Der deutsch-iranische Außenhandel
deutlich verstärken“, sagt
2017 stieg der deutsch-iranische Außenhandel um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr und erreichten einen Wert von rund
Deutschland lieferte dabei Waren im Wert von 2,9 Milliarden Euro nach Iran (+15,3 Prozent). Zu den wichtigsten deutschen Exportgütern für Iran gehören Maschinen und pharmazeutische Produkte. 2018 gingen die Ausfuhren von Deutschland in den ersten acht Monaten bereits um rund fünf Prozent zurück. „Dieser Negativtrend dürfte sich mit den jüngsten US-Sanktionen gegen Iran nochmals wenn sie weiterhin in Iran aktiv sind“, sagt Philipp Andree vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der US-Markt sei letztendlich für die allermeisten deutschen Firmen wichtiger als der iranische. Und selbst wenn ein deutsches Unternehmen nicht in den USA, dafür aber in Iran handelt, drohten Strafmaßnahmen. US-Behörden könnten die Firma auf eine schwarze Liste setzen, amerikanische Firmen dürften dann keine Geschäfte mehr mit ihnen machen.
„Das genaue Ausmaß der Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft können wir derzeit nicht voraussagen“, sagt ein Sprecher des Bundesministeriums
Besonders betroffen seien der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Kfz-Branche und Arzneimittelhersteller, aber auch Unternehmen aus dem Elektrotechnikund NahrungsmittelSektor. „Die US-Sanktionen erschweren das Iran-Geschäft der deutschen Wirtschaft also in ganzer Bandbreite“, so Andree. Deutschland ist für Iran der drittwichtigste Handelspartner nach China und Japan. (seli) für Wirtschaft. Generelle Empfehlungen, wie deutsche Unternehmen jetzt handeln sollen, könne die Bundesregierung nicht abgeben. Um zumindest einen Teil der Wirtschaftsbeziehungen zu Iran aufrechtzuerhalten, arbeiten EU-Staaten zusammen mit China und Russland an einer Zweckgesellschaft, die die Bezahlung von Iran-Geschäften ermöglichen soll. Doch wie erfolgreich diese Institution sein wird, sei noch offen. „Das ist eine neue Initiative mit sehr komplizierten Mechanismen, die viel Sorgfalt und dementsprechend auch Zeit braucht“, zitiert die Nachrichtenagentur Isna Irans Außenamtssprecher Bahram Ghassemi. Ein ähnliches System hatte auch die Sowjetunion während des Kalten Krieges genutzt. Die Zweckgesellschaft könnte zum Beispiel Tauschgeschäfte ermöglichen, bei denen kein Geld fließt.
Einen Engpass an Mineralöl müssen Verbraucher zwar nicht fürchten. „Der Anteil des iranischen Öls an allen Ölimporten nach Deutschland betrug in den vergangenen Jahren Null bis unter ein Prozent“, sagt der Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbands Deutschland Alexander von Gersdorff. Deutschland sei also nicht auf Öleinfuhren aus Iran angewiesen. Die genauen Auswirkungen auf die Preise an den Zapfsäulen aber sind dennoch nicht abzusehen. Immerhin gehört Iran zu den größten Ölexporteuren der Welt.