Tempoüberwachung wird neu aufgestellt
Schwäbisch Gmünd investiert in neue Messanlagen – Stadt setzt auf mobile Kontrollen
- 1,3 Millionen Euro will die Stadt Gmünd im Haushaltsjahr 2018 an Buß- und Verwarnungsgelder durch die Geschwindigkeitskontrollen einnehmen. Ein stattliches Sümmchen, das die Stadt bis zum Jahresende aber zweifelsohne eintreiben wird.
„Wir liegen mit unseren Einnahmen in diesem Bereich derzeit voll im Plan“, freute sich Finanzbürgermeister Dr. Joachim Bläse im Gespräch mit unserer Zeitung. Und das, obwohl in jüngster Zeit Geräte defekt waren und Kontrollen deshalb zeitweise ausfielen.
Defekte Geräte haben höhere Einnahmen verhindert
Dies war übrigens auch zahlreichen Autofahrern in der Stadt aufgefallen Der Verdacht machte die Runde, dass die Stadt möglicherweise an anderen Stellen kontrolliert, weil die bisherigen Radarkontrollenstandorte bekannt sind und viele Autofahrer sich zumindest hier in aller Regel an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten.
Aber denkste. Nach wie vor wird laut der Stadtverwaltung hauptsächlich in den Gmünder 30er-Zonen zu schnell gefahren. Das bringt der Stadt jährlich rund 1,3 Millionen Euro in die Kasse. Wären die Messgeräte ständig im Einsatz gewesen, hätte man diese Summe locker überschritten. Deswegen soll der Planansatz im kommenden Haushalt auch um 50 000 oder gar 100 000 Euro nach oben korrigiert werden.
Allerdings muss die Stadt Gmünd zuvor auch ordentlich Geld ausgeben. Weil die Messgeräte immer öfter defekt sind und die Lebensdauer vielfach ausgereizt ist, werden im kommenden Haushalt 610 000 Euro für entsprechende Neuanschaffungen veranschlagt. Dabei ist man sich offenbar noch nicht ganz einig, ob man mehr in stationäre oder mobile Anlagen investieren soll. „Stationäre Anlagen haben den Nachteil, dass mit der Zeit jedermann weiß, wo sie stehen, und man sich dann an die Geschwindigkeit hält und danach wieder Gas gibt“, sagt Bürgermeister Bläse, der deshalb lieber auf mobile Geräte setzt, die man überall zum Einsatz bringen kann.
Stadt will Anhänger anschaffen
Dabei wird sogar noch einen Schritt weiter gedacht: Weil immer mehr Klagen kommen, dass hauptsächlich nachts, wenn die städtischen Mitarbeiter Feierabend haben, die Geschwindigkeiten überhaupt nicht eingehalten werden und sogar immens überschritten werden, wird derzeit auch die Anschaffung eines Anhängers geprüft. In diesem Anhänger soll dann die Messanlage versteckt werden. Also statt im Kofferraum auf dem kleinen Hänger. Diese Tarnmaßnahme habe sich in anderen Ortschaften längst bewährt, sagt Bläse. Der Vorteil: Man stellt ihn abends auf und holt ihn morgens wieder ab. Die Nacht über ist kein Personal dazu notwendig. Er muss nur entsprechend gegen Vandalismus gesichert werden.