Heilig-Kreuz-Chor wächst über sich hinaus
Beifallsstürme beim Jubiläumskonzert in der überfüllten Pfarrkirche
– Wenn ein Chor – bevor er mit seiner geistlichen Abendmusik überhaupt beginnen kann – erst einmal für alle Besucher sämtliche verfügbaren Sitzgelegenheiten herbeischaffen muss, dann setzt das ein hohes Ansehen voraus, ebenso aber auch das Vertrauen seiner Konzertbesucher und nicht zuletzt die Gewissheit, mit außergewöhnlicher Kost versorgt zu werden. Der Hüttlinger Heilig-Kreuz-Chor hat sich zusammen mit Chorleiter Matthias Schimmel nicht erst im Jubiläumsjahr eine treue Fangemeinde erarbeitet, sondern bei vielen Gelegenheiten bewiesen, sämtlichen Herausforderungen gewachsen zu sein. Kurzum, der Chor, bestehend aus 55 Mitgliedern, ist weit über seine Grenzen hinaus bekannt für herausragende Interpretationsfähigkeit und gute Solisten.
Diese Basis hat sich der Chor, der sein 150jähriges Bestehen feiert, nicht erst in der 40 Jahre andauernden Willi-Beuter-Ära mit der Verleihung der Palestrina-Medaille im Jahre 1993 erarbeitet, sondern sie mit dessen Nachfolger Benno Müller und seit 2002 unter Matthias Schimmel sogar noch ausgebaut. Mit einer ganzen Veranstaltungsreihe wie dem Eröffnungsgottesdienst mit Geburtstagsfeier im Forum, einer ökumenischen Begegnung mit a-cappellaChorliteratur, Kreuzliedern aus verschiedenen Epochen, einem außergewöhnlichen Konzert mit Werken von Haydn und Gounod im April, Marianischen Gesängen im Mai, neuen geistlichen Liedern anlässlich das Patroziniums und jetzt der geistlichen Abendmusik hat der Chor jeden Monat seine Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Damit wird die Liturgie im Kirchenjahr bereichert, werden Liederabende, Serenaden und gesellige Anlässe gestaltet.
Großartiges Instrumentalensemble
Fünf Themenkreise haben sich die Sängerinnen und Sänger für dieses „Jubilate Deo“am Christkönigstag erarbeitet: Der Blick auf das Kreuz, diesen Namen hat man sich erst zum Jubiläumsjahr gegeben, „Jesus denk an mich“, Glaube, Gemeinschaft und Geheimnis, die neuen geistlichen Lieder für Freude, Hoffnung, Angst und Trauer und schließlich der Auftrag, Gott zu loben und zu danken, den sich der Chor zu eigen macht. In bunter Folge wechselten bei diesem denkwürdigen Konzert a-cappellaGesänge ab mit Soli, Klavier-Orgelund Instrumentalbegleitung. Herausragend in den fünf Bereichen waren das Silcher-Lied „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses“, „Jesus, remember me“– ein Taizé-Gesang, das von Hedwig Glaser-Schimmel gesungene Sopran-Solo mit Orchesterbegleitung „Panis angelicus“, die Williamson-Komposition „Ubi caritas“und natürlich das alles überragende „Halleluja“von Georg Friedrich Händel. Bereichert haben das eineinhalbstündige Konzert ein großartiges Instrumentalensemble, das virtuose Klavier- und Orgelspiel von Tobias Renner, die Gesangssolisten Heike Anderl, Hedwig GlaserSchimmel und Julius Bauer unter der souveränen Gesamtleitung von Matthias Schimmel.
Chorvorstand Julius Bauer blieb es nach nicht enden wollendem Applaus vorbehalten, allen Mitwirkenden und natürlich Chorleiter Matthias Schimmel für seine perfekte Vorbereitung zu danken: „Deine Inspiration macht den Heilig-Kreuz-Chor erst aus.“Außerdem verwies Chorvorstand Bauer auf die freitägliche Probe, wie auf die Spende, mit welcher man die Renovierung der über 500 Jahre alten Marienkapelle beim Friedhof mitfinanzieren möchte. Der Chor bedankte sich mit der Zugabe „Lobsinget Gott dem Herrn“aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens.
Der Chor beschließt sein Jubiläumsjahr mit einer Christmette an Heiligabend, einer Pastoralmesse von Ignaz Reimann am 25. Dezember, sowie einem festlichen Jahresabschlussgottesdienst an Silvester um 17.30 Uhr in der HeiligKreuz-Kirche.