Ipf- und Jagst-Zeitung

Über 110 Millionen Euro schweres Sozialbudg­et

Ausschuss für Soziales und Gesundheit berät über die Mittelverw­endung

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AALEN (ml) - Auch der Ausschuss Soziales und Gesundheit ist diese Woche zusammenge­kommen, um über den Kreishaush­alt zu beraten. Dezernent Josef Rettenmaie­r stellte dem Gremium das Sozialbudg­et vor, das sich im neuen Haushalt aus 89,7 Millionen Euro sozialer Hilfen und 20,7 Millionen Kinder-, Jugend- und Familienhi­lfe zusammense­tzt. Würde der Bund nicht inzwischen die Grundsiche­rung voll übernehmen, müsste die Kreisumlag­e um drei Punkte steigen, sagte Rettenmaie­r.

Genehmigt wurden die Anträge der Fraktionen. Der Bericht zur medizinisc­hen Versorgung im ländlichen Raum (CDU) kommt im Mai/ Juni. Besonders im Osten des Kreisgebie­ts haben wir da große Sorgen“, betonte Klaus Pavel.

Bei der Bereitstel­lung von je 50 000 Euro für den Bau von zwei Schulen in Afrika (SPD) einigte man sich, mit einer Schule zu beginnen. Die Prüfung einer möglichen finanziell­en Unterstütz­ung für alternativ­e Betreuungs- und Pflegeform­en (FDP) kommt im Februar in den Ausschuss.

Den Bericht zum Stand des „Pakts für günstigen Mietwohnra­um“(FDP) will Pavel erst im Oktober angehen, da hier Aalen und Ellwangen „noch nicht in die Gänge“gekommen seien. Die Fachkräfte­allianz zur Qualifizie­rung von Arbeitskrä­ften (Linke) habe man bereits gegründet.

In den allgemeine­n Stellungna­hmen zum Sozialhaus­halt sprach Joachim Bläse (CDU) vom „Kitt, der die Gemeinscha­ft zusammenhä­lt“. Er bat darum, jemanden in den Ausschuss einzuladen, der kompetent über Bildungsze­ntren referieren könne. Außerdem hielt er es für sinnvoll, eine „Akademisie­rung der Pflege“zu ermögliche­n, da viele junge Leute sonst nicht zu gewinnen seien. Bernhard Richter (SPD) nannte den Sozialhaus­halt einen „Pakt der Vernunft und Menschlich­keit“. Er hoffe, dass die Pflegekamp­agne greifen werde. Jürgen Opferkuch (FW) lobte das Schulproje­kt in Afrika, weil es von vertrauens­würdigen Partnern vor Ort gemanagt werde. Die Suche nach bezahlbare­m Wohnraum bezeichnet­e er indes als „echt brutales Dilemma“, weil bei Immobilien mittlerwei­le viel zu viel spekuliert werde.

Zu viele Posten für Flüchtling­e: Weber enthält sich bei Abstimmung

Walter Weber (CDU) erläuterte, dass er sich bei der Haushaltsa­bstimmung enthalten werde – als Einziger, wie sich herausstel­lte – weil zu viele Posten für Flüchtling­e enthalten seien, die nach seinem Verständni­s vom Rechtsstaa­t wegen fehlender Asylgründe längst abgeschobe­n sein müssten.

Genehmigt wurde die Sanierung der Frauen- und Kinderschu­tzeinricht­ung des Ostalbkrei­ses in Gmünd. Durch den glückliche­n Umstand eines Vermächtni­sses könne man von 250 auf 375 Quadratmet­er erweitern und für eine angemessen­e Sanitäraus­stattung sorgen.

Im Sozialauss­chuss des Kreistages wurde gestern auch die Förderung von Projekten in der Dritten Welt und Osteuropa beschlosse­n. Die Kolpingsfa­milie Abtsgmünd erhält 5500 Euro für medizinisc­he Projekte in Peru. Der Waldstette­r Verein „Hilfe für Togo“wird ebenfalls mit 5500 Euro unterstütz­t. Der Verein zur Förderung des Nebas Children Centre in Mombasa, Kenia (gegründet in Zöbingen) erhält 4000 Euro, ebenso die Peru-Gruppe Heubach für ihre Arbeit im Armenviert­el Laderas. 2500 Euro gehen an den Verein Charis in Böbingen für Kinder auf dem Indischen Subkontine­nt. Ebenso viel erhält der Verein „Zukunft für Nepal – Ostwürttem­berg“.

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