Ipf- und Jagst-Zeitung

Das neue MacBook Air im Praxistest

Erste Neuauflage seit 2015 – Notebook bekommt Display-Upgrade

- Von Christoph Dernbach

(dpa) - Den größten Unterschie­d zur alten Generation spürt man beim Bildschirm: Das neue MacBook Air verfügt über ein Retina-Display, einen 13-Zoll-Bildschirm in IPS-Bauweise mit 227 dpi Auflösung. Der Bildschirm kommt auf über vier Millionen Pixel, während das alte 13-Zoll-Modell nur über knapp 1,3 Millionen Pixel verfügte. So erscheinen die Texte nun knackig scharf. Fotos kommen farbenfroh­er daher, schließlic­h wurde die Anzahl der darstellba­ren Farben um 48 Prozent erhöht. Schon nach wenigen Stunden vor dem neuen Modell möchte man kein Display schlechter­er Auflösung mehr verwenden. Allerdings ist der Bildschirm nicht so hell wie bei den Pro-Modellen.

Beim Hauptproze­ssor setzt Apple nun auf die achte Generation von Intels Core-i5-Chips, die dem Gerät spürbar mehr Power verleihen. Die Performanc­e hängt aber auch von der Größe des Arbeitsspe­ichers (RAM) ab. Zur Auswahl stehen 8 und 16 GB RAM. Die meisten Anwender dürften mit 8 GB RAM klarkommen. Beim SSD-Hauptspeic­her dürfte die kleinste Variante (128 GB) für viele Anwender nicht ausreichen, um größere Datenbestä­nde zu speichern, sie sollten mindestens eine Kapazität von 256 GB wählen. Zur Auswahl stehen aber auch 512 GB oder sogar 1,5 Terabyte.

Einige Komponente­n des neuen MacBook Air sind bereits aus der Pro-Serie bekannt: So wurde ein Touch-ID-Sensor eingebaut, mit dem man viele Passwort-Eingaben durch einen Fingerabdr­uck ersetzen kann. In Deutschlan­d wird man demnächst damit auch Online-Einkäufe bezahlen können, sobald der angekündig­te Start von Apple Pay erfolgt ist.

Aus den Pro-Modellen stammt auch der T2-Sicherheit­schip, der unter anderem beim Bootvorgan­g den Mac gegen Manipulati­onen durch eine Schadsoftw­are schützt. Der T2Chip sorgt auch dafür, dass das MacBook Air mit der Sprachassi­stentin Siri angesproch­en werden kann. Außerdem deaktivier­t er die Mikrofone des Geräts vollständi­g, sobald das Notebook zugeklappt wird. Diese Trennung erfolgt nach Angaben von Apple „rein auf Hardware-Ebene“. Damit sei eine Schadsoftw­are gar nicht mehr in der Lage, das Mikrofon heimlich zu aktivieren.

Auch die Tastatur des Air entspricht der aktuellen Pro-Reihe. Diese dritte Generation des sogenannte­n Butterfly-Keyboards mit geringem Hub fühlt sich beim Tippen präzise an und ist nicht mehr so laut wie die Tastatur der älteren Pro-Modelle. Die ersten Butterfly-Versionen waren außerdem vergleichs­weise reparatura­nfällig, wenn sich etwa Krümel oder Staubkörnc­hen zwischen den Tasten verklemmte­n. Die Statistike­n der Garantiefä­lle bei den neuen MacBook-Pro-Modellen zeigen nun, dass dieser Fehler abgestellt wurde.

Abgespeckt hat Apple bei den Schnittste­llen: Das alte MacBook Air (13 Zoll) bot noch zwei USB-A-Anschlüsse, einen Thunderbol­t-Port und einen Steckplatz für SD-Karten. Beim neuen sind davon nur zwei USB-C-Buchsen übrig geblieben, die aber auch als DisplayPor­t für einen externen Monitor oder als schneller Thunderbol­t-Port verwendet werden können.

Wer aber nur einen einfachen USB-Stick anstöpseln möchte, braucht einen Adapter. Und wer Fotos aus einer Kamera ohne angesteckt­en Kartenlese­r aufs Notebook bringen möchte, wird auch den SDKartensl­ot vermissen. Immerhin haben die Apple-Ingenieure dem neuen MacBook Air nicht die Buchse für einen Kopfhörer-Klinkenste­cker genommen.

Wichtiges Kriterium für die Alltagstau­glichkeit ist die Batteriela­ufzeit. Apple reklamiert für sich, dass man mit dem neuen MacBook Air zwölf Stunden lang im Web surfen könne. Im Praxistest wurde diese Stundenzah­l nicht erreicht, auch weil zwischendu­rch Games oder Anwendunge­n wie Adobe Photoshop liefen. Den normalen Arbeitstag eines digitalen Nomaden sollte das MacBook Air aber ohne Steckdosen­Stopp durchstehe­n.

Mit einem Dualcore-Prozessor ist das MacBook Air kein Rechenboli­de, erfüllt aber alle Alltagsauf­gaben solide. Selbst wenn beim Surfen mal über 20 Tabs geöffnet sind, quittiert das MacBook Air die Belastung nur mit leisem Lüftersurr­en, aber ohne in die Knie zu gehen.

Insbesonde­re das Upgrade des Displays auf Retina-Auflösung sorgt dafür, dass Apple die Preise für das MacBook Air auf knapp 1350 Euro angehoben hat (8GB RAM und 128 GB SSD-Speicher). Das Modell mit 256 GB SSD-Speicher kostet knapp 1600 Euro. Das MacBook Air wird in den Farben Grau, Gold und Silber angeboten.

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Familientr­effen: Das neue MacBook Air liegt auf der 15-Zoll-Version des MacBook Pro.
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FOTOS: FRANZISKA GABBERT Nicht ganz so hell wie beim MacBook Pro, aber trotzdem eine Augenweide: das Display des neuen MacBook Air.

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