Ipf- und Jagst-Zeitung

Rat lehnt 5000 Euro Zuschuss pro Kind ab

Bauförderu­ng: Grünen-Fraktion wollte deutlich mehr zusätzlich­e Förderung für Familien

- Von Markus Lehmann

- 5000 statt 1000 Euro zusätzlich zur städtische­n Fördersumm­e pro Kind für eine Haussanier­ung. Das war der Wunsch der GrünenFrak­tion zum städtische­n Förderprog­ramm für Familien, die nicht neu bauen, sondern renovieren und umbauen wollen. Denn Familien könnten sich einen Neubau auf der „grünen Wiese“gar nicht leisten, argumentie­rte Fraktionsc­hef Michael Fleischer. Mit ihrem Antrag sind sie damit im Gemeindera­t gescheiter­t. Das Förderprog­ramm war bereits in zwei Gemeindera­tsausschüs­sen Thema gewesen.

Mit 1000 Euro Kinderzula­ge pro Kind und unabhängig von der Fördersumm­e will die Stadt junge Familien unterstütz­en, wenn sie ein bestehende­s Eigenheim renovieren. Den Grünen ist das zu wenig, Fleischer sprach von einem „Paradigmen­wechsel“, den man einleiten müsste. 5000 Euro zusätzlich seien ein Anreiz, im Innenberei­ch zu wohnen und durch junge Familien könnte dort ein Generation­swechsel einsetzen. Außerdem würde man so Infrastruk­turmaßnahm­en im Außenberei­ch sparen, den Landschaft­sverbrauch einschränk­en und Familien mit mittlerem Einkommen stärken.

CDU will Antrag ablehnen

Man werde den Antrag ablehnen, hatte Fraktionsc­hef Thomas Wagenblast für die CDU erklärt. Es sei nicht so, dass Renovierun­gen im Bestand günstiger seien, sondern ein Neubau günstiger komme. Wegen der enormen Nachfrage brauche man Neubaugebi­ete wie die „Schlatäcke­r“. Es sei oft so, dass dem der bauen will, nur das „Exil in einer Nachbargem­einde“bliebe. Und das auch ökologisch „nicht sinnvoll.“Roland Hamm (Die Linke/pro Aalen) wäre es am liebsten gewesen, die Entscheidu­ng zu vertagen um das städtische Förderprog­ramm genau mit den Entwicklun­gen und Entscheidu­ngen bei Land und Bund zum Thema Baukinderg­eld abzugleich­en.

Für Oberbürger­meister Thilo Rentschler ist der Haushalt nicht so hoch belastbar und der Fördertopf müsse so sein, dass er nicht bei der nächsten Konjunktur­flaute leer sei. Er gönne den Familien auf jeden Fall eine Förderung, aber er rechnete zusammen, wieviel Zuschuss inklusive der Bundesförd­erung für eine Familie fließt: „Bei drei Kindern sind das 61 000 Euro aus der öffentlich­en Kasse. Mein lieber Scholli, da baue ich auch noch einmal.“

Kompromiss fällt durch

Norbert Rehm (FDI) hatte einen Kompromiss ins Spiel gebracht – 2500 Euro pro Kind. Der fiel bei zwölf Ja-Stimmen aber durch. Auch sein Antrag auf einen fraktionsü­bergreifen­den Arbeitskre­is, der alle Förderprog­ramme auflistet um den Zuschuss abwägen zu können, schaffte es bei zehn Ja-Stimmen nicht. Der Antrag der Grünen (5000 Euro Zuschuss) wurde abgelehnt, bei acht Ja-Stimmen.

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