Festplatz wird zum Kunstrasenspielfeld
Ebnater Ortschaftsrat entscheidet mit großer Mehrheit für das Vorhaben
- Nach einer lebhaften Debatte hat sich der Ortschaftsrat Ebnat am Donnerstagabend mit acht Ja- und zwei Nein-Stimmen dafür ausgesprochen, dass der Sportverein Ebnat auf dem bisherigen Festplatz einen Kunstrasenplatz erstellen soll. Dies entspricht dem Wunsch des Vereins. Der Festplatz soll auf einem Gelände westlich der Parkplätze der Jurahalle angelegt werden.
Seit vier Jahren wird in Ebnat über das Thema diskutiert. Vor einem Jahr hatte der Ortschaftsrat dafür plädiert, einen solchen Platz auf dem alten Sportplatz zu bauen. Diese Lösung stieß jedoch beim Sportverein auf wenig Gegenliebe. Einerseits, weil dort nur eine Breite von 57 Metern und nicht die Standardbreite von 60 Metern möglich ist, andererseits aus finanziellen Gründen. Die Stadt Aalen plant nämlich, auf dem alten Sportplatz zwölf Bauplätze auszuweisen. Vom Verkaufserlös ist die Stadt bereit, dem Sportverein Ebnat einen Sonderzuschuss in Höhe von 136 000 Euro für den Bau zu gewähren. Bei einem Kunstrasenfeld auf dem alten Sportplatz fehlt dem SV Ebnat dieser Zuschuss.
Bürgermeister Karl-Heinz Ehrmann stellte das Konzept der Stadt Aalen vor. Der Kunstrasenplatz mit einer Größe von 100 auf 62 Meter soll auf dem bisherigen Festplatz erstellt werden. Die zuschussfähigen Kosten betragen 680 000 Euro. Hinzu kommen Kosten in Höhe von 85 000 Euro für die Bauleitung. Der Sportverein erhält neben dem Zuschuss nach den Sportförderrichtlinien der Stadt in Höhe von 136 000 Euro aus dem Verkaufserlös der Bauplätze des alten Sportplatzes einen Sonderzuschuss in Höhe von nochmals 136 000 Euro. Außerdem übernimmt die Stadt die Kosten für die Bauleitung in Höhe von 85 000 Euro. Nach Abzug des Zuschusses des Württembergischen Landessportbundes in Höhe von 94 500 Euro bleibt beim SV Ebnat ein Eigenanteil von 313 500 Euro.
Für den künftigen Festplatz präsentierte Ehrmann zwei Alternativen. Die Stadt könne auf einem freien Gelände westlich der Parkplätze der Jurahalle einen 2500 Quadratmeter großen Platz anlegen. Die Kosten bezifferte er auf 320 000 Euro. Der Platz reiche aus, damit der Musikverein Ebnat hier sein Frühlingsfest abhalten könne.
Ortsvorsteher lehnt Festplatz-Verlegung ab
Alternativ schlug Ehrmann vor, auf einen Festplatz zu verzichten und das Kleinspielfeld westlich der Jurahalle mit Wänden auszustatten und zu überdachen, um es für Feste nutzbar zu machen. Es sei groß genug für das Frühlingsfest des Musikvereins. Allerdings schwebe der Stadt hier vor, dieses Spielfeld an eine noch zu gründende Vereinsgemeinschaft zu verpachten. Diese Gemeinschaft erhalte für den Umbau einen einmaligen Zuschuss von 200 000 Euro und müsse auch keine Pacht entrichten.
In der Diskussion sprach sich Ortsvorsteher Manfred Traub gegen eine Verlegung des Festplatzes aus. Er zitierte einen Brief des Musikvereins Ebnat, der höhere Betriebskosten für das Frühlingsfest am neuen Standort befürchtet. Zudem könne es dort Probleme mit den Anliegern und der Zufahrt zu den Parkplätzen geben. Traub meinte, dass der SV Ebnat auch auf dem alten Sportplatz bauen könne. Die Verlegung des Festplatzes sei dann nicht nötig.
Simone Bieg und Stefan Spiller (beide CDU) betonten, dass sie die Bedenken des Musikvereins sehr ernst nehmen würden. Trotzdem habe man mit dem 2500 Quadratmetern großen Festplatz am neuen Standort eine gute Alternative.
Eugen Gentner (Freie Wähler) meinte, dass für die Anlieger des Festplatzes am neuen Standort die Lärmbelästigung zumutbar sei. Auch Lothar Lindner (SPD) plädierte für den Neubau des Kunstrasenfeldes auf dem bisherigen Festplatz und für die Verlegung des Festplatzes.
Uwe Grieser (CDU) lehnte den neuen Standort ab. Er sei zu nahe am Friedhof und führe zu einer zu hohen Lärmbelästigung für die Anwohner.
Bis auf Traub und Grieser votierten alle anderen acht Mitglieder des Gremiums für eine Verlegung des Festplatzes auf die Fläche westlich der Parkplätze der Jurahalle.