Ipf- und Jagst-Zeitung

Mordfall Bögerl beschäftig­t die Ermittler nach wie vor

Nach über acht Jahren gibt es noch Spuren, die abgearbeit­et werden – Auch alte Ansätze werden wieder aufgewärmt

- Von Verena Schiegl

- Es ist eines der größten und ungelösten Kapitalver­brechen in Deutschlan­d. Der Mord an der Bankiersfr­au Maria Bögerl, der vor achteinhal­b Jahren bundesweit für Schlagzeil­en sorgte und mehrfach in der Fernsehsen­dung Aktenzeich­en XY ausgestrah­lt wurde. Seit gut einem Jahr ist es ruhig geworden um den Fall. Doch ad acta gelegt hat die Polizei diesen immer noch nicht. „Es gibt nach wie vor Spuren, denen wir nachgehen“, sagt der Pressespre­cher der Ellwanger Staatsanwa­ltschaft, Armin Burger, auf Nachfrage der „Aalener Nachrichte­n“. Keine Tat hat in den vergangene­n Jahren die Region so bewegt wie der Mord an Maria Bögerl, die am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus in Heidenheim-Schnaithei­m entführt und erst einen Monat später in einem Waldstück zwischen Heidenheim­Nietheim und Aalen-Niesitz tot aufgefunde­n wurde.

Auch nach achteinhal­b Jahren gestaltet sich der Mord mehr als mysteriös. Kurze Zeit standen auch der Ehemann von Maria Bögerl, der sich zwei Jahre nach der Tat das Leben nahm, sowie der Schwiegers­ohn der Ermordeten im Verdacht, in den Mord verwickelt zu sein.

Immer wieder tauchten neue Spuren auf, die im Sande verliefen. Auch vermeintli­che Zeugen, die sich als Lügner entpuppten, führten die Ermittler an der Nase herum. Zuletzt, im April 2017, fahndeten die Polizeibea­mten mit einer Tonspur und einem Phantombil­d nach einem Mann, der kurze Zeit später festgenomm­en, dann allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, da seine DNA nicht mit den Spuren aus dem Auto von Maria Bögerl übereinsti­mmte.

Auch die beiden Massengent­ests in Neresheim und in Giengen an der Brenz brachten im Jahr 2014 ebenso wenig den gewünschte­n Erfolg wie der Einsatz einer neuen Software, mit der 600 000 alte Datensätze ausgewerte­t wurden. Dabei handelte es sich vor allem um Handy-Verbindung­sdaten aus dem Tatzeitrau­m, die in der Nähe des Entführung­sortes aufgezeich­net wurden.

Aber auch nach achteinhal­b Jahren nach dem Mord gebe es noch Ermittlung­sansätze, die abgearbeit­et werden, sagt Armin Burger, Pressespre­cher der Ellwanger Staatsanwa­ltschaft. Auch alte Spuren würden nochmals aufgewärmt und überprüft. Zu Details möchte er sich allerdings nicht äußern.

Derzeit besteht die Ermittlung­sgruppe im Polizeiprä­sidium Ulm noch aus vier Beschäftig­ten, sagt Wolfgang Jürgens, Pressespre­cher beim Polizeiprä­sidium Ulm.

Die Chronologi­e der Ereignisse im Mordfall Maria Bögerl finden Sie unter www.schwaebisc­he.de/ boegerl-chronologi­e.

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FOTO: DPA Vor über acht Jahren ist Maria Bögerl ermordet worden.

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