Zeitgemäß
Fluggäste kennen das Problem schon lange. Der Flug kommt viel zu spät oder wird ganz gestrichen. Die Entschädigung muss man sich unter Einsatz von Nerven und Formularen erst erstreiten. Gerne reden sich besonders Billigairlines mit dem Verweis auf höhere Gewalt aus ihrer Verpflichtung heraus. Zwar kommen Passagiere am Ende oder auch mithilfe von Rechtsanwälten zu ihrem Recht, aber ein einfacheres Verfahren ist mehr als begrüßenswert.
Einen Vorschlag dafür wird der Bundesrat wohl beschließen. Damit kann der Ablauf vereinfacht werden und allen berechtigten Kunden die Ansprüche sichern. Reiseanbieter sollen von sich aus Ausgleichszahlungen leisten, wenn sie durch Verspätungen oder Ausfälle fällig werden. Das ist technisch kein Problem, schließlich haben die Anbieter alle notwendigen Daten. Auch Bahnkunden werden profitieren. Für die Verbraucherrechte wäre eine solche Neuregelung ein großer Gewinn.
Doch bis zu einer gesetzlichen Regelung ist es ein weiter Weg. Erst müssen Bundesregierung und Bundestag von der Notwendigkeit dieser Reform überzeugt werden. Die Chancen dafür stehen vermutlich nicht schlecht. Nach dem Versagen beim Kundenschutz im Dieselskandal haben die Verbraucher auch eine bessere Politik verdient. wirtschaft@schwaebische.de
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