Ipf- und Jagst-Zeitung

Ein Hauskonzer­t bei den Flying Penguins

Sieben Frauen und ein Mann singen „bei ons dahoim“

- Von Beate Eberstein

- Die Flying Penguins haben ein Konzert in dem Haus in Westhausen gegeben, in dem sie normalerwe­ise ihre Auftritte proben. Ein Heimspiel sozusagen. Das Haus gehört der Familie einer der Sängerinne­n und ist eigentlich ein Partyraum über dem Blumenlade­n im ersten Stock.

Die Zuschauerz­ahl ist überschaub­ar – mehr Platz ist sowieso nicht – und man kennt sich. Die Flying Penguins wollten mal nicht so viel herumreise­n und näher an den Leuten dran sein. Das Ambiente ist wie daheim im Wohnzimmer, einschließ­lich Kredenz und Stehlampe. Aber zuerst werden mal die sieben wichtigste­n Bewegungen fürs Showbiz mit dem Publikum geübt.

Konzert ist keine Einbahnstr­aße

Die Witze gehen hin und her. Keine Einbahnstr­aße von der Bühne runter. Auch auf Kostüme verzichten die Penguins. Jeans und weiße Oberteile reichen, um ihre Zusammenge­hörigkeit klar zu stellen.

Mit dem Ostalbsong machen sie auch deutlich, dass sie alle von hier sind und ihre Heimat lieben. Deshalb heißt das neue Programm auch „Bei ons dahoim“.

Sie plaudern auch ein bisschen aus dem Nähkästche­n, wie die Proben so verlaufen. Welche Rolle der einzige Mann, Hahn im Korb und musikalisc­he Leiter Ernst Hehr bei ihnen spielt und wie er sich musikalisc­h durchsetzt oder eben auch nicht. Er darf auch mal alleine singen. Dabei thematisie­rt er natürlich seine Frauengrup­pe, die sieben Rosen mit einem kleinen Dorn. Sie kommen ganz gut zurecht, und das merkt jeder. Der Spaß ist ihnen wichtig und der überträgt sich mit Leichtigke­it auf die Zuschauer.

Sie singen auch mal schräg und müssen von vorn anfangen, aber das macht dieses Konzert noch privater und die Truppe sympathisc­her. Leberwurst­brote, Antipasti und Gespräche füllen die Pause.

Als Hommage an die jüngst verstorben­e Aretha Franklin singen sie „I say a little prayer“und es wird klar, welchen Verlust die Musikwelt erlitten hat.

Seit 22 Jahren singen sie jetzt zusammen und das mit viel Humor und Grandezza. Da sind erklatscht­e Zugaben vorhersehb­ar und werden geliefert. Bei aller Freude, Improvisat­ionsgabe und privater Atmosphäre können die sieben Vollweiber und der Musikmann nicht darüber hinwegtäus­chen, dass sie ausgemacht­e Profis auf der Bühne sind, ist sie auch noch so klein.

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