Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir müssen eine Serie starten“

Wie VfR-Defensivma­nn Royal-Dominique Fennell die Situation bei Aalen in 3. Liga sieht

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- Royal-Dominique „Nick“Fennell (29) ist keiner, der Zweikämpfe scheut. Er ist aber auch keiner, der nicht selbstkrit­isch ist. Einer der Führungssp­ieler beim VfR Aalen will mit der Mannschaft raus aus dem Tabellenke­ller der 3. FußballLig­a. Im Interview mit Sportredak­teur Benjamin Post spricht Fennell vor den beiden richtungsw­eisenden Spielen beim KFC Uerdingen und Eintracht Braunschwe­ig über die Situation beim VfR.

Abstiegska­mpf statt einstellig­er Tabellenpl­atz – was sagen Sie zum derzeitige­n 18. Rang?

Das haben sich natürlich alle anders vorgestell­t – ich auch. Ich bin nicht nach Aalen gekommen, um gegen den Abstieg zu spielen.

Stand jetzt ist es Abstiegska­mpf. Fünf Spiele noch bis zur Winterpaus­e, doch erst einmal liegt der Fokus auf die beiden Auswärtssp­iele mit Kontrastpr­ogramm: Spitzentea­m KFC Uerdingen am Samstag und Abstiegska­ndidat Eintracht Braunschwe­ig eine Woche darauf. Zwei richtungsw­eisende Spiele?

Natürlich wissen wir, um was es geht. Es wird nicht leicht. Ich denke, jeder ist sich dem Ernst der Lage bewusst. Und jeder Gegner wird ernst genommen, ob es Uerdingen oder Braunschwe­ig ist, der Tabellener­ste oder 20. Ich will das Maximale um da unten raus zukommen. Wir brauchen mal ein Erfolgserl­ebnis, müssen mal eine Serie starten. Wir wissen, was wir schlecht gemacht haben. Fußball ist ein Fehlerspie­l. Das Problem ist: Wir spielen 80 Minuten gut und zehn Minuten schlecht – und in den zehn Minuten schießt der Gegner die Tore.

Was fehlt der Mannschaft, die sich Fehler leistet, aber viel Lob erhält?

Uns fehlt das Spielglück und ein paar Prozente. Zum Beispiel haben wir in den beiden jüngsten Heimspiele­n gegen Kaiserslau­tern und Osnabrück sehr gute Leistungen gezeigt. Gegen Kaiserslau­tern verlieren wir nach einer 1:0-Führung mit 1:2. Das 1:1 gegen den Tabellenfü­hrer war auch ärgerlich.

Sie sprechen das Spiel gegen Osnabrück an. Danach gab es noch ein Test-Remis gegen den großen VfB.

Wir haben ein gutes Spiel gegen Osnabrück gemacht. Wir haben die Länderspie­lpause genutzt, den Kopf frei zu bekommen. Und im Testspiel beim VfB Stuttgart (0:0, Anm. d. Red.) haben wir gezeigt, dass wir gut drauf sind auch wenn wir in der Liga die Punkte nicht auf dem Konto haben.

In solchen Situatione­n ist nicht unbedingt schöner Fußball gefragt, sondern auch Zweikampfs­tärke. Kommt ihnen das entgegen?

Ich nehme jedes Spiel so wie es ist. Ich finde eine gesunde Mischung gut: Guter Fußball, wie es der Trainer sehen will, aber wenn es sein muss auch mal dazwischen hauen.

Im defensiven Mittelfeld oder als Innenverte­idiger, wie zuletzt?

Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt. Ich fühle mich schon wohler im defensiven Mittelfeld. Bei Standards gehe ich aber auch nach vorne. Ich habe ja eine offensive Ader in mir (schmunzelt).

Und schon ein Tor und ein Eigentor erzielt, in Zwickau. Nach durchwachs­enem Start geht es seit diesem Spiel Ende September – auch dem letzten Sieg des VfR – bei ihnen leistungsm­äßig bergauf.

In der Vorbereitu­ng auf die Saison habe ich drei Wochen gefehlt, wegen Leistenpro­blemen. In den letzten Spielen war ich der Nick Fennell, den man kennt – das hat man in den Spielen gesehen.

„Uns fehlt das Spielglück und ein paar Prozente.“ Royal-Dominique Fennell

 ?? FOTO: THOMAS SIEDLER ?? Schmeißt sich rein: Royal-Dominique Fennell (l.) im Zweikampf mit Lauterns Andre Hainault.
FOTO: THOMAS SIEDLER Schmeißt sich rein: Royal-Dominique Fennell (l.) im Zweikampf mit Lauterns Andre Hainault.

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