Haushalt 2019 einmal mehr rekordverdächtig
Bei Vorlage des Zahlenwerks ruft OB Thilo Rentschler dazu auf, Verantwortung für die Region zu übernehmen
- Fast 52 Millionen Euro an Investitionen, mit über 148 Millionen Euro an Gesamtsteuereinnahmen ein bisheriger Höchststand und mit einer Ausgangsbasis von knapp 26 Millionen Euro ein so geringer Schuldenstand wie schon lange nicht mehr – die Zahlen sind einmal mehr rekordverdächtig. Am Donnerstag haben Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Stadtkämmerin Daniela Faußner im Gemeinderat den Entwurf des Haushaltsplans 2019 und der mittelfristigen Finanzplanung bis 2022 für die Stadt Aalen präsentiert. In seiner Haushaltsrede rief Rentschler auch dazu auf, als Stadt Verantwortung für die ganze Region zu übernehmen.
Kontinuität prägt aus Sicht des OB den Haushaltsplan 2019 der Stadt. Was bedeute, die begonnenen und beschlossenen Dinge umzusetzen, anstatt schon wieder Neues draufzusatteln. Kontinuität bedeute aber auch, dass sich die große Mehrheit des Gemeinderats „und die gesamte Rathausmannschaft“nicht von dem Kurs abbringen ließen, „den wir nunmehr fünf Jahre miteinander gegangen sind“. Und dies ausschließlich zum Wohle der Stadt und ausbalanciert in allen Themenbereichen und unter allen Stadtteilen. Denn 45 Jahre nach den Eingemeindungen sei es an der Zeit, „von der Flächenstadt zur Gesamtstadt zu werden“.
Aufschwung im sechsten Jahr
Rentschler skizzierte in seiner Rede ein Aalen, das nunmehr im sechsten Jahr im Aufschwung stehe, das eine wachsende und begehrte Stadt sei und das den Herausforderungen der kommenden Jahre gerecht werden müsse. Dazu gehöre, mit einer entsprechenden Personalpolitik bei einem leer gefegten Arbeitsmarkt die Aufgaben bewältigen zu können. Die Personalausgaben sind mit 49 Millionen Euro der größte Posten im Haushalt, der auch 14 neue Stellen beinhaltet. Künftige und knifflige Großprojekte wie die Erneuerung des Rathauses und die Zukunft der Stadthalle gelte es anhand von „Fahrplänen“rechtzeitig anzugehen, wenngleich die Enstcheidungen darüber einmal erst der nächste Gemeinderat fällen werde.
Stadt braucht Potenziale
Als weitere Herausforderung nannte Rentschler die Fortschreibung des Flächennutzungsplans, in dem jetzt gerade noch ein Prozent der 14 600 Hektar großen Aalener Gesamtfläche als mögliche neue Potenzialflächen für Wohnen und Gewerbe vorgesehen sei. Wer in Aalen heimisch werden wolle, müsse – auch in bezahlbarem Wohnraum – die Chance dazu haben, ebenso wie es die Chance geben müsse, dass Firmen in Aalen ihren Standort langfristig sichern könnten. Für Gewerbesteuerzahlungen, so der OB, gebe es keinen Automatismus. Dabei gelte es zugleich, den naturnahen Stadtraum insgesamt ebenso wie die einzigartige Lage der Kernstadt zu bewahren.
Speerspitze der Entwicklungen
Rentschler rief weiter dazu auf, dass Aalen als prosperierende Kommune stets Verantwortung in der Region und darüber hinaus übernehme. Aalen als „Puls der Region und als Speerspitze innovativer, technologischer und dennoch nachhaltiger Entwicklungen“zu denken und zu stärken, das sei die große Aufgabe. Unter anderem nannte er die Rolle, welche die Stadt schon jetzt als „Kristallisationspunkt in der Gründerszene“spiele. Eine viel versprechende Gründerkultur sichere auch Aalen künftiges wirtschaftliches Wachstum.
Schließlich sah Rentschler Aalen, seine Bürger und alle in der Stadt Verantwortlichen angesichts eines europaweit zu spürenden Rechtsrucks in besonderer Verantwortung: „Es gilt, unser Konzept einer offenen Bürgergesellschaft zu verteidigen.“Was für Rentschler auch ein „starkes Zeichen im Kommunal- und Europawahljahr 2019“wäre.