Lösung für den „Bären“deutet sich an
Lauchheim und die Vertrauten des letzten Bärenwirts sitzen nun im selben Boot
- Erneut haben zahlreiche Bürger die Gemeinderatssitzung von Lauchheim verfolgt. Die rund 30 Zuhörer haben dort eine erste Entscheidung zur Gestaltung des Areals des früheren Gasthofs „Bären“erlebt, die mit zwölf Ja- und sechs Nein-Stimmen von den Räten getroffen wurde.
Dieses Mal war es allerdings etwas anders als in vielen Sitzungen der letzten drei Jahre, in denen die sogenannte Bärenerblast diskutiert wurde. Der Erblasser hatte ja verfügt, dass das Gasthaus mit Liegenschaften einem gemeinnützigen Zweck zugeführt werden solle. Vor fünf Wochen saßen die Testamentsvollstrecker Alois Diemer und Robert Jakob noch auf der Zuhörerbank. Jetzt aber holte Bürgermeisterin Andrea Schnele sie ins Forum.
Vor fünf Wochen hatte Alois Diemer um eine Bedenkzeit gebeten, um darüber zu befinden, was auf dem Tisch lag und was die Bürgermeisterin zur Abstimmung bringen wollte. Jetzt brachte er, sekundiert von Bürgermeisterstellvertreter und seinem Kollegen als Testamentsvollstrecker, Robert Jakob, eigene Vorstellungen zum Verfahren und eigene Bewertungen der Gebäude vor.
Gemeinnützige GmbH als Ausweg?
Das geschehe auch, sagte er, „um den Druck der zeitlichen Frist aus dem Testament zu nehmen“– er spielte darauf an, dass der letzte Bärenwirt Hermann Hackspacher verfügt hatte, dass binnen fünf Jahren sein Wille erfüllt sein müsse. Deshalb schlug er die Gründung einer gemeinnützigen GmbH vor. Diese soll sich zunächst damit befassen, dem Gasthaus einen „neuen Geist einzuhauchen“, wofür jetzt der etwas sperrige Begriff „Treffpunkt Bären – Stiftungshaus für Vereine und Soziales“kreiert worden ist.
Darüber hinaus hatte er auch schon Mustermietverträge für die künftigen Nutzer mitgebracht.
Mit „lachendem und weinendem Auge“betrachtete Peter Preissler von der CDU die „Erblast“, verwaltet von einer „gGmbH“, mit unbekannten Größen. Röttingens Ortsvorsteher Alois Briel (CDU) holte weiter aus und nannte eine Reihe von anderen „Baustellen“, darunter die Mehrzweckhalle, nachdem Rüdiger Backes (FWV) den Vollstreckern für den „Brückenschlag“gedankt, und die Hülener und Röttinger Gemeinderäte um „Solidarität“beim Abstimmen gebeten hatte.
Andreas Thurner (CDU) hätte gerne mehr zu den „Diemerschen“Mietverträgen gewusst, aber nichts dazu erfahren. Wolfgang Dambacher (SPD / Unabhängige) brachte schließlich auf den Punkt, was sich jeder Bäreninteressierte in der Stadt seit dem Tod von Hermann Hackspacher vor drei Jahren als „Selbstverständlichkeit“gewünscht hätte: eine konstruktive Mitarbeit der Testamentsvollstrecker. Er sagte: „Mit Ihnen im Boot haben wir eine neue Chance.“