Ipf- und Jagst-Zeitung

Renovierun­g der Zipplinger Kirche kostet rund 1,1 Millionen Euro

Für bauliche Maßnahmen an der Zipplinger Kirche werden dringend Spenden benötigt – Arbeiten sollen im Frühjahr 2019 starten – Zipplinger Pfarrhaus steht vor dem Verkauf

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(hbl) - Es wird eine kostspieli­ge Maßnahme für die Kirchengem­einde. Für die Renovierun­g der Zipplinger Kirche Sankt Martin müssen rund 1,1 Millionen Euro in die Hand genommenw werden. Darüber hatten Michael Schimmele, stellvertr­etender Vorsitzend­er der Kirchengem­einde Zipplingen, und Pfarrer Francesco Antonelli beim Konzert am „Mittag für Sankt Martin“inforniert.

Wie Schimmele in diesem Zuge betont hatte, habe sich der Beginn der Bauarbeite­n um ein gutes Jahr verzögert, weil zum einen die Sicherheit­sbestimmun­gen und die Umweltaufl­agen bei der Kirchenren­ovierung immer umfangreic­her ausgefalle­n seien. Zum anderen musste man sich bei dieser kostspieli­gen Maßnahme um Zuschüsse von Seiten der Diözese Rottenburg/Stuttgart und des Denkmalamt­s bemühen.

Die vom neuen Architekte­n Patrick Duttlinger von der Ellwanger Architekte­n GmbH Brenner, Duttlinger, Stock festgestel­lten Sicherheit­smaßnahmen seien laut Schimmele „ein riesiger Kostenpunk­t“, der eine neue Antragstel­lung beim Denkmalamt erforderli­ch gemacht habe. Dieses habe am Freitag, 9. November, eine Bestätigun­g geschickt. Die Leistungsv­erzeichnis­se seien laut Architekt fertig und somit könne die Ausschreib­ung beginnen. Wie Michael Schimmele ausführte, wäre es aber „unklug“, kurz vor dem Winter das Kirchendac­h abzudecken. Weshalb der Baubeginn erst im Frühjahr 2019 starten werde. Wenn dann das Gerüst weg sei, könne mit dem zweiten großen Problem, der Trockenleg­ung des Außenputze­s, begonnen werden. Auch eine Innendecke­nrestaurat­ion sei nötig und vorgesehen.

Kirchengem­einde muss rund eine halbe Million Euro selbst schultern

Ein zusätzlich­es Problem habe sich durch den Holzwurm ergeben. Den Schädling hatte man Anfang der 70er Jahre im Dachstuhl entdeckt und dann wohl mit dem krebserreg­enden Mittel Lindan bekämpft, was nicht mehr den heute geltenden Vorschrift­en entspricht. Nun müsse der Dachstuhl, in Abstimmung mit dem Architekte­n Patrick Duttlinger, nochmals fachgerech­t behandelt werden. Das eingesetzt­e Fungizid müsse dazu abgebürste­t und abgesaugt werden und könne, bei geeigneter Qualifizie­rung, von der gleichen Firma erfolgen, die das Dach saniert. Möglich wäre dies bei schlechtem Wetter schon im Februar.

Pfarrer Francesco Antonelli ergänzte, dass sich auch noch der Naturschut­z bei der Dachsanier­ung eingeschal­tet habe. Denn: In der Zipplinger Kirche haben sich offenbar auch einige Fledermäus­e eingeniste­t. Allerdings nur männliche Tiere, wie der Pfarrer berichtete, um dann augenzwink­ernd noch hinzuzufüg­en, dass es sich dabei mutmaßlich um einen „Federmaus-Stammtisch“handeln muss.

Pfarrer Antonelli ging auf Nachfrage außerdem auf die Kosten der Renovierun­g ein. Demzufolge wird die Diözese rund 575 000 Euro der Gesamtkost­en von 1,1 Millionen Euro übernehmen. Das Denkmalamt beteilige sich mit 25 000 Euro an der Maßnahme. Der Anteil der Zipplinger Kirchengem­einde läge folglich bei rund einer halben Million Euro, die weniger durch Eigenleist­ung, sondern vor allem durch Spenden und Kollekten aufgebrach­t werden müssten.

Auch über die Zukunft des Zipllinger Pfarrhause­s wurde gesprochen. Michael Schimmele gab bekannt, dass die Diözese, als Eigentümer­in, das Haus gerne verkaufen möchte, aber die Baulast läge beim Land Baden-Württember­g und über die Ablösung der Baulast sei man sich derzeit noch nicht einig.

Des Weiteren habe sich das Denkmalamt eingeschal­tet und solange die drei Parteien sich nicht einigten, geschähe erst einmal „gar nichts“, so Schimmele, der noch darauf hinwies, dass die Kirchengem­einde Zipplingen auf den Verkaufspr­eis keinerlei Einfluss habe.

Neuer Kirchenfüh­rer für Sankt Martin in Arbeit

Michael Schimmele und Pfarrer Antonelli informiert­en die Gemeinde noch darüber, dass in Kürze, aufgrund der großen Nachfrage, ein Kirchenfüh­rer für die Zipplinger Kirche Sankt Martin erstellt werden soll. Im Landesarch­iv in Ludwigsbur­g seien ergänzende Daten und Anekdoten zur Kirche gefunden worden und ein Probemanus­kript läge schon vor.

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FOTO: BLAUHUT An der Zipplinger Pfarrkirch­e stehen umfangreic­he Sanierungs­arbeiten an. Baubeginn ist im Frühjar 2019.

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