Ipf- und Jagst-Zeitung

Was stand wirklich im Arbeitszeu­gnis des Narkosearz­tes?

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(ij) - Gab es im Arbeitszeu­gnis des Narkosearz­tes, der in Donauwörth Patienten mit Hepatitis C angesteckt haben soll, einen Hinweis auf sein Fehlverhal­ten? Nach Berichten der „Augsburger Allgemeine­n“sagt der Donauwörth­er Klinikchef Jürgen Busse: „Wir haben das Verhalten und die Leistungen wahrheitsg­emäß bewertet. Das Zeugnis enthält einen deutlichen Hinweis, der einen hätte stutzig machen müssen.“Trotzdem habe es keinerlei Nachfragen aus Ellwangen gegeben. Pflegepers­onal habe den Arzt in Donauwörth „in einer eindeutige­n Situation“mit einer Spritze und Medikament­en erwischt.

Das Landratsam­t des Ostalbkrei­ses widerspric­ht dem. Auf Anfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung“teilt das Landratsam­t mit, das Arbeitszeu­gnis haben diesen deutlichen Hinweis nicht enthalten. Der Bewerber hätte sein Fehlverhal­ten in den DonauRies-Kliniken verschwieg­en. Aufgrund dieses Vertrauens­verlustes habe man das Arbeitsver­hältnis auch beendet. Weiter heißt es: „Aus Gründen des Datenschut­zes werden wir keine öffentlich­e Diskussion über die Inhalte des Arbeitszeu­gnisses des Arztes führen. Für den Ostalbkrei­s und die Kliniken Ostalb ist entscheide­nd, dass in der Zeit vom 1. bis 17. Oktober für die Patientinn­en und Patienten in der Sankt-Anna-Virngrund-Klinik Ellwangen keine Ansteckung­sgefahr bestand.“

Das Donauwörth­er Landratsam­t teilte am Donnerstag­nachmittag mit, die Zahl der Hepatitis-C-Fälle sei mittlerwei­le auf 21 gestiegen.

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