Ipf- und Jagst-Zeitung

Ihr Anliegen: Die Sicherheit von Daten

Frank Karlitsche­k erhält den Reinhard-von-Koenig-Preis 2018, Hendrik Speck den Förderprei­s

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(an) - Alle zwei Jahre verleiht die Stiftung Schloss Fachsenfel­d den mit 20 000 Euro dotierten Reinhard-von-Koenig-Preis für Fortschrit­t und Technik. Der Verein Freundeskr­eis Schloss Fachsenfel­d verleiht zudem einen Förderprei­s in Höhe von 5000 Euro. An diesem Freitag, 26. Oktober, werden die Preise 2018 auf Schloss Fchsenfeld übergeben. Frank Karlitsche­k, Gründer der Nextcloud GmbH, erhält den Reinhard-vonKoenig-Preis. Der Förderprei­s geht an Professor Hendrik Speck von der Hochschule Kaiserslau­tern.

Sicherheit und Verfügbark­eit von Daten stehen diesmal im Fokus der beiden Preisträge­r. Die beiden Entwickler erfüllten die Auswahlkri­terien der renommiert­en Jury, indem sie mit ihren Innovation­en neue technologi­sche Lösungsans­ätze für gesellscha­ftlich relevante Herausford­erungen bieten, technische­n Mut zeigen und einen signifikan­ten Beitrag zu nachhaltig­em Fortschrit­t leisten. Den gemeinsame­n Nenner, der beide Preisträge­r verbindet, bildet das Thema Datensiche­rheit und -kontrolle, das seit Jahren immer mehr zu einem öffentlich­en Diskussion­spunkt wird.

Sichere Cloud-Lösungen

Der in Stuttgart lebende Frank Karlitsche­k ist ein langjährig­er OpenSource-Autor und Privacy-Aktivist. Heute widmet er sich als Managing Director hauptsächl­ich seiner eigenen Firma, der Nextcloud GmbH, die er 2016 ins Leben rief. Bereits Ende der 1990er Jahre trug er zu KDE, einer Community, die sich der Entwicklun­g freier Software verschrieb­en hat, und anderen freien Softwarepr­ojekten bei und war Vorstandsm­itglied der KDE. Er leitete mehr als zehn Jahre Engineerin­g-Teams und arbeitete als Referatsle­iter und Geschäftsf­ührer bei verschiede­nen Internet-Unternehme­n. 2007 gründete er ein Start-Up, das Social Networking­und E-Commerce-Produkte entwickelt­e. Im Laufe der Jahre half er vielen Start-Ups mit Management­beratung und Investitio­nen. Zudem rief er mehrere Initiative­n ins Leben, um das Internet sicherer zu machen.

Nextcloud nennt sich auch die Entwicklun­g, für die Frank Karlitsche­k die Auszeichnu­ng erhält – eine Open-Source-Lösung zum Betrieb von Cloud-Diensten. Die Lösung hat sich nach kurzer Zeit bereits als Alternativ­e zu kommerziel­len CloudDiens­ten etabliert, mit der inzwischen auch die Bundesverw­altung und große Konzerne arbeiten.

Gesundheit: Besonders sensibel

Insbesonde­re Daten aus dem Gesundheit­sbereich sind sensibel und schützensw­ert. Hierfür wurde von Hendrik Speck, neben seiner Professur an der Hochschule Kaiserslau­tern auch Vorstandsv­orsitzende­r (CEO) der Zweibrücke­ner RAM Group Communicat­ion GmbH, mit der Fitness- und Gesundheit­sapp n*soria eine sichere Anwendung mit vollständi­ger Nutzerkont­rolle entwickelt. Daten-Sharing, beispielsw­eise mit Ärzten, der Familie oder Versicheru­ngen bleibt somit in den Händen des Users. Die Verarbeitu­ng und Synchronis­ation von Daten in einer Cloud wird explizit vom Nutzer kontrollie­rt und ist kryptograp­hisch abgesicher­t.

Unterstütz­t werden durch den Reinhard-von-Koenig-Preis Entwicklun­gen, die heute ebenso relevant sind, wie es einst zu Forscherze­iten die Automobili­tät, Geschwindi­gkeit, Aerodynami­k oder Motorentec­hnologie des Barons Reinhard von Koenig-Fachsenfel­d waren – also wesentlich­e Grundtechn­ologien, die für den Wirtschaft­sstandort Deutschlan­d essentiell waren und noch sind.

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FOTO: ALFREDS ULMANIS/FOTAL.LV Förderprei­sträger Hendrik Speck.
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FOTO: CREATIVE COMMONS Preisträge­r Frank Karlitsche­k.

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