Bürgerinitiative sieht Willen der Bürger missachtet
Lärmbelästigung durch Windpark Rosenberg-Süd ist Thema im Ortschaftsrat
(R.) Bereits im Oktober/November 2017 haben sich Anwohner aus Hinterbrand und Matzengehren über Lärmbelästigung durch den Windpark Rosenberg-Süd beschwert. Die Bürgerinitiative Windkraft mit Vernunft hatte den Gemeinderat deshalb um Unterstützung gebeten. Bei privaten Messungen sei festgestellt worden, dass Lärmgrenzwerte zum Teil erheblich überschritten würden, sagte Ortschaftsrat Martin Gantner (Freie Wähler) im Ortschaftsrat Schrezheim unterm Punkt Sonstiges. Passiert sei bisher nichts.
Bis heute gebe es keine offizielle Abnahmemessung. Das Landratsamt habe sogenannte Orientierungsmessungen an verschiedenen anderen Orten, bei Tag und geringer Windgeschwindigkeit durchgeführt. Daher seien sie nicht aussagekräftig. Statt zu messen, sei ein weiteres Gutachten zur Schallprognose in Auftrag gegeben worden. Das habe der Betreiber EnBW selbst erstellt. Die Anwohner hätten in der Nacht vom 7. auf den 8. Mai zwischen 22 und 6 Uhr einen Durchschnittswert von 46,56 Dezibel und regelmäßigen Spitzenwerten von 50 Dezibel gemessen. Zulässig seien 45 Dezibel.
Selbst bei geschlossenen Fenstern und bei wenig Wind sei das surrende Pfeifgeräusch der Windräder zu hören. Die Folge seien Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Ohrendruck und eine Beeinträchtigung der Lebensqualität.
In einem Schreiben, das Gantner im Ortschaftsrat vorlegte, prangert die BI die „Verstrickungen des Landrats als stellvertretendem Aufsichtsratsvorsitzendem einer hundertprozentigen EnBW-Tochter“an. Gantner vertrat die Ansicht, dass wegen der fehlenden Abnahmemessung eine Bedingung für die Genehmigung des Windparks nicht erfüllt sei.