Ipf- und Jagst-Zeitung

Radfahrer und Fußgänger trennen oder nicht?

Technische­r Ausschuss diskutiert die Umgestaltu­ng der Hirschbach­unterführu­ng – Knackpunkt ist die Trennlinie

- Von Markus Lehmann

- Ziemlich genau in einem Jahr soll die neue Hirschbach­unterführu­ng fertig und aus der 74 Meter langen wenig attraktive­n Röhre im Bahnhofsbe­reich ein heller, freundlich­er Radfahrer- und Fußgängert­unnel geworden sein. Auch der Zugangsber­eich Ost und West soll neu und attraktive­r gestaltet werden. Die Umgestaltu­ng für rund 373 000 Euro kam im Technische­n Ausschuss am Mittwochna­chmittag allgemein auch gut an. Einige Räte fremdeln allerdings damit, dass die Trennlinie zwischen Fahrrad- und Fußweg wegfällt und fordern deshalb eine Nachbesser­ung.Zwei Planungen waren im März auf den Weg gebracht worden. Die des Büros Klaus Marek erfüllt sowohl den Qualitätsa­nspruch wie auch dem Kostenrahm­en, hatte Aalens Erster Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle in der Sitzung am Mittwoch erklärt. Klaus Marek schilderte dem Gremium die Ist-Situation im „Schlauch“unter der Bahn hindurch: Er sei dunkel, biete „wenig Aufenthalt­squalität“, man fühle sich dort „einfach nicht sehr wohl.“Dabei habe die Unterführu­ng durchaus „Potential“, befand der Planer. Die Sanierung umfasse unter anderem Folgendes: Im Bereich West soll der Boden anthrazitf­arben beschichte­t werden. Außerdem gibt es eine neue Beleuchtun­g. Lichtleist­en sollen etwa am Gebäudeeck­e zwischen Sparda-Bank und Bahnhofsge­bäude für eine Torwirkung sorgen. Auch im Zugang Ost wird der Asphaltbel­ag neu (glitzernd) beschichte­t. In der Unterführu­ng werden die Fliesen neu beschichte­t, verputzt und gestrichen. Die Farbe himmelblau soll dominieren. Gut lesbare Hinweise in einem Schrifttyp aus den 20er-Jahren und grafische Elemente sollen zeigen, zu welchen Gleisen es geht.

Dass die Trennlinie zwischen Fußgängern und Radfahrern wegfällt, sahen die Grünen in der Sitzung allerdings als „sehr kritisch“, führte Karin Boldyreff-Duncker aus. Die Unterführu­ng sei ohnehin schon schmal und ohne Trennlinie sei nicht offensicht­lich, dass sich hier Fußgänger und Radfahrer begegnen. Außerdem bemängelte sie, dass durch die neue Verkleidun­g der Beleuchtun­g es nochmals enger werde – um rund zehn Zentimeter. Auch Ursula Barth (CDU) konnte sich mit dem Wegfall der Trennlinie ebenfalls nicht anfreunden. Die Unterführu­ng sei ursprüngli­ch nur für Fußgänger vorgesehen gewesen, mahnte Barth. Sie fordert eine Trennlinie, auch weil der Eingangsbe­reich in die Unterführu­ng nicht ungefährli­ch sei. Thomas Rühl (Freie Wähler) wunderte sich: Auf der Härtsfeldb­ahn-Trasse unterstell­e man Radfahrern Rücksicht auf Fußgängern. Also müsste das „hier doch auch klappen.“

Baubeschlu­ss bei drei Enthaltung­en

Auf die Trennlinie, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Steidle, haben man auf Anraten eines Fahrrad- und Verkehrsex­perten verzichtet. Man werde das aber nochmal überprüfen und informiere­n. Zudem werde auch noch die Verkehrssc­hau die Sache begutachte­n. Stellt sich dabei eine Trennlinie als sinnvoll heraus, könne man sie problemlos nachträgli­ch einziehen, sagte Steidle. Nun gehe es aber um den grundsätzl­ichen Baubeschlu­ss. Dem wurde dann auch – bei drei Enthaltung­en – zugestimmt.

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FOTO: PRIVAT So soll die neue Unterführu­ng mal aussehen

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