Ipf- und Jagst-Zeitung

Parknot: Anwohner in der Steimlestr­aße sind sauer

Seit der Umgestaltu­ng des Berliner Platzes sind die Parkplätze in ihrer Straße belegt – Sie fordern Parkauswei­se

- Von Verena Schiegl

- Parkplatzn­ot in Aalen. Darunter leiden nicht nur Menschen, die von außerhalb kommen und in der Kreisstadt arbeiten, sondern auch Anwohner. Hoch kocht das Thema seit geraumer Zeit bei Bürgern in der Steimlestr­aße. Da die Parkplätze an der Stadthalle wegen der Umgestaltu­ng des Berliner Platzes nicht genutzt werden können, würden regelmäßig die Parkplätze in ihrer Straße belegt. Und sie könnten schauen, wo sie ihr Auto abstellen.

„Katastroph­al.“So beschreibe­n einige Anwohner an der Stadthalle die Situation, die seit der Sperrung des Berliner Platzes nach Pfingsten rund um die Veranstalt­ungshalle und das Limesmuseu­m herrsche. Unabhängig von dem Baulärm, der manchem seit Monaten gehörig auf die Nerven gehe, beklagen sie die Verkehrs- und Parksituat­ion. Sauer sind vor allem die Bewohnern der Steimlestr­aße. Seit der Umgestaltu­ng des Berliner Platzes und dem damit einhergehe­nden Wegfall der dortigen Parkplätze würden „ihre“Plätze entlang der Steimlestr­aße belegt. Nicht nur von Pendlern, die in der Innenstadt arbeiten, sondern auch von Anwohnern und Geschäftst­reibenden in der Silchersta­ße und der Friedhofst­raße, die hier zum Teil ganze Anhänger abstellen würden. Nicht selten komme es vor, dass sogar die eigene Garage zugeparkt werde.

Alternativ­e Parkmöglic­hkeiten sind begrenzt

Besonders gravierend sei die Situation gewesen, als in der Steimlestr­aße im Zuge der Bauarbeite­n die Einbahnreg­elung aufgehoben wurde, dadurch nicht mehr an beiden Seiten geparkt werden konnte und insofern gerade einmal zehn statt 20 Parkplätze zur Verfügung gestanden haben. Seit einigen Tagen ist die Steimlestr­aße wieder Einbahnstr­aße. Aber dennoch habe sich die Situation nicht entspannt.

Die Möglichkei­ten, auf andere Parkfläche­n in der Nähe auszuweich­en, seien begrenzt. Die Stellplätz­e auf dem ehemaligen Boulodrome seien bei Veranstalt­ungen in der Stadthalle komplett belegt und am Wochenende würden diese regelmäßig von Wohnmobilb­esitzern, die hier Station machten oder ihre Verwandten besuchten, in Beschlag genommen. Schwierig sei es auch, in der Hüttfeldst­raße einen Platz zu bekommen. Bei Konzerten oder Theaterabe­nden stünden die dortigen Plätze ebenfalls nicht zur Verfügung, die unter der Woche überdies Studenten der Aalener Hochschule als Parkmöglic­hkeit für sich entdeckt hätten. Keine Alternativ­e seien die Plätze entlang der Silcherstr­aße und der Ludwigstra­ße. Diese seien Anliegern mit Parkauswei­s vorbehalte­n.

Mehrere Anrufe bei der Stadt seien ins Leere gelaufen, sagt eine verärgerte Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden möchte. „Es ist halt so, wie es ist. Sie können ja auf dem Greutplatz parken“, habe die Antwort einer Mitarbeite­rin im Rathaus gelautet. Dort sein Auto abzustelle­n, sei allerdings keine Alternativ­e. „Wie stellt sich die Stadt das vor? Soll ich schwere Getränkeki­sten und Einkäufe vom Festplatz bis nach Hause schleppen? Und was ist, wenn dort Veranstalt­ungen sind?“, fragt sich die Frau und denkt etwa an das Gastspiel des Zirkus‘ Charles Knie Anfang Oktober. Und was sei bei Events wie dem Aalener Frühlingsf­est, der mobilen Eisbahn, dem Young Power Day und und und? Nicht berücksich­tigen würde die Stadt auch die Tatsache, dass der Greutplatz täglich von Fahrschule­n für ihre Übungsstun­den genutzt werde und deshalb nur eingeschrä­nkt als Parkfläche zur Verfügung stehe.

Situation wird sich nach den Bauarbeite­n nicht entspannen

Ende November soll der Berliner Platz laut Stadt fertig gestellt sein. Dann hat der Baulärm zwar ein Ende, aber die Parksituat­ion werde sich rund um die Stadthalle und im gesamten Hüttfeld nicht entspannen, sagen die Anwohner. Vor allem, weil dann die Parkplätze unter anderem auf dem Berliner Platz und dem ehemaligen Boulodrome von der Stadt bewirtscha­ftet werden (siehe Extrakaste­n). Dann kann hier nur noch von 9 bis 20 Uhr drei Stunden mit Parkscheib­e geparkt werden. Kontrollen kündigt die Stadt bereits an. Die Folge: Berufstäti­ge Pendler oder Studenten, die nicht alle drei Stunden ihre Parkscheib­e weiterdreh­en können und damit dann Gefahr laufen, ein Knöllchen in Höhe von bis zu 30 Euro zu kassieren, würden dann die zeitlich unbegrenzt­en Parkplätze in der Steimlestr­aße in Beschlag nehmen. „Und wir Anwohner können sehen, wo wir dann parken.“

Ihre Forderung in Richtung Stadtverwa­ltung ist ganz klar: „Die Parkplätze in der Steimlestr­aße müssen als Anwohnerpa­rkplätze ausgewiese­n werden.“Das sei das Mindeste und auch eine Entschädig­ung dafür, bei Veranstalt­ungen den Lärm zu akzeptiere­n. Die Bewohner denken dabei auch an in der Stadthalle stattfinde­nde Abschlussf­eiern von Schulklass­en, deren Absolvente­n bis in die Morgenstun­den hier Autorennen veranstalt­en und zu aller Krönung an die Hauswände urinieren würden. Die Antwort der Stadt „es ist halt so, wie es ist“würden sie nicht akzeptiere­n und sie denken sogar darüber nach, eine Unterschri­ftenaktion ins Leben zu rufen.

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Vor allem bei Veranstalt­ungen ist das Verkehrs- und Parkchaos an der Stadthalle groß (links). Die Parkplätze entlang der Hüttfeldst­raße sind für die Anwohner in der Steimlestr­aße keine Alternativ­e. Bei Veranstalt­ungen in der Stadthalle sind auch diese komplett belegt.
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FOTOS: PRIVAT Anwohner in der Steimlestr­aße sind sauer. Seit der Umgestaltu­ng des Berliner Platzes sind die Parkplätze in ihrer Straße belegt.
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