„Zusammenhalt ist großer Pluspunkt“
Nach sieben Spielen ohne Niederlage trifft Neuler auf den Tabellennachbar Unterkochen
- Es ist keinesfalls vermessen zu sagen, dass der TV Neuler die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirksliga stellt. Sechs Siege aus den vergangenen sieben Spielen haben dafür gesorgt, dass die RotSchwarzen sich nicht nur einen komfortablen Abstand zur Abstiegszone geschaffen haben, sondern plötzlich sogar dem erweiterten Kreis der Aufstiegskandidaten angehören.
Der derzeitige Höhenflug ist umso überraschender, da sie in Neuler nach einem verpatzten Saisonstart mit vier Niederlagen nach fünf Spieltagen „ein wenig Abstiegsangst“verspürt hatten, wie Abteilungsleiter Tobias Emer gesteht. In den vergangenen zwei Monaten war der Vorjahresachte dann nicht mehr zu bremsen: 19 von 21 möglichen Punkte errang der TVN und zwang dabei sogar Landesliga-Absteiger SG Bettringen mit 1:0 in die Knie. „Anfangs hat uns das Glück gefehlt, das wir nun auf unserer Seite haben“, resümiert Emer und fügt lächelnd hinzu: „Derzeit gibt es wirklich nichts zu bemängeln, wir sind hochzufrieden.“
Der Erfolgslauf basiert vor allem auf einer grundsoliden Abwehrreihe, die in den vergangenen Partien insgesamt nur viermal bezwungen wurde. Einen auffälligen Torjäger sucht man in Neuler – mit Ausnahme von Michael Egetenmeyr, der fünf von 17 Saisontoren erzielte – vergebens. Der große Trumpf ist weiterhin das Kollektiv, wie Emer betont: „Unser Zusammenhalt ist unser großer Pluspunkt. Das macht auch unserem Trainer Salem Bevab vieles einfacher.“Da die Zweite Mannschaft eine gute Rolle in der Kreisliga B spielt, könne man auch verletzungsbedingte Ausfälle besser auffangen als mancher Ligakonkurrent. „Wir sind sehr gut aufgestellt“, so Emer. Bereits fünfmal im bisherigen Saisonverlauf siegte der TVN hauchdünn mit einem Tor Unterschied, auch das spricht für die Mentalität der Mannschaft. Der Sprung von Platz 15 auf sechs ist der Lohn für die zuletzt starken Leistungen, womit die Bevab-Elf sogar der erweiterten Spitzengruppe angehört.
Liga ist „ausgeglichen“
Übertrieben forsche Töne schlägt deshalb aber auch Emer nicht an: „Dass wir nur fünf Punkte hinter dem Tabellenführer zurückliegen, bestätigt, dass die Liga noch ausgeglichener geworden ist und jeder jeden schlagen kann.“In Neuler zählt vor allen Dingen das komfortable Vierzehn PunktePolster zur Abstiegszone. „Eine einstellige Platzierung war unser realistisches Ziel, nach unten müssen wir momentan auf keinen Fall schauen“, sagt Emer selbstbewusst. Die verbleibenden vier Begegnungen vor der Winterpause werden zeigen, ob sich Neuler (6./22 Punkte) im Kreise der Aufstiegskandidaten festsetzen kann. Minimum sechs Punkte sind das Ziel, so Emer: „Dann wären alle Sorgen um den Klassenerhalt schon so gut wie weg.“Das Heimspiel gegen den gleichauf liegenden FV Unterkochen (4./22) ist ein wegweisendes Verfolgerduell. „Das waren bislang immer heiße Derbys auf Augenhöhe“, blickt Emer zurück und gibt die klare Devise voraus: „Wir wollen unsere Chancen nutzen und unseren Lauf fortführen.“
Insgesamt sechs Teams bilden derzeit die Spitzengruppe der Bezirksliga. Neresheim (1./27) will seine jüngst zurückeroberte Tabellenführung verteidigen und bei der abstiegsbedrohten SGM Kirchheim/ Trochtelfingen (14./8) einen Ausrutscher vermeiden. Auch Waldhausen (5./22) dürfte vor seiner bevorstehenden Auswärtsaufgabe ausreichend gewarnt sein.
Immerhin gelang Lorch (11./14) zuletzt drei Siege in Folge. Auch die zweitplatzierte TSG Nattheim (2./ 26) wird bei Hofherrnweiler II (8./ 18) wohl heftigen Gegenwind zu spüren bekommen. Der starke Neuling benötigt einen Sieg, um den Kontakt zur Spitzengruppe nicht abreißen zu lassen.
Ellwangen in Bettringen gefordert
Der Tabellenletzte Ellwangen (16./5) wiederum gastiert als krasser Außenseiter in Bettringen (3./25). Im Abstiegskampf erwartet Wört (13./ 10) beim Mitaufsteiger Heuchlingen (12./12) das nächste wegweisende Duell.
Es ist das Aufeinandertreffen zweier gebeutelter Teams, doch zumindest eine Negativserie wird reißen: Entweder holt Wört seinen ersten Sieg seit sieben Wochen oder der TVH punktet erstmals in dieser Saison vor heimischem Publikum. Zeitgleich hat Lauchheim (9./17) einen Heimerfolg gegen den offensivstarken Tabellennachbar Gerstetten (10./16) im Visier, um sein Polster zur Gefahrenzone weiter zu vergrößern.