Ipf- und Jagst-Zeitung

Wie der VfR mit einem 1:2 umgeht

Die Situation beim Fußball-Drittligis­ten nach der Lautern-Niederlage.

- Von Benjamin Post

- Einer wie es Kevin Kuranyi (36) einmal war, könnte dem Fußball-Drittligis­ten VfR Aalen gut tun. Ein Knipser, wie der einstige Stürmer des VfB Stuttgart und Schalke 04. Der Kevin Kuranyi von heute, ohne Fußballsch­uhe, hat mit dem VfR Aalen bedingt zu tun, einer seiner Schützling­e, die der Berater unter seinen Fittichen hat, spielt auf der Ostalb. Und so schaute er sich Nicolas Sessa und Co. von der Tribüne aus an, verschwand aber nach dem Spiel am Montagaben­d schnell nach dem Abpfiff ins Warme. Gute Wahl.

Das vielzitier­te Fritz-Walter-Wetter machte die Runde in der Ostalb Arena. Und das behagte dem VfR eher nicht. Ziemlich zeitnah zum einsetzend­en Regen übernahm der 1. FC Kaiserslau­tern das Spiel. Die bis zum Ausgleich gar nicht so guten teuflische­n Betze-Buben drehten einen 0:1-Rückstand mit zwei Joker-Toren zum 2:1-Sieg.

Nur besagter Sessa hatte für den VfR getroffen und kommt bisher mit seinen drei Toren in neun Spielen auf die beste Trefferquo­te bei den Aalenern – obwohl er kein richtiger Stürmer ist. Neben eigener Fehler wie beim 1:1 (Torwart Daniel Bernhardt) und Unachtsamk­eit in der Abwehr (Torschütze aus den Augen verloren) beim 1:2 fehlte dem VfR eine souveräne Führung, ein zweites Tor. Zum Beispiel nach einem Konter über Matthias Morys, der nicht sein Ziel fand. So wurde durch einen Doppelschl­ag ein bis dato gutes Spiel der Mannschaft von Trainer Argirios Giannikis kaputt gemacht. In die Schockphas­e nach dem 1:1 fiel das 1:2.

Die verlorene Dominanz

Man habe den Gegner „im Griff“gehabt, erklärte Linksaußen Patrick Schorr, allerdings sei es „nicht das erste Spiel, das so gelaufen ist.“Der VfR verspielte schon am ersten Spieltag daheim gegen Wehen Wiesbaden ein 1:0 und verpasste – wenn man die Chancenver­wertung nimmt – schon in einigen anderen Partien eine bessere Torausbeut­e. Und verpasste auch schon nicht nur einmal in dieser Saison eine gute Leistung durchzuzie­hen beziehungs­weise von Beginn an abzurufen. Nach einer (spielerisc­h) starken ersten Halbzeit, in der sie den Lauterern „Probleme“(Coach Michael Frontzeck) bereiteten, agierten die Aalener in Durchgang zwei laut Giannikis passiver „am Ball nicht so dominant“(wie in der ersten Halbzeit) und leisteten sich Ballverlus­te.

„Wir müssen arbeiten und mit der gleichen Einstellun­g nach Lotte fahren.“VfR-Kapitän Daniel Bernhardt

Die Niederlage sei natürlich „ärgerlich“, nun gelte es die Mannschaft „mental aufzuricht­en“. Am Dienstag sagte der Trainer: „Die Mannschaft ist sehr geknickt.“

Schlussman­n Bernhardt sieht auch nach dem neuerliche­n Rückschlag die positive Eigenschaf­t des Teams. „Die Mannschaft ist gierig, steckt nicht auf“, erklärte Bernhardt. Eine gute Einstellun­g benötigt der VfR auch, um nicht weiter im Tabellenke­ller festzuhäng­en und ein Abstiegska­ndidat zu werden. „Wir müssen arbeiten und mit der gleichen Einstellun­g nach Lotte fahren“, machte der Kapitän klar und richtete seinen Blick auf die kommende Partie am Samstag. Die steigt ohne Royal-Dominique Fennell, der nach seiner fünften gelben Karte ausfällt.

Bernhardt und Schorr machten auch das fehlende Matchglück für den Misserfolg aus. Giannikis analysiert­e fehlende Abgeklärth­eit, ein Punkt hätte er wenigstens eingesackt.

„Ich ärgere mich, dass wir nicht 1:1 spielen“, befand der Coach. Und selbst sein Kollege Frontzeck merkte an: „Mit einem Unentschie­den hätte ich leben können.“

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FOTO: THOMAS SIEDLER
 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Die Aalener Nicolas Sessa (v. l.) und Lukas Lämmel begegneten Lauterns Theodor Bergmann.
FOTO: THOMAS SIEDLER Die Aalener Nicolas Sessa (v. l.) und Lukas Lämmel begegneten Lauterns Theodor Bergmann.

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