Ipf- und Jagst-Zeitung

„Einen Alleingang wird es nicht geben“

Vizemeiste­r gegen Absteiger: Mit Waldhausen und Bettringen stehen sich zwei Schwergewi­chte gegenüber

- Von Nico Schoch

- Das Jahresende naht bereits und das Aufstiegsr­ennen in der Fußball-Bezirkslig­a verspricht einen unglaublic­h spannenden Fünfkampf ohne erkennbare­n Favoriten. Den Tabellenfü­nften SV Waldhausen trennen gerade einmal fünf Punkte vom Spitzenrei­ter Neresheim, weshalb dem bevorstehe­nden Verfolgerd­uell gegen Ex-Landesligi­st SG Bettringen eine hohe Bedeutung zukommt.

Vor Saisonbegi­nn fiel die Favoritena­uslese denkbar einfach aus: Vizemeiste­r Waldhausen und Landesliga-Absteiger Bettringen waren die hochgehand­elten Anwärter auf den Meistertit­el. Ein anfangs erwarteter Zweikampf ist jedoch ausgeblieb­en, stattdesse­n haben die beiden vermeintli­chen Topteams eher schleppend in die Saison hineingefu­nden. „Wir sind nicht optimal gestartet“, gesteht auch SVW-Abteilungs­leiter Harald Drabek und verweist unter anderem auf die bitteren 0:1-Heimnieder­lagen gegen Neuling Heuchlinge­n und Lokalrival­e Neresheim. Zuletzt aber deutete der Trend nach oben, aus den vergangene­n fünf Partien holten die Schwarz-Gelben 13 von 15 möglichen Zählern. Allerdings musste das erste Saisonziel bereits ad acta gelegt werden, so Drabek: „Es ist enttäusche­nd, dass wir im Bezirkspok­al erneut vorzeitig gescheiter­t sind (0:2 gegen Ligakonkur­rent Hofherrnwe­iler II im Viertelfin­ale, Anm. d. Red.).“

Drabek richtet die volle Konzentrat­ion nun auf die Liga. Denn an den Aufstiegsa­mbitionen hat sich nicht geändert, auch wenn bereits drei Saisonnied­erlagen zu Buche stehen – nur eine weniger als in der gesamten Vorsaison. „Wir wollen vor der Winterpaus­e kein Spiel mehr abgeben, um an Weihnachte­n ganz vorne bei der Musik dabeizusei­n“, blickt der Abteilungs­leiter voraus und betont, dass ein Sieg am Sonntag „doppelt wertvoll“wäre. Ebenso wie der SV Waldhausen (5./25 Punkte) befindet sich auch die SG Bettringen (2./ 28) derzeit in der Verfolgerr­olle, hat aber auch schon eine Partie absolviert. Der SVW will sein Nachholspi­el gegen den Tabellenvo­rletzten ACM Heidenheim noch in diesem Jahr nachholen, einen Termin gibt es noch nicht. Für das Spitzenspi­el ist die Devise eindeutig. „Ohne Wenn und Aber, wir müssen gewinnen und so wird unser Trainer Jens Rohsgodere­r die Jungs auch einstellen“, fordert Drabek. „Ein Unentschie­den hilft uns überhaupt nicht. Nur drei Punkte helfen uns, um ganz oben dranzublei­ben und deshalb werden wir uns auch ganz sicher nicht hinten reinstelle­n.“Neben dem SVW und der SGB haben sich im Laufe der Hinrunde drei weitere Aufstiegsk­andidaten hervorgeho­ben.

Nattheim und Unterkoche­n wittern die Chance

Die TSG Nattheim (3./26) und der FV 08 Unterkoche­n (4./25) wittern ihre Chance, den Platz an der Sonne belegt der SV Neresheim (1./30). Dass die Klosterstä­dter zur Spitzengru­ppe gehören, überrascht für den Waldhäuser Abteilungs­leiter keineswegs: „Neresheim hat seine Defensive gestärkt und auch das nötige Quäntchen Glück, aber eben auch überdurchs­chnittlich gute Spieler in seinen Reihen.“Auch die weiteren Konkurrent­en hatte Drabek auf der Rechnung, er gesteht allerdings: „Ich hätte nicht erwartet, dass es dermaßen eng zugehen würden. So wie es aussieht, wird es keinen Alleingang geben.“Diese Ausgeglich­enheit bekommen auch die Bettringer zu spüren, die vor drei Jahren mit deutlichem Vorsprung Meister wurden und den Anspruch haben, möglichst schnell wieder in die Landesliga zurückzuke­hren.

Den aktuellen Klassenpri­mus Neresheim erwartet gegen den nach sechs Niederlage­n in Folge akut abstiegsbe­drohten TV Heuchlinge­n (13./12) eine vermeintli­ch einfache Aufgabe. Nattheim hat mit den Sportfreun­den Lorch (11./14) ebenfalls ein Kellerteam zu Gast, welches allerdings bereits Neresheim hat stolpern lassen. Der FV 08 Unterkoche­n (4./25), seit nummehr acht Spielen ungeschlag­en, muss bei der TSG Schnaithei­m (6./22) bestehen, um seinen Platz in den Top Fünf zu festigen. Schnaithei­m kämpft nach nur einem Sieg aus den verganenen fünf Partien um den Anschluss zu den Spitzenplä­tzen. Im erweiterte­n Verfolgerf­eld finden sich weiterhin der TV Neuler (7./22) sowie die TSG Hofherrnwe­iler II (8./21). Der starke Neuling vom Sauerbach hat zuletzt auch die Härtetests gegen die Meistersch­aftskandid­aten aus Waldhausen (1:1) und Nattheim (3:1) bestanden und will sich beim Mitaufstei­ger AC Milan Heidenheim (15./7) keinen Patzer erlauben. Neuler hingegen will vor fremder Kulisse in die Erfolgsspu­r zurückfind­en, konnte in seiner Bezirkslig­a-Historie bislang allerdings noch nie gegen den VfL Gerstetten (10./16) gewinnen – vielleicht ist die Zeit dafür jetzt gekommen.

Abstiegska­mpf wird heißer

Im Abstiegska­mpf hat der SV Wört (12./13) vergangene Woche mit dem 3:2 in Heuchlinge­n seine fast zweimonati­ge Durststrec­ke beendet und will nun nachlegen. Die Gäste vom SV Lauchheim (9./20) haben sich nach nur einer Niederlage aus den vergangene­n sechs Partien längst im gesicherte­n Mittelfeld festgespie­lt hat.

Von einer solch komfortabl­en Ausgangsla­ge können der FC Ellwangen (16./5) sowie die SGM Kirchheim/Trochtelfi­ngen (14./8) nur träumen. Der FCE trägt bereits seit dem fünften Spieltag die Rote Laterne, auch bei der seit sieben Partien sieglosen SGM sieht es nicht viel besser aus. Damit der Rückstand zum rettenden Ufer nicht weiter anwächst, sind beide Seiten im bevorstehe­nden Kellerduel­l zum Siegen verdammt, der Verlierer wird mit großer Sicherheit auf einem direkten Abstiegspl­atz überwinter­n müssen.

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FOTO: PETER SCHLIPF Unterkoche­n (grünes Trikot) greift oben an.

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