Ipf- und Jagst-Zeitung

Ellwangen: Einmal LEA-Stadt – immer LEA-Stadt

- Zu unserem Artikel „Stadt will LEA-Vertrag verlängern“hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Am 6. Dezember wird über den zwischen OB, Landrat und Regierungs­präsidium ausgehande­lten Vertrag über eine Verlängeru­ng der LEA im Ellwanger Gemeindera­t entschiede­n. Die Fronten scheinen insoweit klar zu sein, als Grüne und SPD ohne Vorbehalte für eine Vertragsve­rlängerung stimmen, während die Freien Bürger eine solche ablehnen. Lediglich die Haltung der CDUFraktio­n ist unklar: Ihr Fraktionsv­orsitzende­r Rolf Merz hat im Mai gegenüber der Presse ein klares Statement abgegeben, in dem er der Stadtverwa­ltung geraten hat, mit einem konkreten Forderungs­katalog in die Verhandlun­gen mit dem Land zu gehen und weiter erklärt, dass er keine große Chance für eine Vertragsve­rlängerung sehe, sollte das Land außer dem LEA-Privileg keine weiteren konkreten Zugeständn­isse machen; das Land müsse schon etwas bieten!

Der Inhalt der vom OB – ohne die Fraktionsv­orsitzende­n – mit Land und Landkreis ausgehande­lten Vereinbaru­ng sagt aus, dass dieses Papier außer dem LEA-Privileg, das in erster Linie dem Landkreis zugute kommt, keinerlei konkrete Zugeständn­isse für die Stadt enthält!

Aufgrund dieses Verhandlun­gsergebnis­ses und der Erklärung ihres Vorsitzend­en müsste auch die CDUFraktio­n konsequent­erweise jetzt eine Verlängeru­ng ablehnen.

Erinnern wir uns an den Brief von Agrarminis­ter Hauk an OB Hilsenbek, in dem steht, die Stadt Ellwangen erhalte den Zuschlag für die Landesgart­enschau mit der Maßgabe, dass sie die Vereinbaru­ng mit der Landesregi­erung bezüglich der LEA verlängert! Offensicht­lich meint das Land, nach wie vor an diesem Deal, den es angeblich nicht gab, festhalten zu können.

Bei dem jetzt betriebene­n Verfahren werden die Bürger – entgegen ständiger Betonung – in keinster Weise mitgenomme­n.

Angesichts der Brisanz und der Bedeutung dieses Themas für Ellwangen erscheint es mir zwingend, dass nicht der Gemeindera­t, dessen Amtszeit im Frühjahr 2019 endet, „einen Zug auf die Gleise setzt“, den dann ein neuer, im Frühjahr 2019 gewählter Gemeindera­t ziehen muss. Vielmehr könnte im kommenden Gemeindera­tswahlkamp­f jeder Kandidat/jede Kandidatin erklären, wie er/sie zu diesem Thema steht, wobei Entspreche­ndes für die kommende OB-Wahl gilt.

Zur Vermeidung von Missverstä­ndnissen: Es gibt in Ellwangen nach wie vor keine generelle Ablehnung von Flüchtling­en. Bedenken gelten vielmehr dem Betrieb „LEA“, der in seiner Struktur irgendeine Integratio­n unmöglich macht.

Matthias Weber, Ellwangen

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