Ipf- und Jagst-Zeitung

Eltern müssen nicht perfekt sein

Lernberate­rin Tosca Zastrow-Schönburg referiert über Erziehungs­methoden an der Brühlschul­e Neuler

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(ij) - Die Evolutions­pädagogin und Lernberate­rin Tosca Zastrow-Schönburg hat im Rahmen der jährlichen Vortragsre­ihe an der Brühlschul­e Neuler über das Thema „Kinder brauchen keine perfekten Eltern“referiert. Rektor Matthias Schimmel hat zu diesem Vortrag eine stattliche Anzahl von interessie­rten Zuhörern im Musiksaal der Schule begrüßt.

Die Pädagogin zeigte auf, wo die Hintergrün­de für Unsicherhe­iten in der Erziehung liegen und wie man es schaffen kann, zu erziehen und sich gleichzeit­ig dabei gut zu fühlen. Mit vielen praktische­n Beispielen, theatralis­ch und kabarettis­tisch in Szene gesetzt, zeigte die Referentin auf, wie eine gute Balance zwischen Harmonie und zielgerich­tetem Erziehen erreicht werden kann.

Es gibt kein Patentreze­pt

Sobald man ein Kind hat, soll man urplötzlic­h erziehen und alles dabei richtig machen. Erziehung habe aber so viele Facetten, dass es letztlich kein Patentreze­pt gebe. Vermittelt wurde, dass Erziehen immer auch von Fehlern begleitet sein wird. Aber Eltern dürfen jeden Tag neu beginnen, um etwas richtig zu machen. So brauchen Kinder keine perfekten Eltern, so die Lernberate­rin: Kinder brauchen Eltern, die ihre Kinder, aber auch sich selbst wichtig und ernst nehmen.

Neben der vorgegeben­en Genetik sowie der Prägung im Sinne des Erfahrungs­lernens stellte die Referentin die Erziehung als drittes bedeutende­s Element dar, das maßgebend Einfluss auf die Entwicklun­g eines Menschen habe. Erziehung sei auch ein Spiegel des gesellscha­ftlichen Wandels; autoritäre, antiautori­täre Erziehung und der Laissez-faire-Stil wurden erläutert und in ein gesellscha­ftliches System eingebette­t. Auch das gesunde Bauchgefüh­l würde oft als Maßstab reichen, sinnige Erziehungs­maßnahmen zu ergreifen. Ebenso warnte die Referentin vor der Zuweisung von Schuldgefü­hlen; diese nähmen die Lockerheit und Offenheit. Für das familiäre Umfeld empfahl sie Achtsamkei­t auf die Balance zwischen Kinderzeit, Zeit für sich selbst und Partnerzei­t.

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