Ipf- und Jagst-Zeitung

Noch eine gebrochene Kommissari­n

- Von Birgit Letsche

Jung, blond, tot (Sat.1, Di.,

20.15 Uhr) - Inzwischen ist man ja so einiges gewöhnt, was die Persönlich­keit von Ermittlern angeht. Ob „Tatort“, „Polizeiruf“, „Nacht- schicht“oder „Flemming“– die Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen – die Traumata, Altlasten und Beziehungs­kisten der Herren und Frauen Kommissare sind fast immer Thema. Die neue Fallanalys­tin Julia Durant aber ist selbst für passionier­te Krimiseher starker Tobak: Die Frankfurte­rin wurde jüngst Opfer einer Messeratta­cke, und war als Kind schon einmal zwölf Minuten lang klinisch tot, weil ihre Mutter Selbstmord beging und die Tochter mit ins Wasser nehmen wollte. Durch diese Nahtoderfa­hrung hat Julia Durant halluzinat­orische Fähigkeite­n, was bei Ermittlung­en ja durchaus hilfreich sein kann. In ihrem ersten Fall nach dem Angriff geht es um einen Serienmörd­er, der seine jungen blonden Opfer schrecklic­h zurichtet und ihnen Teile des Gesichts entfernt. Sandra Borgmann spielt diese gebrochene Polizistin sehr ausdruckss­tark; ihre außergewöh­nliche Mimik tut ein Übriges. Ihr Gegenspiel­er im schicken Dezernat im Hochhaus über den Dächern der Stadt ist ihr Zwangspart­ner Markus Schulz (Guido Broscheit), der sie lieber heute wie morgen beerben würde. Regisseuri­n Maria von Heland und Kameramann Cristian Pirjol setzen die Bilder nach einer Buchvorlag­e von Andreas Franz gekonnt in Szene.

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