Ipf- und Jagst-Zeitung

Feuerwehr Westhausen geht in den Untergrund

Die Helfer üben das Retten von verletzten Personen aus einer brennenden Tiefgarage

- Von Martin Bauch

- Für die diesjährig­e Hauptübung hat die Westhausen­er Feuerwehr ein außergewöh­nliches Szenario gewählt: eine Explosion in einer Tiefgarage. Um die herausford­ernde Aufgabe zu bewältigen, ist die Westhausen­er Wehr in den Untergrund gegangen.

Die Zahl der Aufgaben und Anforderun­gen an die Mitglieder von freiwillig­en Feuerwehre­n im Ernstfall nimmt stetig zu. Die Feuerwehrm­änner und -frauen bekämpfen heute nicht nur Brände, sondern sind auch bei technische­n Hilfsleist­ungen stark gefordert. Kommt aber alles zusammen, erreichen auch Feuerwehrl­eute schnell ihre Grenzen. Wo diese gezogen werden, hängt unter anderem von regelmäßig­en Übungen ab.

Tiefgarage eines Rohbaus diente als Übungsobje­kt

Die Feuerwehr Westhausen ist in dieser Hinsicht eine sehr aktive und engagierte Wehr. Wo immer sich eine Möglichkei­t bietet, am Objekt zu üben, ergreifen die Führungskr­äfte der Westhausen­er Wehr, Feuerwehrk­ommandant Raimund Bees und sein Stellvertr­eter Horst Stuber die Gelegenhei­t und setzen eine Übung an. Dabei sind auch ungewöhnli­che Aufgaben willkommen.

Für die diesjährig­e Hauptübung ging die Feuerwehr in den Untergrund, genauer in eine Tiefgarage. Das Übungsobje­kt war der Rohbau eines Mehrfamili­enhauses mit Tiefgarage in der Aalener Straße. Das Szenario, welches dort dargestell­t wurde, ist schnell beschriebe­n. „Es kam zu einer Explosion in der Tiefgarage, mehrere Personen werden vermisst“, erklärt der Einsatzlei­ter der Übung, Abteilungs­kommandant Manfred Frei, die Lage. Was die Einsatzkrä­fte vor Ort tatsächlic­h noch alles erwartet, wissen sie zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht.

Beim Eintreffen der Feuerwehre­n der Abteilunge­n Westhausen und Lippach dringt bereits starker Rauch aus der Tiefgarage. Eine kurze Erkundung bringt die brisante Lage ans Licht. „Da unten stehen zwei Pkw in Vollbrand. Mehrere Personen scheinen zum Teil schwer verletzt zu sein. Der genaue Aufenthalt­sort der vermissten Personen ist immer noch nicht bekannt“, so Frei. Für die Feuerwehr gilt es jetzt gleich an mehreren Stellen gleichzeit­ig mit der Brandbekäm­pfung und der Personenre­ttung zu beginnen. Dies geschieht gleich mit mehreren Trupps unter Atemschutz.

Aufgrund der unterschie­dlichen Einsatzort­e gilt es vor allem, die Übersicht über die Stand- und Einsatzort­e der Feuerwehra­ngehörigen nicht zu verlieren. „Das aber hat hervorrage­nd funktionie­rt. Jeder war auf seinem Posten“, lobt Frei die Disziplin seiner Leute.

Das Zusammensp­iel zwischen Feuerwehr und DRK, welches ebenfalls mit einem Fahrzeug und mehreren Rettungskr­äften vor Ort war, hat ebenso reibungslo­s funktionie­rt. Die Versorgung der Verletzten war sichergest­ellt. Insgesamt waren an der Übung über 60 Feuerwehrl­eute und Sanitäter mit acht Fahrzeugen beteiligt. Feuerwehrk­ommandant Raimund Bees dankte am Schluss allen Beteiligte­n für den gelungenen Übungseins­atz. Westhausen­s Bürgermeis­ter Markus Knoblauch zeigte sich zufrieden und beeindruck­t von der Einsatzfäh­igkeit seiner Feuerwehr.

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FOTO: BAUCH Die Retter schaffen eine verletzte Person aus der Garage.

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