„Einen Alleingang wird es nicht geben“
Vizemeister gegen Absteiger: Mit Waldhausen und Bettringen stehen sich zwei Schwergewichte gegenüber
- Das Jahresende naht bereits und das Aufstiegsrennen in der Fußball-Bezirksliga verspricht einen unglaublich spannenden Fünfkampf ohne erkennbaren Favoriten. Den Tabellenfünften SV Waldhausen trennen gerade einmal fünf Punkte vom Spitzenreiter Neresheim, weshalb dem bevorstehenden Verfolgerduell gegen Ex-Landesligist SG Bettringen eine hohe Bedeutung zukommt.
Vor Saisonbeginn fiel die Favoritenauslese denkbar einfach aus: Vizemeister Waldhausen und Landesliga-Absteiger Bettringen waren die hochgehandelten Anwärter auf den Meistertitel. Ein anfangs erwarteter Zweikampf ist jedoch ausgeblieben, stattdessen haben die beiden vermeintlichen Topteams eher schleppend in die Saison hineingefunden. „Wir sind nicht optimal gestartet“, gesteht auch SVW-Abteilungsleiter Harald Drabek und verweist unter anderem auf die bitteren 0:1-Heimniederlagen gegen Neuling Heuchlingen und Lokalrivale Neresheim. Zuletzt aber deutete der Trend nach oben, aus den vergangenen fünf Partien holten die Schwarz-Gelben 13 von 15 möglichen Zählern. Allerdings musste das erste Saisonziel bereits ad acta gelegt werden, so Drabek: „Es ist enttäuschend, dass wir im Bezirkspokal erneut vorzeitig gescheitert sind (0:2 gegen Ligakonkurrent Hofherrnweiler II im Viertelfinale, Anm. d. Red.).“
Drabek richtet die volle Konzentration nun auf die Liga. Denn an den Aufstiegsambitionen hat sich nicht geändert, auch wenn bereits drei Saisonniederlagen zu Buche stehen – nur eine weniger als in der gesamten Vorsaison. „Wir wollen vor der Winterpause kein Spiel mehr abgeben, um an Weihnachten ganz vorne bei der Musik dabeizusein“, blickt der Abteilungsleiter voraus und betont, dass ein Sieg am Sonntag „doppelt wertvoll“wäre. Ebenso wie der SV Waldhausen (5./25 Punkte) befindet sich auch die SG Bettringen (2./ 28) derzeit in der Verfolgerrolle, hat aber auch schon eine Partie absolviert. Der SVW will sein Nachholspiel gegen den Tabellenvorletzten ACM Heidenheim noch in diesem Jahr nachholen, einen Termin gibt es noch nicht. Für das Spitzenspiel ist die Devise eindeutig. „Ohne Wenn und Aber, wir müssen gewinnen und so wird unser Trainer Jens Rohsgoderer die Jungs auch einstellen“, fordert Drabek. „Ein Unentschieden hilft uns überhaupt nicht. Nur drei Punkte helfen uns, um ganz oben dranzubleiben und deshalb werden wir uns auch ganz sicher nicht hinten reinstellen.“Neben dem SVW und der SGB haben sich im Laufe der Hinrunde drei weitere Aufstiegskandidaten hervorgehoben.
Nattheim und Unterkochen wittern die Chance
Die TSG Nattheim (3./26) und der FV 08 Unterkochen (4./25) wittern ihre Chance, den Platz an der Sonne belegt der SV Neresheim (1./30). Dass die Klosterstädter zur Spitzengruppe gehören, überrascht für den Waldhäuser Abteilungsleiter keineswegs: „Neresheim hat seine Defensive gestärkt und auch das nötige Quäntchen Glück, aber eben auch überdurchschnittlich gute Spieler in seinen Reihen.“Auch die weiteren Konkurrenten hatte Drabek auf der Rechnung, er gesteht allerdings: „Ich hätte nicht erwartet, dass es dermaßen eng zugehen würden. So wie es aussieht, wird es keinen Alleingang geben.“Diese Ausgeglichenheit bekommen auch die Bettringer zu spüren, die vor drei Jahren mit deutlichem Vorsprung Meister wurden und den Anspruch haben, möglichst schnell wieder in die Landesliga zurückzukehren.
Den aktuellen Klassenprimus Neresheim erwartet gegen den nach sechs Niederlagen in Folge akut abstiegsbedrohten TV Heuchlingen (13./12) eine vermeintlich einfache Aufgabe. Nattheim hat mit den Sportfreunden Lorch (11./14) ebenfalls ein Kellerteam zu Gast, welches allerdings bereits Neresheim hat stolpern lassen. Der FV 08 Unterkochen (4./25), seit nummehr acht Spielen ungeschlagen, muss bei der TSG Schnaitheim (6./22) bestehen, um seinen Platz in den Top Fünf zu festigen. Schnaitheim kämpft nach nur einem Sieg aus den verganenen fünf Partien um den Anschluss zu den Spitzenplätzen. Im erweiterten Verfolgerfeld finden sich weiterhin der TV Neuler (7./22) sowie die TSG Hofherrnweiler II (8./21). Der starke Neuling vom Sauerbach hat zuletzt auch die Härtetests gegen die Meisterschaftskandidaten aus Waldhausen (1:1) und Nattheim (3:1) bestanden und will sich beim Mitaufsteiger AC Milan Heidenheim (15./7) keinen Patzer erlauben. Neuler hingegen will vor fremder Kulisse in die Erfolgsspur zurückfinden, konnte in seiner Bezirksliga-Historie bislang allerdings noch nie gegen den VfL Gerstetten (10./16) gewinnen – vielleicht ist die Zeit dafür jetzt gekommen.
Abstiegskampf wird heißer
Im Abstiegskampf hat der SV Wört (12./13) vergangene Woche mit dem 3:2 in Heuchlingen seine fast zweimonatige Durststrecke beendet und will nun nachlegen. Die Gäste vom SV Lauchheim (9./20) haben sich nach nur einer Niederlage aus den vergangenen sechs Partien längst im gesicherten Mittelfeld festgespielt hat.
Von einer solch komfortablen Ausgangslage können der FC Ellwangen (16./5) sowie die SGM Kirchheim/Trochtelfingen (14./8) nur träumen. Der FCE trägt bereits seit dem fünften Spieltag die Rote Laterne, auch bei der seit sieben Partien sieglosen SGM sieht es nicht viel besser aus. Damit der Rückstand zum rettenden Ufer nicht weiter anwächst, sind beide Seiten im bevorstehenden Kellerduell zum Siegen verdammt, der Verlierer wird mit großer Sicherheit auf einem direkten Abstiegsplatz überwintern müssen.