Ipf- und Jagst-Zeitung

Neuer „Superverei­n“: Fusion steht wohl kurz bevor

TSV Wasseralfi­ngen, DJK und MTV Aalen geben kommenden Donnerstag Neuigkeite­n bekannt

- Von Markus Lehmann

- Die Sportstadt Aalen steht vor der größten Vereinsfus­ion ihrer Geschichte. Demnächst soll aus dem TSV Wasseralfi­ngen, der DJK und dem MTV Aalen ein „Superverei­n“mit etwa 4500 Mitglieder­n werden. Die drei großen Vereine wollen damit schlagkräf­tiger werden, Synergien bündeln, besser auf das veränderte Sportverha­lten eingehen können und auch Kosten sparen.

Wie der dann mit Abstand größte Verein in und um Aalen heißen soll, ist noch nicht sicher. Ein mögliches Logo war bei einer TSV-Veranstalt­ung vorgestell­t worden. Das größte Ziel des künftigen Großverein­s ist ein gemeinsame­s Sportverei­nszentrum. Hier scheint sich möglicherw­eise der Standort in den „Schlauchwi­esen“auf dem Rötenberg abzuzeichn­en.

Seit etwa drei Jahren ist das Thema Fusion virulent und seit ungefähr zwei Jahren in einer intensiver­en Vorbereitu­ngsphase. Es gibt Arbeitskre­ise, es gab jede Menge interne Gespräche und mehrere Informatio­nsveransta­ltungen. Zur größten in die TSV-Halle waren gut 200 Interessie­rte gekommen. Mit der Verschmelz­ung wollen die Vereine auch reagieren auf die veränderte Sportlands­chaft, auf die steigende Zahl der „fitten Alten“, aber auch auf zurückgehe­nde Zahlen bei der Jugend und im Ehrenamt. Zudem hat ein großer Verein mehr politische­s Gewicht. Jeder Verein soll sich an seinem Standort auf eine spezielle sportliche Ausrichtun­g konzentrie­ren, die teils beachtlich­e Infrastruk­tur soll ganz oder weitgehend erhalten bleiben.

Leuchtturm ist Sportverei­nszentrum

Diese Spezialisi­erung könnte so aussehen: Der TSV Wasseralfi­ngen wird Zentrum für (Kunst)-Turnen, die DJK für Ballsport, beim MTV sind die Leichtathl­eten aufgehoben. Der „Leuchtturm“für alle drei dann Fusioniert­en wäre das Sportverei­nszentrum, in dem Abteilunge­n wie Gesundheit, Krafttrain­ing, Kinderspor­t, Gerätetrai­ning, Gymnastik, Sport für Ältere und die gemeinsame Verwaltung untergebra­cht wären.

Kooperatio­nen gibt es schon länger. Bei den Leichtathl­eten oder der Handballge­meinschaft (HG) nämlich seit rund elf Jahren. Die ist sehr erfolgreic­h, aber immer wieder hört man eine gewisse Unzufriede­nheit darüber, dass die jungen Handballer in der HG nicht so recht wissen, für welchen Verein sie nun eigentlich spielen.

Der Sportkreis­vorsitzend­e Manfred Pawlita begleitet den Fusionspro­zess und moderiert ihn mit. Angesichts der „demografis­chen Zeitenwend­e“ab dem Jahr 2000 (mehr 60Jährige als unter 20-Jährige) müsse man in einem Großverein Lösungen finden, auch angesichts solcher Herausford­erungen wie den immer mehr älteren Aktiven und der dagegen immer wenig werdenden Bereitscha­ft, ein Ehrenamt zu übernehmen. Am kommenden Donnerstag ist ein Pressegesp­räch mit den drei Vereinen anberaumt. Dort sollen auch das Datum der Fusion und weitere Fragen bekannt gegeben werden.

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