Ipf- und Jagst-Zeitung

Tuchels Alptraum

Innerhalb von 54 Minuten verletzen sich bei ihren Länderspie­len Paris’ wichtigste zwei Spieler

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(SID) - Nur Minuten nach dem zweiten Schock für Thomas Tuchel setzte sich bei Paris St. Germain eine ganze Maschineri­e in Gang. Mannschaft­sarzt Eric Rolland eilte sofort ins Stade de France, um Kylian Mbappé zu untersuche­n. Das Rennen gegen die Zeit vor dem eminent wichtigen Spiel für Paris in der Champions League gegen den FC Liverpool hatte zuvor bereits für den anderen PSG-Superstar Neymar begonnen.

Rund eine Woche vor dem bislang wichtigste­n Duell der Saison mit Jürgen Klopp und Co. am kommenden Mittwoch (21 Uhr/Sky) humpelte am Dienstagab­end um 20.41 Uhr erst Neymar im Brasilien-Test gegen Kamerun (1:0) mit Leistenpro­blemen vom Feld im englischen Milton Keynes. 54 Minuten später krachte Mbappé in St. Denis auf seine rechte Schulter. „Schwarzer Dienstag für PSG“, schrieb „Le Parisien“.

„Der Zusammenpr­all war ziemlich hart. Er hatte Schmerzen“, sagte Frankreich­s Weltmeiste­rtrainer Didier Deschamps nach dem 1:0-Sieg gegen Uruguay. Mbappé musste nach einem Zusammenpr­all mit Torhüter Martin Campana in der 36. Spielminut­e den Rasen verlassen. „Ich kann nicht sagen, dass es beruhigend­e Nachrichte­n gibt, aber zu große Sorgen muss man sich auch nicht machen“, sagte Deschamps.

Der Pariser Trainer Tuchel dürfte dies weniger entspannt sehen. Beim Ligaspiel gegen Toulouse am Samstag kommt er sicher auch ohne seine zwei Offensivsu­perstars aus. Gegen Liverpool braucht der 45-Jährige aber die Topstars in bester Verfassung, auch wenn er noch Profis wie Julian Draxler oder Angel Di Maria in der Hinterhand hat.

Das Kräftemess­en mit dem englischen Spitzentea­m kann für Tuchel bereits über Wohl oder Wehe in dieser Saison entscheide­n. Tuchel ist schließlic­h geholt worden, um die Champions League zu gewinnen. Eine Niederlage gegen die Reds könnte aber schon das Aus in dem Wettbewerb bedeuten – da helfen Tuchel die beeindruck­enden 13 Siege aus 13 Partien in der Liga kaum weiter.

Vonseiten des Arztes der brasiliani­schen Nationalma­nnschaft vernahm Tuchel bereits rasch nach dem Abpfiff relativ positive Worte. Neymar habe „im Prinzip keine ernste Verletzung“erlitten, sagte Rodrigo Lasmar, aber man müsse das Gefühl des Edeltechni­kers und die bildgebend­en Verfahren abwarten. Auch Mbappés Schulter sollte am Mittwoch noch einmal gescannt werden. Die nervösen Blicke der PSG-Fans und wohl auch von Tuchel richteten sich auf das amerikanis­che Krankenhau­s im Pariser Vorort Neuilly-surSeine.

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FOTO: AFP Läuft nicht so richtig bei ihm: Thomas Tuchel.

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