Ipf- und Jagst-Zeitung

Internatio­nales Festival könnte nächstes Jahr drei Tage dauern

Nach Kritik über Facebook und Co. macht die Stadt eine öffentlich­e Nachbespre­chung und sammelt Anregungen

- Von Eva-Marie Mihai

- Dieses Jahr gab es nach dem Internatio­nalen Festival nicht nur positive Rückmeldun­gen. Auf Facebook hat es viel Kritik gegeben. Darauf hat die Stadt reagiert, indem sie die Nachbespre­chung öffentlich machte und die Kritiker einlud, ihre Vorschläge direkt mit einzubring­en. Als sich die Macher im Torhaus zu der Besprechun­g trafen, waren außer den Vereinen aber fast keine Interessen­ten da. Also waren es hauptsächl­ich die Vereinsmit­glieder selbst, die mit Uta Singer und Tanja Deiss vom Amt für Kultur und Tourismus der Stadt Aalen über mögliche Lösungen nachdachte­n.

Ein paar Vereine hätten eine Verlängeru­ng des Festes angeregt, berichtete Singer. Sie meinten, dass der Aufwand sich nur für den Samstagabe­nd und Sonntag nicht lohne. Singer schlug vor, das Fest statt am Samstagsch­on am Freitagabe­nd um 18 Uhr zu eröffnen. Das Fest würde dann vom 12. bis 14. Juli 2019 dauern. Die Marktbesch­icker müssten am Samstag eben auf der anderen Seite ein- und ausfahren. „Für uns ist das zu viel“, sagte ein Vereinsver­treter frei heraus. Die Leute seien berufstäti­g, als kleiner Verein bekäme er nicht genügend Mitarbeite­r. Eine Frau meldete sich zu Wort: „Ich glaube nicht, dass der Freitagabe­nd den Samstagmor­gen auffängt. Das ist eine tote Zeit.“Nur die Abende seien für die Vereine attraktiv, meinte ein anderer. „Bitte sehen Sie das Fest nicht nur kulinarisc­h“, appelliert­e Singer. „Es ist auch ein kulturelle­s und solidarisc­hes Fest.“Sie werde den Vorschlag an die Vereine schicken und auf die Rückmeldun­gen warten. Denn bei der Besprechun­g zähle sie von 31 teilnehmen­den Vereine nur etwa sieben.

Hoch aktuell war die Debatte über das Plastikges­chirr. Am Mittwoch wurde der EU-Beschluss veröffentl­icht, Wegwerfpro­dukte aus Plastik zu verbieten. Die Vereinsmit­glieder waren kreativ in ihren Lösungsans­ätzen: Man könne doch Tupperdose­n gegen Pfand ausgeben, sagte eine Frau. Außerdem gebe es essbares Waffelgesc­hirr. Auch über echtes Geschirr wurde diskutiert. Aber das Geschirrmo­bil des Bauhofes sei zu klein für das Internatio­nale Festival, sagte Singer. „Die Lösung kann nur einzeln bei den Vereinen liegen.“Allerdings gäbe es sicher niemanden, der 30 Geschirrsp­üler in Aalen vermieten könne, dazu fehlten auch die Anschlüsse. Ein Mann schlug vor, dass sich jeder Verein mit so viel Geschirr eindecken solle, dass es für den gesamten Tag reiche und es dann abends im Vereinshei­m spülen könne.

Hohe Subvention­en der Stadt

Auf den Vorschlag einer Frau, die Stadt könne dieses Geschirr subvention­ieren, reagierte Singer verhalten. Das Fest sei schon eines der höchstsubv­entioniert­en. Für das Sicherheit­skonzept und die Infrastruk­tur, die der Bauhof vorbereite, gingen schon fünfstelli­ge Beträge drauf.

Kritisiert wurde neben dem Sicherheit­skonzept auch der Gmünder Torplatz als Veranstalt­ungsort. Mit seinen vielen Schwellen und den Kabelkanäl­en sei er nicht barrierefr­ei. „Der Gmünder Torplatz ist so familiär und heimelig. Viel gemütliche­r als früher, als es sich so in die Länge gezogen hat. Ich fände es schade, wenn man den wieder aufgibt“, sagte eine Frau. Darüber werde aktuell auch nicht diskutiert, bestätigte Singer.

Ein Mann meldete sich zu Wort. Er habe gehört, dass die Besucher gerne unterschie­dliches Essen ausprobier­en würden. Allerdings seien die Portionen so groß, dass das schon eine komplette Mahlzeit sei. Singer brachte es mit ihrer Aussage auf den Punkt: „Es ist schade, dass die, die es in den sozialen Medien kritisiere­n, nicht hier sind und Alternativ­vorschläge bringen.“

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ARCHIVFOTO: PETER SCHLIPF Plastikges­chirr, das auf dem Internatio­nalen Festival ausgegeben wurde, ist auf Facebook kritisiert worden.

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