„Ein Novum in der Geschichte des DFB“
Fußball-Verbandsligist Essingen nimmt Stellung zur Causa „Ostalb-Derby“
(tsve) - An diesem Samstag nun steigt das Ostalb-Derby zwischen den beiden Fußball-Verbandsligisten Sportfreunde Dorfmerkingen und TSV Essingen. Dass die Partie tatsächlich an diesem Tag stattfinden würde, stand unter der Woche lange in den Sternen.
Zum Hintergrund: Schlussmann Philipp Pless ist vom DFB zur FutsalNationalmannschaft eingeladen worden, war zuletzt jedoch verletzt. Anfang dieser Woche dann gab er grünes Licht für einen Einsatz in der Nationalmannschaft, nachdem man ihn seitens des DFB untersucht hatte.
Die Einladung des DFB lag dem Verein TSV Essingen jedoch nicht vor, der in Person des Sportlichen Leiters Patrick Schiehlen folglich erst Anfang dieser Woche, nach dem man von der Länderspielreise seines Stammtorwarts erfahren hatte, um eine Spielverlegung gebeten hatte. Diesem Wunsch wurde zunächst stattgegeben, nach einem Einspruch der Dorfmerkinger dann aber wurde diese Aussage revidiert. Der Wunsch nach Spielverlegung sei zu spät eingegangen. Nach neuerlichem Widerspruch Schiehlens, der es schlichtweg nicht vorher wusste, hat der DFB nun reagiert und es dem Verein freigestellt, ob er Pless für diese Partie vom Nationalmannschaftsteam abziehen möchte. „Das Ganze ist eine Farce und womöglich ein Novum in der Geschichte des DFB, da wurde doch noch nie ein Spieler für einen Verein abgestellt. Damit räumen sie den Formfehler ein. Ich will das aber nicht weiter kommentieren, da schneide ich mir doch nur ins eigene Fleisch. Philipp ist doch schon beim Nationalteam, da werden wir ihn doch jetzt nicht wieder davon abziehen“, ärgert sich Schiehlen noch immer über diese ganze Geschichte, die sich nunmehr über eine Woche zieht und vor allem auch medial nicht richtig wiedergegeben wurde.
Erneute Anfrage bei Sportfreunden
Schiehlen hatte noch einmal bei Dorfmerkingen nachgefragt, ob man das Spiel nun doch noch verlegen könnte, die Situation noch einmal erklärt, doch die Sportfreunde hätten dem abermals nicht zugestimmt, so der Sportliche Leiter.
„Es geht nicht darum, Philipp vom Futsal fernzuhalten, sondern Philipp bei uns im Tor zu haben. Würden wir jetzt auf seine Anwesenheit bestehen, würde das doch nur zu Lasten des Spielers gehen und das möchten wir auf keinen Fall. Wir haben jetzt umdisponiert“, fährt Schiehlen fort. Florian Müller ist zweiter Schlussmann bei der zweiten Mannschaft des TSV in der A-Liga, beruflich jedoch unter der Woche stets eingebunden, trainiert somit nicht. Er hat sich bereit erklärt, sich hinter Jakob Pfleiderer, der Pless schon in den vergangenen Partien gut vertreten hatte, Platz zu nehmen. „Die Vorbereitung auf diese Partie ist nun natürlich suboptimal, das nehme ich aber voll und ganz auf meine Kappe“, sagt Schiehlen. Wie dem auch sei und wie viel Wirbel nun auch aufgewirbelt wurde: der TSV tritt nun am Samstag auf dem Härtsfeld an mit dem einen Ziel: drei Punkte einzufahren und den Derbysieg zu feiern – unter welchen Voraussetzungen auch immer.
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