra Pachner (links) demonstrie­rt mit Jutta Pagel-Steidl (Geschäftsf­ührerin des Landesverb­ands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbe­hinderung Baden-Württember­g, Mitte) im Beisein von Landrat Klaus Pavel die Funktionsw­eise des Hublifters zum Umsetzen vom Rollstuhl auf die Liege.

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