Mehr als nur ein Konzert
Am Samstag, 3. November, gibt ein ganz besonderes Projekt sein Debüt in der Stadthalle
- „Mehr als nur ein Konzert.“Das versprechen Uwe Renz und Edgar Mann für das Debüt des Ensembles pi:k am Samstag, 3. November, um 20 Uhr in der Aalener Stadthalle. Die „Aalener Nachrichten“haben sich das neue Ensemble vom Dirigenten Renz und vom Komponisten Mann etwas näher vorstellen lassen.
Die Idee: „Ich hatte schon lange den Wunsch, in Aalen ein Ensemble für Neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zu etablieren“, steigt Renz ins Gespräch ein.
Die Entstehung: Festival Schloss Kapfenburg 2017, Eröffnungskonzert „in situ“. Nach dem Konzert bitten OB Thilo Rentschler, Landrat Klaus Pavel und Akademiedirektor Erich W. Hacker Uwe Renz, den Dirigenten der Jungen Philharmonie Ostwürttemberg (JPO), an ihren Tisch. Ob es nicht möglich sei, für die ersten Aalener Kulturwochen ein Projekt zu entwickeln. Nach Rücksprache mit Kulturamtsleiter Roland Schurig wurde die Idee konkreter. Der Aalener Komponist Edgar Mann kam ins Spiel. „Seither basteln wir an dieser Sache“, sagt Renz. Anfang 2018 ging’s ans Eingemachte, „eine für diese Art von Projekt sehr kurze Zeitspanne“, gesteht Edgar Mann.
Das Ensemble: „Das Ensemble ist ein Ensemble der Stadt Aalen“, sagt Renz, „nicht meines und nicht das von Edgar Mann.“Zunächst wurde es mit Blick auf die Aalener Kulturwochen und den Kulturbahnhof gegründet. Es soll aber auch auf Reisen – vielleicht sogar in die Partnerstädte – gehen, „als Botschafter nach außen strahlen“, formuliert Renz. Am 3. November werden 18 Musiker (Altersdurchschnitt Mitte 20) auf der Bühne stehen, darunter auch eine Sängerin, die allerdings nur bei einer Komposition eingreift. „Wir versuchen, möglichst auf Musiker aus der oder mit Bezug zur Region, vor allem aber auf junge Musiker zurückzugreifen“, sagt Edgar Mann. Die Besetzung ist flexibel, je nach Stück. Besetzung: Isabel Weller (Sopran), Sabine Beißwenger, Miriam Schmidt (Flöte), Annika Oser (Oboe), Marco Gaulke (Klarinette), Michael Herzig (Fagott), Markus Ehrlich (Saxofon), Yannick Güntert (Horn), Sebastian Hahn (Trompete), Bernd Brunk, Jonas Herpichböhm (Schlagwerk), Leander Brune (Klavier/Vibrafon), Annika Chen, Paula Hochweber (Violine), Patrizia Messana (Viola), Heiko Nonaka (Violoncello), Jim Thomas (Kontrabass).
Die Proben: Geprobt wird ab dem 1. November in der Aalener Musikschule. Zuhörer und solche, die einfach wissen wollen, wie die Arbeit der Musiker funktioniert, sind
willkommen. Überhaupt sucht zumindest Edgar Mann die Nähe zu den Schulen. Für die Leistungskurse Musik am Aalener Schubart-Gymnasium hat er kürzlich Vorträge gehalten über Spielund Kompositionstechnik. Gerne würde er diese Zusammenarbeit intensivieren. Edgar Mann spricht von Nachhaltigkeit. Die Komponisten: Die Komposition „The Unanswered Question“des amerikanischen Komponisten Charles Ives „gibt den Rahmen vor“, erklärt Mann. Hinzu kommen Kompositionen der Aalener Henning Brauel, Edgar Mann und Moritz von Woellwarth. Schnell habe man festgestellt, dass hier mehrere Komponistengenerationen aufeinander treffen. Brauel war Schüler von Hans Werner Henze, von Woellwarth und Mann waren Schüler von Brauel. Uwe Renz „Wir haben tolle Komponisten vor der Haustür.“
Die Musik: Ausgehend von Ives Komposition „The Unanswered Question“von 1906 sind am 3. November sogar Uraufführungen – „Variationen in memoriam Hans Werner Henze“von Henning Brauel und „KAREN“von Moritz von Woellwarth – zu hören. Ives stellt große Fragen: Wohin führt unsere Zeit? Wohin führt das alles? Leonard Bernstein, so erläutert Renz, habe die Frage um eine musikalische Perspektive erweitert: Wohin führt die musikalische Ästhetik? „Die Kompositionen“, fasst Mann zusammen, „sind denkbar unterschiedlich.“Moritz von Woellwarth zum Beispiel hat Bezüge zum Jazz. Es sei gerade die Stilvielfalt der zeitgenössischen Musik, von 1906 bis 2018, die den Reiz des Abends ausmache.
„Ich hatte schon lange den Wunsch, in Aalen ein Ensemble für Neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts zu etablieren“, gesteht Dirigent Uwe Renz.
Natascha Euteneier erklärt Werke Der Abend:
Natascha Euteneier vom Kulturamt wird zwischen den Stücken mit kurzen erläuternden Worten Musik und Komponisten vorstellen. Und zum Schluss hat das Publikum noch die Möglichkeit, mit Dirigent, Komponisten und Musikern zu sprechen. „Wir sind alle in der Halle“, sagt Mann, der noch eine weitere Besonderheit anführt: Er wird an dem Abend zudem einen Partiturentisch aufstellen. „Da kann jeder, der sich für Musik, vor allem für zeitgenössische, interessiert, Einblick gewinnen, wie so etwas aussieht.“Zu sehen sind nicht nur die Partituren der Stücke, die am Abend zu hören sind. Die Macher versprechen nicht umsonst „mehr als nur ein Konzert“.
Karten für das Konzert sind erhältlich bei der Tourist-Information Aalen, Reichsstädter Straße 1, 73430 Aalen bei MusikA oder unter www.reservix.de