Seit 50 Jahren echte Freundschaft
Lions Club Schwäbisch Gmünd-Aalen feiert in Rueil Malmaison bei Paris
(an) - Der Lions Club Schwäbisch Gmünd-Aalen, 1963 gegründet und damit der älteste in der Region, ist in Paris zu Gast gewesen, um das 50jährige Bestehen der Partnerschaft mit Paris, genauer mit Rueil Malmaison, zu feiern.
Wer kennt Rueil-Malmaison? Und was verbindet Aalen mit dieser Stadt? Es sind Napoleon und die Lions. Napoleon lebte hier mit seiner ersten Frau Josephine, deren Grab sich in der Kirche Saint Paul et Pierre befindet. Und der große Korse war gleich zweimal in Gmünd, wo er im Rathaus vom 5. auf den 6. Oktober 1805 logierte. Am 6. Oktober zog er dann weiter nach Aalen („Napoleonfenster“im Alten Rathaus) auf dem Weg über Nördlingen nach Ulm, wo die siegreiche sogenqannte Campagne d’Ulm vom 14. (Elchingen) bis zum 16./19. Oktober stattfand.
Seit 1968 verbunden
Die Gmünder und Aalener Lions sind mit dieser französischen Stadt und deren Lions seit 1968 freundschaftlich verbunden oder „jumeliert“. Und sie besuchen sich jährlich – einmal in Gmünd und einmal bei Paris. Die Initiative zu einer Jumelage ging von den Franzosen aus, die eines Tages in Gmünd auftauchten, weil sie einen deutschen Partnerclub suchten und in Gmünd fündig wurden. Im Hotel Pelikan kam man sich rasch näher – vor allem, weil ein gewisser Rudolf Häussler brillant französisch parlierte. Am 20. Juni 1968 wurde in Paris die „Charta der Jumelage“von den Präsidenten Rudolf Häussler und Francois Millot unterzeichnet – so dass die Partnerschaft heuer 50 Jahre besteht. Etwas stolz und auch amüsiert bemerkte damals der französische Präsident: „Im Jahr der Studentenunruhen 1968 befand sich das politische Leben auch auf der Ostseite des Rheins im Umsturz.“Die Gmünder Lions also alle „Achtundsechziger“?
Besuch im Schloss Versailles
Auch deshalb fuhren 35 Gmünder Lions zur Feier dieses goldenen Jubiläums nach Frankreich. Die Franzosen hatten wie immer ein tolles Programm organisiert, einschließlich eines ausführlichen Besuches von Schloss Versailles, einem Empfang beim Bürgermeister im Rathaus von Rueil sowie einer Einladung zu den Gastfamilien in den Privathäusern.
Der Gala-Abend mit 91 Teilnehmern fand im Château Vermont statt, das ein Öl- und Gasindustrieller zur Verfügung stellte. Bevor die Gastgeschenke und die Clubwimpel ausgetauscht wurden, blickten die beiden Präsidenten Frank Raphael (Rueil Malmaison) und Hartmut Schaal (Schwäbisch Gmünd) auf die gemeinsamen 50 Jahre zurück. Sie stellten fest, dass die Ziele, die man sich damals in der Jumelage-Charta gesetzt hatte, durch die gelebte Freundschaft voll in Erfüllung gegangen seien. Die Völker Europas sollen sich im Geist von Lions International verbinden. Das sei umso wichtiger, so Schaal, als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg zu Ende ging, der sehr viel Leid und Elend über die beiden Völker gebracht habe. „Dass wir heute hier nach 50 Jahren in aller Freundschaft zusammen feiern, war damals unvorstellbar – und ist auch heute ein Wunder.“
Schaal und Raphael dankten allen Freunden und deren Familien, die das damalige Angebot des Miteinanders mit Freude angenommen hatten und daraus eine so „tolle und langjährige Freundschaft entwickelt haben“. Einer der Höhepunkte in der bisherigen Freundschaft war es, als die Franzosen von dem schrecklichen Hochwasser 2016 und dem Ertrinken eines jungen Gmünder Feuerwehrmanns hörten, sie für dessen Familie spontan 2000 Euro spendeten und weitere Lions aus Ostwürttemberg die Summe verdoppelten.