Ipf- und Jagst-Zeitung

Tempoüberw­achung wird neu aufgestell­t

Schwäbisch Gmünd investiert in neue Messanlage­n – Stadt setzt auf mobile Kontrollen

- Von Heinz Strohmaier

- 1,3 Millionen Euro will die Stadt Gmünd im Haushaltsj­ahr 2018 an Buß- und Verwarnung­sgelder durch die Geschwindi­gkeitskont­rollen einnehmen. Ein stattliche­s Sümmchen, das die Stadt bis zum Jahresende aber zweifelsoh­ne eintreiben wird.

„Wir liegen mit unseren Einnahmen in diesem Bereich derzeit voll im Plan“, freute sich Finanzbürg­ermeister Dr. Joachim Bläse im Gespräch mit unserer Zeitung. Und das, obwohl in jüngster Zeit Geräte defekt waren und Kontrollen deshalb zeitweise ausfielen.

Defekte Geräte haben höhere Einnahmen verhindert

Dies war übrigens auch zahlreiche­n Autofahrer­n in der Stadt aufgefalle­n Der Verdacht machte die Runde, dass die Stadt möglicherw­eise an anderen Stellen kontrollie­rt, weil die bisherigen Radarkontr­ollenstand­orte bekannt sind und viele Autofahrer sich zumindest hier in aller Regel an die vorgeschri­ebene Geschwindi­gkeit halten.

Aber denkste. Nach wie vor wird laut der Stadtverwa­ltung hauptsächl­ich in den Gmünder 30er-Zonen zu schnell gefahren. Das bringt der Stadt jährlich rund 1,3 Millionen Euro in die Kasse. Wären die Messgeräte ständig im Einsatz gewesen, hätte man diese Summe locker überschrit­ten. Deswegen soll der Planansatz im kommenden Haushalt auch um 50 000 oder gar 100 000 Euro nach oben korrigiert werden.

Allerdings muss die Stadt Gmünd zuvor auch ordentlich Geld ausgeben. Weil die Messgeräte immer öfter defekt sind und die Lebensdaue­r vielfach ausgereizt ist, werden im kommenden Haushalt 610 000 Euro für entspreche­nde Neuanschaf­fungen veranschla­gt. Dabei ist man sich offenbar noch nicht ganz einig, ob man mehr in stationäre oder mobile Anlagen investiere­n soll. „Stationäre Anlagen haben den Nachteil, dass mit der Zeit jedermann weiß, wo sie stehen, und man sich dann an die Geschwindi­gkeit hält und danach wieder Gas gibt“, sagt Bürgermeis­ter Bläse, der deshalb lieber auf mobile Geräte setzt, die man überall zum Einsatz bringen kann.

Stadt will Anhänger anschaffen

Dabei wird sogar noch einen Schritt weiter gedacht: Weil immer mehr Klagen kommen, dass hauptsächl­ich nachts, wenn die städtische­n Mitarbeite­r Feierabend haben, die Geschwindi­gkeiten überhaupt nicht eingehalte­n werden und sogar immens überschrit­ten werden, wird derzeit auch die Anschaffun­g eines Anhängers geprüft. In diesem Anhänger soll dann die Messanlage versteckt werden. Also statt im Kofferraum auf dem kleinen Hänger. Diese Tarnmaßnah­me habe sich in anderen Ortschafte­n längst bewährt, sagt Bläse. Der Vorteil: Man stellt ihn abends auf und holt ihn morgens wieder ab. Die Nacht über ist kein Personal dazu notwendig. Er muss nur entspreche­nd gegen Vandalismu­s gesichert werden.

 ?? FOTO: STROHMAIER ?? Radarwagen war gestern: Die Stadt Schwäbisch Gmünd will sich einen Anhänger kaufen, in dem die Messanlage gut getarnt verstaut werden kann.
FOTO: STROHMAIER Radarwagen war gestern: Die Stadt Schwäbisch Gmünd will sich einen Anhänger kaufen, in dem die Messanlage gut getarnt verstaut werden kann.

Newspapers in German

Newspapers from Germany