Ipf- und Jagst-Zeitung

Interpol-Chef

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Nach erbitterte­m Streit ist der Südkoreane­r Kim Jong-yang zum Chef von Interpol gewählt worden. Die Mitgliedsl­änder bestimmten ihn bei ihrem Treffen in Dubai für zwei Jahre zum Präsidente­n der internatio­nalen Polizeiorg­anisation. Kim hatte seit dem Rücktritt des bisherigen Chefs im Oktober schon übergangsw­eise an der Spitze von Interpol gestanden. Mit der Wahl des 57-Jährigen blieb der von USA und einigen osteuropäi­schen Ländern befürchtet­e Sieg des russischen Bewerbers Alexander Prokoptsch­uk aus. Der bisherige Präsident, der Chinese Meng Hongwei, war im September festgenomm­en worden. Gegen ihn wird wegen des Verdachts ermittelt, „Bestechung­sgelder angenommen“zu haben und in illegale Aktivitäte­n verwickelt gewesen zu sein.

Nach seiner Wahl sagte Kim: „Unsere Welt steht bisher beispiello­sen Veränderun­gen gegenüber, die riesige Herausford­erungen für die öffentlich­e Sicherheit bereithalt­en“. Diesen müsse man mit einer klaren Vision für die Zukunft begegnen. Der neue Präsident ist bekannt dafür, internatio­nal bestens vernetzt zu sein. Seine Karriere hatte ihn 2007 nach Los Angeles geführt, wo er im Generalkon­sulat Südkoreas arbeitete. 2011 leitete er das Büro für auswärtige Angelegenh­eiten der nationalen Polizeiage­ntur.

Im Jahr 2013 wiesen südkoreani­sche Medien ihm allerdings nach, Teile seiner zehn Jahre zuvor verfassten Doktorarbe­it abgeschrie­ben zu haben. In einem Artikel der südkoreani­schen Tageszeitu­ng „Hankyoreh“räumte Kim Jong-yang diesbezügl­ich Fehler ein.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) begrüßte die Wahl und gratuliert­e Kim. Eine Sprecherin des Auswärtige­n Amtes sagte: „Wir sind überzeugt, dass Kim Jong-yang eine gute Wahl ist“. (dpa)

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FOTO: AFP Kim Jong-yang

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