Poller gegen wilde Partys
Anlage soll Ruhestörer hindern, bei Nacht ins Ellwanger Schloss zu fahren.
- Die Zufahrt zum Schloss ist derzeit für Autos nicht passierbar. Sie ist durch eine Baustelle blockiert. Nachfragen der „Ipfund Jagst-Zeitung“ergaben, dass hier eine Polleranlage installiert wird. Der Grund: Nach wie vor feiern Jugendliche bei Nacht in den Innenhöfen von Schloss Ellwangen – unter anderem, indem sie mit dem Auto durch die Schlosshöfe fahren und dabei laute Musik laufen lassen. Das soll durch den Poller unterbunden werden. Grundsätzlich hat niemand etwas gegen feiernde Jugendliche, sagt Carl Schüßler vom Amt für Vermögen und Bau des Landes Baden-Württemberg in Schwäbisch Gmünd, das die Liegenschaft betreut. Weil die Partys aber zu laut und zerstörerisch wurden, ist im Frühjahr eine Hausordnung erlassen worden. Ob sich dadurch etwas geändert hat, fragte Sylvia Möcklin den Amtsleiter.
Gibt es auf dem Schloss immer noch nächtliche Ruhestörungen durch Partys?
Ja. Auf jeden Fall. Es gibt öfter noch nächtliche Gelage, daran hat sich nichts geändert.
Wie sehen diese Partys aus?
Einige „Partygäste“kommen mit Autos und Bierkästen, fahren nachts in den Höfen herum, machen Musik und Lärm und hinterlassen ihren Abfall. Hinterher müssen wir als Eigentümer sauber machen, das ist unsere Zeit, die dabei draufgeht. Es kommt auch zu Beschädigungen, zum Beispiel von Holzteilen an Zäunen. Die Partys laufen, wenn andere Leute schlafen wollen, und vorzugsweise am Wochenende. Das ist nächtliche Ruhestörung.
Was bringt nun die neue Hausordnung?
Es ist schwierig. Wir können das Schlossgelände Amtsleiter Carl Schüßler, Amt für Vermögen und Bau, über den Sinn der Polleranlage am Schloss nicht durchgehend und flächendeckend kontrollieren. Wenn wir die Polizei rufen, sind die Feiernden weg. Das ist wie beim Hase-und-IgelSpiel.
Dann ist die Hausordnung nutzlos?
Nein. Sie bringt uns Rechtssicherheit, falls ein größerer Schaden entsteht.
Derzeit wird am Schloss eine Polleranlage installiert. Was soll diese Anlage bringen?
Dann wird man nicht mehr mit dem Auto in die Schlosshöfe fahren können, was einige sicher abhalten wird. Denn ab dann muss man den Bierkasten selbst ins Schloss tragen.
Im Schönen Graben, wo es ähnliche Probleme gibt, soll eine Videoüberwachung installiert werden. Wäre das auch fürs Schloss denkbar?
Das wäre ein großer Aufwand. Jemand muss die Videos ja auch anschauen.
Was dann?
Wir sind auf einem guten Weg. Das Schloss Ellwangen ist ein öffentliches Gebäude, ein Wahrzeichen der Stadt, und es soll der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Nur wünschen wir uns dabei auch ein anständiges Verhalten: die Ruhezeiten beachten, den Müll selbst mitnehmen und so weiter. Die Hausordnung gibt da schon Hinweise. dann hat keiner was gegen den Treffpunkt. Einfach Rücksicht nehmen und an ein „Miteinander“denken, dann sollte das funktionieren.
„Ab dann muss man den Bierkasten selbst in das Schloss tragen.“