Schildbürgerstreich oder ein Geschenk an den Adel?
Ein Umleitungsschild in Röhlingen lässt Autofahrer stutzig werden
T(H)ANNHAUSEN (hbl) - Mancher Autofahrer, der in den vergangenen Tagen von Ellwangen kommend die Röhlinger Hauptstraße durchfahren hat, wird beim genauen Anblick des aufgestellten Umleitungsschildes vermutlich stutzig. Denn genau unter diesem Schild hängt doch tatsächlich ein weiterer Hinweis mit dem Aufdruck „Thannhausen Riepach“.
Jetzt fragt man sich als Ortskundiger, ob denn hier tatsächlich auf eine Umleitung zur Stadt Thannhausen zwischen Günzburg und Krumbach hingewiesen werden soll. Was bei dieser Entfernung von geschätzten rund 100 Kilometern nicht gerade sinnvoll wäre.
Oder handelt es sich eventuell doch um den Weiler Riepach bei Tannhausen im Ostalbkreis, das sich seit 1903, auf Veranlassung des Königreichs Württemberg, ohne das „h“nach dem T schreiben muss?
Man fragt sich, wer dieses Thannhausen-Schild in Auftrag gab. Aus dem Fundus einer Straßenmeisterei dürfte es eher nicht stammen. War es also ein Schildbürgerstreich oder womöglich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die alt eingesessene Adelsfamilie aus Tannhausen, die über eine Rücknahme der königlichen Weisung aus dem Jahre 1903 vermutlich nicht unglücklich wäre? Zumindest konnte Michael von Thannhausen, im Beisein seiner Gattin Christa, am vergangenen Samstagabend am Tisch der Ehrengäste beim Jahreskonzert des Musikvereins Tannhausen ein gewisses Schmunzeln nicht verbergen, als er dem Tannhausener Bürgermeister Manfred Haase von diesem höchst einzigartigen Hinweisschild mit der falschen Namensbezeichnung berichtete.
Schau’n mr mal, wie lange dieses Schild bei der Tankstelle in Röhlingen bewundert und fotografiert werden kann oder ob es sich ein Sammler von „historischen“Schildern unter den Nagel reißt.