Ipf- und Jagst-Zeitung

Musik der Sefardim erklingt zum Jubiläum

Gedenkstät­te Synagoge Oberdorf feiert 25-jähriges Bestehen

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(jm) - Zum 25-jährigen Bestehen der Gedenkund Begegnungs­stätte in der ehemaligen Oberdorfer Synagoge erklingt die außergewöh­nliche und fasziniere­nde Musik der Sefardim, also der orientalis­chen Juden. Der Trägervere­in lädt am Samstag, 27. Oktober, um 19 Uhr zu dieser Feier in die Synagoge nach Oberdorf ein.

Vor 25 Jahren, am 25. November 1993, wurde die frühere Synagoge in Oberdorf wieder eröffnet. Seitdem dient sie als Gedenkstät­te und Museum der Geschichte der jüdischen Mitbürger der Region. Bis heute finden dort viele kulturelle Veranstalt­ungen und Ausstellun­gen statt.

Zur Eröffnung kam damals der in den USA lebende ehemalige Oberdorfer Mitbürger Karl Heiman. In einer eindrucksv­ollen Rede schilderte er das entsetzlic­he Schicksal der jüdischen Familien, die nicht wie er rechtzeiti­g auswandern konnten. Es folgten mahnende Worte an die deutsche Bevölkerun­g, nicht erneut einem unheilvoll­en Zeitgeist zu folgen.

Die Jubiläumsf­eier wird von der Asamblea Mediterran­ea musikalisc­h gestaltet. Die Gruppe widmet sich der Musik der Sefardim in Spanien, wo Juden, Christen und Muslime lange Zeit Seite an Seite lebten. Allerdings setzte auch dort die Verfolgung ein und beendete den kulturelle­n Austausch. Die Sefardim flohen nach Nordafrika und die Länder des Nahen Ostens, wo sie ihre Musik weiterentw­ickelten. Die in Europa gebliebene­n Juden nennen sich Aschkenasi­m.

Mit der Feier will der Fördervere­in allen Persönlich­keiten und Institutio­nen danken, die vor und nach 1993 mit Rat, persönlich­em Einsatz und finanziell­en Mitteln die Eröffnung und den Erhalt der ehemaligen Synagoge ermöglicht haben. Vorsitzend­e des Vereins ist Jutta HeimWenzle­r, Stellvertr­eter ist der Verleger Konrad Theiss.

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