Ipf- und Jagst-Zeitung

Robbérys Ende läutet Umbruch ein

Bei den Bayern endet im Sommer eine Ära – Hoeneß: Wechsel von Pavard noch nicht fix

-

(SID/dpa) - Die Legenden befinden sich auf dem Absprung. Und auch wenn es für viele Fans des deutschen Rekordmeis­ters noch schwer vorstellba­r scheint: Im Sommer 2019 ist die erfolgreic­he Ära der beiden Altstars Franck Ribéry und Arjen Robben mit bislang 16 (!) großen Titeln beim FC Bayern München vorbei. Die beiden haben eine der erfolgreic­hsten Epochen geprägt und auch wenn noch nicht Schluss ist, steht bereits jetzt fest: „Das Duo Robbéry bekommt ein eigenes glorreiche­s Kapitel im großen Geschichts­buch des FC Bayern. Franck und Arjen sind Legenden“, würdigte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge die zwei Altstars.

Damit ist aber auch klar: Der längst überfällig­e Umbruch auf vielen Ebenen ist nun endgültig eingeleite­t. Präsident Uli Hoeneß, der zum ersten Mal seit Menschenge­denken selbst auch Gegenwind innerhalb des Vereins spürt, verkündete bei einem Fanclub-Besuch in Oberfranke­n, dass Ribéry (35 Jahre) und Arjen Robben (34) „sehr wahrschein­lich ihr letztes Jahr“bei den Münchnern absolviere­n. Ribéry hielt sich bei seiner Stippvisit­e nach Höslwang zurück. Robben verriet bei seinem Besuch in Rottach-Egern jedoch eigene Pläne: „Der Verein geht weiter, ich gehe auch weiter und höre vielleicht noch nicht ganz auf. Ich glaube, dass es zumindest das Ende einer sehr schönen und langen Periode ist“, so der Niederländ­er. Ribéry würde gern nach der Karriere bei den Münchnern bleiben und sträubt sich noch etwas gegen sein – vorläufige­s – Ende bei seinem Herzensclu­b. Es sei nicht vom ihm allein abhängig, wie es weitergehe­n würde, „du weißt nie, was passiert im Leben“.

Bei Robben ist dagegen eine Rückkehr in die Niederland­e und ein Engagement beim Ex-Club PSV Eindhoven oder seinem Jugendclub FC Groningen denkbar. Er legt sich bei seinem nächsten Schritt noch nicht fest. „Ich habe auch genug Zeit, über die Zukunft nachzudenk­en und was der nächste Schritt sein wird. Es kann sein, dass ich ganz aufhören werde. Es kann aber auch gut sein, dass ich noch weitermach­e, wenn sich etwas richtig Schönes und Interessan­tes ergibt“, sagte Robben. Erst einmal blickte er auf die aktuellen Aufgaben. „Mein Ziel ist noch immer, mich mit mindestens einem Titel zu verabschie­den im Sommer.“

Seit 2007 wirbelt Ribéry auf dem linken Flügel. 30 Millionen Euro bezahlten die Bayern an Olympique Marseille. Den Ex-Real- und Chelsea-Spieler Robben ließen sich die Münchner 2009 rund 24 Millionen Euro kosten. Höhepunkt der beiden Offensivsp­ieler war der ChampionsL­eague-Triumph 2013.

In über 700 Spielen hätten die beiden 261 Tore erzielt und 281 Vorlagen gegeben, rechnete Rummenigge vor. „Unser Verein ist längst ihr Verein geworden.“Der Vorstandsc­hef verteidigt­e das Festhalten an der angebliche­n Münchner „Rentnerban­d“. Hoeneß meinte sogar: „Sie waren und sind Aushängesc­hilder des FC Bayern. Solche Spieler schickt man nicht weg. Da riskiere ich auch mal die Meistersch­aft.“Umso mehr freuten die Bosse die Tore der beiden beim 5:1 gegen Benfica Lissabon.

Weg ohne „Rib & Rob“ist geebnet

Das Gesicht des zukünftige­n BayernTeam­s werden andere prägen, auch jene, die das zum Teil auch schon seit Jahren tun. Rummenigge zählte Neuer (32), Lewandowsk­i (30), Süle (23), Thiago (27), James (27), Goretzka (23), Gnabry (23), Tolisso (24), Alaba (26), Coman (22), Kimmich (23), Sanches (21) und Winterzuga­ng Alphonso Davies (18) auf.

„Wir hätten vermutlich ein paar Punkte mehr und damit ein paar Diskussion­en weniger, wenn sich Kingsley Coman, unser größtes Talent, nicht am ersten Spieltag verletzt hätte“, so Rummenigge. Und weiter: „Uli und ich haben regelmäßig Umbrüche erlebt“, sagte Rummenigge und erinnerte an das Ende der 1970er-Jahre und den Umbau nach Beckenbaue­r und Müller sowie an das Jahr 2007, als die Münchner sogar eine Saison im UEFA-Cup spielten. „Sie können uns vertrauen, dass wir das auch diesmal hinbekomme­n.“

 ?? FOTO: IMAGO ?? Etwas Wehmut – Die Zeit von Arjen Robben und Franck Ribéry in München ist in gut fünf Monaten vorbei.
FOTO: IMAGO Etwas Wehmut – Die Zeit von Arjen Robben und Franck Ribéry in München ist in gut fünf Monaten vorbei.

Newspapers in German

Newspapers from Germany