Kleinod erwacht zu neuem Leben
Sechtenhausens Filialkirche Sankt Nikolaus erstrahlt in neuem Glanz
- Über ein Jahr haben die Sanierungsarbeiten gedauert, bis die Sechtenhausener Kirche Sankt Nikolaus wieder ihre Pforten öffnen konnte. Mit einem Festgottesdienst und anschließendem Stehempfang hat die Kirchengemeinde dieses Ereignis standesgemäß gefeiert.
Um aus dem schmucken Kirchlein wieder ein wahres Kleinod zu machen, arbeiteten die Kirchengemeinde, der Architekt, die Bauhandwerker und Restauratoren seit Juli 2017 Hand in Hand – mit einem beeindruckenden Ergebnis. Beim Betreten empfing ein erfreulich helles Kirchenschiff die zahlreichen Gläubigen, warteten frisch bezogene Bänke mit Bankstrahlheizung darauf, besetzt zu werden. Dazu eine ausgeklügelte Beleuchtung, ein Natursteinboden aus Solnhofer Platten und pastellfarbene Wände und Decken.
Sanierung hat den Charakter der Kirche bewahrt
Aufgrund des guten Zustands wurden die sakrale Ausstattung, der Putz und das Deckengemälde dezent restauriert, die Taufkapelle wiederbelebt und der Sockel um den Altar entfernt. Dazu kam ein neues Tabernakel, das perfekt mit dem neuen Innenraum harmoniert. Eine neue Lautsprecheranlage rundet die gelungene Innensanierung ab.
Aber auch im Außenbereich gab es viel zu tun. So wurde die Fassade neu verputzt. Sie erstrahlt jetzt in einer dezenten, freundlichen Farbe. Die Fußwege wurden erneuert und die 1790 gegossenen Glocken bekamen neue, schonendere Klöppel. Im Gegensatz zu den früheren Sanierungen ist es gelungen, den Charakter der Kirchen zu erhalten, ja sogar hervorzuheben. Den Gottesdienst feierten Pfarrer Francesco Antonelli und der Pfarrer im Ruhestand Josef Hurler, ein gebürtiger Sechtenhausener. In seiner Predigt fand er kritische Worte dafür, wie sich die Kirche aktuell den Gläubigen präsentiert. Er hob die Bedeutung der Gemeinschaft und des Ehrenamtes für die Arbeit der Kirche hervor, warnte aber auch vor dem Missbrauchs des Ehrenamtes. Man solle und müsse sich daher gemeinsam den Aufgaben stellen und Fehler verzeihen. Auch Pfarrer Antonelli hob die Macht der Gemeinschaft hervor und ermahnte dazu, dankbar zu sein.
Architekt Arne Wetteskind war beeindruckt von der Verbundenheit der Gemeindeglieder mit ihrer Kirche und ihrer Bereitschaft, mit Hand anzulegen. Mit einem bauhistorischen Abriss leitete er zu den einzelnen Projektphasen der Sanierung über. Er dankte allen Beteiligten für die reibungslose Zusammenarbeit, ohne die weder der Zeitplan noch der Kostenrahmen hätte eingehalten werden können. Insgesamt wurden 378 000 Euro und viele ehrenamtliche Stunden investiert. Beim anschließenden Stehempfang vor der Kirche drehten sich fast alle Gespräche um das Kleinod, das die Sanierung zu neuem Leben erweckt hat.