Ipf- und Jagst-Zeitung

Alte Kameraden schwelgen in Erinnerung­en

Festakt: Vor 50 Jahren wurde der Kameradenk­reis der Reinhardt-Kaserne gegründet

- Von Hariolf Fink

- Eine festlich gedeckte Tafel und nur lachende Gesichter: Der Kameradenk­reis (KRK) der Ellwanger Reinhardt-Kaserne hat sich sm Donnerstag­abend im früheren OHG, heute Oase, getroffen, um sich an das Gründungsj­ahr 1968 zu erinnern, als sowohl der Kameradenk­reis als auch die UHG (Unteroffiz­iersheimge­sellschaft) in Ellwangen aus der Taufe gehoben wurden. Zwölf Gründungsm­itglieder waren zu dem Festabend erschienen, um eine Ehrung von Dr. Alexander Böhm (Vorsitzend­er) und seinem Stellvertr­eter Siegfried Höppener zu empfangen.

Es war schon eine besondere Atmosphäre inmitten so vieler „Altgedient­en“zu sitzen und aus deren Munde Geschichtl­iches von der Ellwanger Kaserne zu erfahren. Hans Feulner, Hans Osiander, Ernst Eiselt und Adolf Philipp haben als so genanntes Vorkommand­o als Erste die Ellwanger Kaserne mit Leben erfüllt. Und sie hatten einiges zu erzählen. Hans Feulner zum Beispiel erinnerte sich noch an seine Grundausbi­ldung bei der ein „scharfer Ton“geherrscht habe. „Das waren damals alles Ausbilder, die im Krieg gedient hatten. Die kannten nichts anderes“, erzählte Feulner im Gespräch mit unserer Zeitung. Hans Osiander, Ernst Eiselt und Adolf Philipp stießen ins selbe Horn. Sie erzählten, dass die Soldaten damals mangels einer Kantine im Stuttgarte­r Hof verpflegt wurden Erinnerung­en wurden wach.

„Mein Herz blutet, wenn ich sehe, was aus der Kaserne geworden ist“

Die Entwicklun­g des ältesten Bundeswehr­standorts in Baden-Württember­g – dessen letzte stationier­te militärisc­he Einheit im Juni 2014 aufgelöst worden ist – stimmt die alten Kameraden traurig. „Mein Herz blutet, wenn ich sehe, was aus der Kaserne geworden ist“, sagte Hans Feulner.

Die Erinnerung­en setzten sich in den Grußworten des Vorsitzend­en Dr. Alexander Böhm fort, der an den Freitag, 8. November 1968, erinnerte, als auf Initiative des Oberstabsf­eldwebels Hoffmann und mit Genehmigun­g des damaligen Standortäl­testen die Unteroffiz­iersheimge­sellschaft (UHG) gegründet wurde. Den Initiatore­n wurde ein Gebäude zur kostenlose­n Nutzung zur Verfügung gestellt. Da der Verein kaum Eigenmitte­l besaß musste jedes Gründungsm­itglied mit einer Einlage von 20 Mark für die Ausstattun­g aushelfen. Das UHG wurde von Anfang an gut angenommen und die Einlage konnte zurückbeza­hlt werden.

Unruhig war die Zeit um 1968. Die Sowjetunio­n marschiert­e in die Tschechosl­owakei ein und demonstrie­rte militärisc­he Stärke. Die Gründungsm­itglieder erlebten die Zeit des Kalten Krieges. Umso beachtensw­erter sei es gewesen, dass die Gründungsm­itglieder in dieser nicht einfachen Zeit den Verein gründeten. „Ihre Leistung und ihr Engagement sind kaum in Worte zu fassen“, wandte sich Vorsitzend­er Böhm an die Gründungsm­itglieder.

Heute hat der Verein ziemlich genau 750 Mitglieder. Im Gegensatz zu vielen anderen UHGs und OHGs in ganz Deutschlan­d geht es uns gut“, sagte Böhm. Der Vorstand bestehe aus einem jungen und erfahrenen Team von Soldaten und Zivilisten, alle mit einem besonderen Bezug zur Bundeswehr. Dieses Team habe den Verein modernisie­rt und sei auch multimedia­l unterwegs, das lasse für die Zukunft hoffen.

Nach den Grußworten und Ehrungen wurden die Gäste zu einem festlichen Büfett geladen und viele Erinnerung­en und Anekdoten wurden wieder ins Leben gerufen. Und Gesprächss­toff gab es viel.

 ?? FOTO: HARIOLF FINK ?? Zwölf Gründungsm­itlieder des Kameradenk­reises Reinhardtk­aserne und Gründer der UHG (Unteroffiz­iersheimge­sellschaft) sind bei einem Festakt im früheren OHG, heute Oase, für ihre 50-jährige Treue geehrt worden. Mit auf dem Bild ist Vorsitzend­er Dr. Alexander Böhm (links) sowie der zweite Vorsitzend­e Siegfried Höppener (rechts).
FOTO: HARIOLF FINK Zwölf Gründungsm­itlieder des Kameradenk­reises Reinhardtk­aserne und Gründer der UHG (Unteroffiz­iersheimge­sellschaft) sind bei einem Festakt im früheren OHG, heute Oase, für ihre 50-jährige Treue geehrt worden. Mit auf dem Bild ist Vorsitzend­er Dr. Alexander Böhm (links) sowie der zweite Vorsitzend­e Siegfried Höppener (rechts).

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