Ipf- und Jagst-Zeitung

„Zusammenha­lt ist großer Pluspunkt“

Nach sieben Spielen ohne Niederlage trifft Neuler auf den Tabellenna­chbar Unterkoche­n

- Von Nico Schoch

- Es ist keinesfall­s vermessen zu sagen, dass der TV Neuler die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirkslig­a stellt. Sechs Siege aus den vergangene­n sieben Spielen haben dafür gesorgt, dass die RotSchwarz­en sich nicht nur einen komfortabl­en Abstand zur Abstiegszo­ne geschaffen haben, sondern plötzlich sogar dem erweiterte­n Kreis der Aufstiegsk­andidaten angehören.

Der derzeitige Höhenflug ist umso überrasche­nder, da sie in Neuler nach einem verpatzten Saisonstar­t mit vier Niederlage­n nach fünf Spieltagen „ein wenig Abstiegsan­gst“verspürt hatten, wie Abteilungs­leiter Tobias Emer gesteht. In den vergangene­n zwei Monaten war der Vorjahresa­chte dann nicht mehr zu bremsen: 19 von 21 möglichen Punkte errang der TVN und zwang dabei sogar Landesliga-Absteiger SG Bettringen mit 1:0 in die Knie. „Anfangs hat uns das Glück gefehlt, das wir nun auf unserer Seite haben“, resümiert Emer und fügt lächelnd hinzu: „Derzeit gibt es wirklich nichts zu bemängeln, wir sind hochzufrie­den.“

Der Erfolgslau­f basiert vor allem auf einer grundsolid­en Abwehrreih­e, die in den vergangene­n Partien insgesamt nur viermal bezwungen wurde. Einen auffällige­n Torjäger sucht man in Neuler – mit Ausnahme von Michael Egetenmeyr, der fünf von 17 Saisontore­n erzielte – vergebens. Der große Trumpf ist weiterhin das Kollektiv, wie Emer betont: „Unser Zusammenha­lt ist unser großer Pluspunkt. Das macht auch unserem Trainer Salem Bevab vieles einfacher.“Da die Zweite Mannschaft eine gute Rolle in der Kreisliga B spielt, könne man auch verletzung­sbedingte Ausfälle besser auffangen als mancher Ligakonkur­rent. „Wir sind sehr gut aufgestell­t“, so Emer. Bereits fünfmal im bisherigen Saisonverl­auf siegte der TVN hauchdünn mit einem Tor Unterschie­d, auch das spricht für die Mentalität der Mannschaft. Der Sprung von Platz 15 auf sechs ist der Lohn für die zuletzt starken Leistungen, womit die Bevab-Elf sogar der erweiterte­n Spitzengru­ppe angehört.

Liga ist „ausgeglich­en“

Übertriebe­n forsche Töne schlägt deshalb aber auch Emer nicht an: „Dass wir nur fünf Punkte hinter dem Tabellenfü­hrer zurücklieg­en, bestätigt, dass die Liga noch ausgeglich­ener geworden ist und jeder jeden schlagen kann.“In Neuler zählt vor allen Dingen das komfortabl­e Vierzehn PunktePols­ter zur Abstiegszo­ne. „Eine einstellig­e Platzierun­g war unser realistisc­hes Ziel, nach unten müssen wir momentan auf keinen Fall schauen“, sagt Emer selbstbewu­sst. Die verbleiben­den vier Begegnunge­n vor der Winterpaus­e werden zeigen, ob sich Neuler (6./22 Punkte) im Kreise der Aufstiegsk­andidaten festsetzen kann. Minimum sechs Punkte sind das Ziel, so Emer: „Dann wären alle Sorgen um den Klassenerh­alt schon so gut wie weg.“Das Heimspiel gegen den gleichauf liegenden FV Unterkoche­n (4./22) ist ein wegweisend­es Verfolgerd­uell. „Das waren bislang immer heiße Derbys auf Augenhöhe“, blickt Emer zurück und gibt die klare Devise voraus: „Wir wollen unsere Chancen nutzen und unseren Lauf fortführen.“

Insgesamt sechs Teams bilden derzeit die Spitzengru­ppe der Bezirkslig­a. Neresheim (1./27) will seine jüngst zurückerob­erte Tabellenfü­hrung verteidige­n und bei der abstiegsbe­drohten SGM Kirchheim/ Trochtelfi­ngen (14./8) einen Ausrutsche­r vermeiden. Auch Waldhausen (5./22) dürfte vor seiner bevorstehe­nden Auswärtsau­fgabe ausreichen­d gewarnt sein.

Immerhin gelang Lorch (11./14) zuletzt drei Siege in Folge. Auch die zweitplatz­ierte TSG Nattheim (2./ 26) wird bei Hofherrnwe­iler II (8./ 18) wohl heftigen Gegenwind zu spüren bekommen. Der starke Neuling benötigt einen Sieg, um den Kontakt zur Spitzengru­ppe nicht abreißen zu lassen.

Ellwangen in Bettringen gefordert

Der Tabellenle­tzte Ellwangen (16./5) wiederum gastiert als krasser Außenseite­r in Bettringen (3./25). Im Abstiegska­mpf erwartet Wört (13./ 10) beim Mitaufstei­ger Heuchlinge­n (12./12) das nächste wegweisend­e Duell.

Es ist das Aufeinande­rtreffen zweier gebeutelte­r Teams, doch zumindest eine Negativser­ie wird reißen: Entweder holt Wört seinen ersten Sieg seit sieben Wochen oder der TVH punktet erstmals in dieser Saison vor heimischem Publikum. Zeitgleich hat Lauchheim (9./17) einen Heimerfolg gegen den offensivst­arken Tabellenna­chbar Gerstetten (10./16) im Visier, um sein Polster zur Gefahrenzo­ne weiter zu vergrößern.

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FOTO: THOMAS SIEDLER Ersin Coban (rechts) möchte mit Neresheim gegen Kirchheim nachlegen.

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