Tipps, um sich vor Starkregen zu schützen
Bürgerversammlung in Kirchheim am Ries befasst sich mit Dorfentwicklung
KIRCHHEIM AM RIES - Die Gemeinde Kirchheim hat am Montag zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Der Schwerpunkt hat auf den Themen Starkregen und Dorfentwicklung gelegen. Außerdem hat Bürgermeister Willi Feige auch die Astholzplätze, der Breitbandausbau sowie die Mobilität angesprochen und den Jahresrückblick vorgestellt.
Der Themenbereich Starkregen wurde von Michael Deininger, Mitarbeiter im Fachbereich Wasserwirtschaft des Landratsamts, vorgestellt. Er erklärte zu Beginn seines Vortrages den Unterschied zwischen Hochwasser und Starkregen. Ersteres trete auf, wenn ein Fluss über die Ufer trete und Dörfer oder Landschaften überflute. Von Starkregen spreche man, wenn es lokal gewittert und die Regenmassen zum Beispiel von Hängen für Überflutung sorgen.
Große Regenmengen im Mai
Anschließend zeigte Deininger anhand verschiedener Bilder, was im Mai 2018 in Kirchheim und den Ortsteilen geschehen war. Vom Blasienberg her seien die Regengüsse über „günstige Wege und Hohlkanäle“zusammen Richtung Kirchheim gelaufen, erklärt Deininger. „Die Niederschlagsmengen lagen in Teilen über einem statistisch 100-jährlichen Regenereignis.“Die Folgen seien unter anderem die Überbelastung der Straßenund Hofentwässerungen, Abfluss aus landwirtschaftlichen Flächen, Rückstau aus dem öffentlichen Kanalnetz sowie einlaufendes Wasser durch Kellerlichtschächte.
Um sich und sein Eigenheim künftig besser vor Starkregen zu schützen, gibt es einige Tipps, die Hausbesitzer beachten können, erklärt Deiniger. Wichtig sei neben einer an topografische Verhältnisse angepassten Bauweise auch eine Rückstausicherung im häuslichen Kanalanschluss, die Instandhaltung und Reinigung von privaten und öffentlichen Entwässerungseinrichtungen, eine verhältnismäßige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen sowie Unterhaltungsmaßnahmen von Oberflächengewässern.
Ein Bürger fragte, ob es eine zuverlässige Möglichkeit gebe, um Gewitter oder Starkregen vorherzusagen. Das verneinte der Experte. Ein Niederschlagsradar sei in der Entwicklung, aber noch nicht für die breite Masse ausgelegt. Auf die Nachfrage nach Empfehlungen für Veränderungen in Benzenzimmern antwortete Deininger: „Es gibt Empfehlungen, die werden wir den Kommunen auch weitergeben.“
Bei der offenen Diskussionsrunde brachte Bürgermeister Willi Feige das Thema Dorfentwicklung zur Sprache. Nach mehreren Versuchen sei die Gemeinde nun in das Förderprogramm als Schwerpunktgemeinde aufgenommen worden. Damit könne nun die Aufwertung der Ortskerne beginnen.
Schließung der Astholzplätze
Außerdem sprach er auch die bevorstehende Schließung der Astholzplätze an. Die Plätze am Blasienberg und in Benzenzimmern entsprächen nicht mehr den gesetzlichen Regelungen, daher dürfen sie in dieser Form nicht weiter betrieben werden. Um den Vorgaben zu entsprechen, müssten beide Plätze eingezäunt, befestigt und überwacht werden. Außerdem müsste das Grüngut im Rahmen einer Kompostierung von Keimen befreit und und aufbereitet werden. Daher schlägt die Gesellschaft im Ostalbkreis für Abfallbewirtschaftung (GOA) vor, Container aufzustellen. Im Ortschaftsraft Dirgenheim sei die Idee mit den Containern um den Vorschlag ergänzt worden, dass ein befestigter Platz auf dem Blasienberg errichtet werden soll, um dort das Astholz zu lagern. Ein Bürger merkte an, dass diese aber auf jeden Fall ebenerdig erreichbar sein müssten. Älteren Bürgern sei es nicht zuzumuten, das Grüngut über eine Treppe in den Container zu werfen. Das bekräftigten auch andere Anwesende mit ihren Aussagen. Die Sorge um die Kosten konnte Bürgermeister Feige direkt entkräften, die Abfallgebühren würden durch die Container-Lösung nicht erhöht, und die Kosten für eine Überwachung würde die GOA tragen.
Breitbandausbau geht voran
Auch in Sachen Breitbandausbau habe sich schon viel getan, teilt der Bürgermeister mit. Als nächstes stehe der Anschluss von Jagstheim auf der Agenda. „Dann gibt es keine sogenannten weißen Flecken mehr.“Beim Thema Mobilität hoffte Feige sicherlich auf mehr Rückmeldungen der Bürger. Lediglich ein Anwesender wies daraufhin, dass es mehr Freiwillige brauche, die auch mal jemanden mitnehmen, wenn zum Beispiel während der Ferien oder Feiertage die Busse nicht fahren.
In seinem Jahresrückblick zu Beginn der Bürgerversammlung fasste Bürgermeister Feige die Veränderungen und Bestrebungen in der Gemeinde zusammen. Unter anderem stellte er die Flurbereinigung der Gemeinde vor, die im Jahr 2017 begonnen und diesem Jahr fortgeführt wurde. Im Jahr 2017 wurden die Spielplätze „Kleines Feldle“und in Dirgenheim eingeweiht beziehungsweise neu bepflanzt. Damit wolle die Gemeinde die Bemühungen um Familien im Ort zum Ausdruck bringen, so Feige. Ein sehr aktuelles Ereignis im Jahresrückblick war die Nachricht über die Schließung der Filiale der Sparkasse im Ort. Diese sei vor mehr als fünf Jahren eröffnet worden. „Es ist ein Stück Infrastruktur, das unserer Gemeinde wegbricht“, sagt Feige.