Keine neuen Kita-Plätze in Fachsenfeld
Ortschaftsräte kritisieren aber Frage nach Berufstätigkeit der Eltern bei Platzvergabe
- In Fachsenfeld hat man vor zwei Jahren durch die Schaffung von 20 neuen Plätzen in der Katholischen Kindertagesstätte Ave Maria die Hausaufgaben in der Kinderbetreuung gemacht. Der Plan Akita plus 2025 der Stadt Aalen sieht daher keine neuen Plätze in diesem Stadtbezirk vor, wie jetzt in der Sitzung des Ortschaftsrats bekannt wurde.
Ganz anders sieht es nach Mitteilung von Vanessa Pfeifle vom Amt für Soziales, Jugend und Familie im gesamten Stadtgebiet aus. Hier stehen derzeit 460 Kinder auf der Warteliste. Den Ausführungen von Pfeifle zufolge werden bis 2021 immerhin 446 zusätzliche Plätze geschaffen.
In qualitativer Hinsicht spiele die Sprachförderung eine große Rolle. Hiervon profitierten auch die beiden Fachsenfelder Einrichtungen Ave Maria und Lebensbaum. Außerdem werde durch den heilpädagogischen Fachdienst die Inklusion vorangetrieben.
Ortsvorsteher Jürgen Opferkuch betonte, dass eine frühe Sprachförderung ein eminent wichtiger Sektor sei. Auf Nachfrage von Anette Eckstein (SPD) erklärte Vanessa Pfeifle, dass zur Feststellung von Sprachdefiziten Tests durchgeführt würden. Die Förderung sei dann in den Alltag in der Kindertagesstätte integriert.
In ihrem Ausblick betonte Pfeifle, dass in Zukunft eine bessere Kooperation von Kitas und Schulen vorgesehen sei.
„Diskriminierend und hanebüchen“
Sabine Kollmann (Freie Wähler) sprach die derzeitige Praxis der Stadt Aalen bei der Vergabe von Plätzen für Kindertagesstätten an. Es werde offensichtlich eine Berufstätigkeit der Eltern positiv bewertet. Dies führe zu falschen Angaben, da eine Überprüfung seitens der Stadt nicht erfolge. Rainer Klaus Hofmann (CDU) nannte schon die Frage nach einer Berufstätigkeit „diskriminierend und hanebüchen“. Nach Mitteilung von Pfeifle gibt es ein Punktesystem, bei dem die Berufstätigkeit der Eltern mit drei Punkten berücksichtigt werde. Man gehe davon aus, dass die Leute ehrlich seien.
Eine Anregung von Sabine Kollmann betraf die Einrichtung von reinen Nachmittagsgruppen in Fachsenfeld. Hierfür müsse zunächst der Bedarf ermittelt werden, sagte Ortsvorsteher Jürgen Opferkuch dazu.
Letztlich votierte der Ortschaftsrat einstimmig dafür, die im Plan Akita plus 2025 genannten Ziele und Maßnahmen weiterhin aktiv zu verfolgen.