Vesperkirche war ein voller Erfolg
Über 1000 Essen wurden in der Bopfinger Stadtkirche an Gäste ausgegeben
- Die vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Vesperkirche in Bopfingen ist ein voller Erfolge gewesen. Weit über 1000 Menschen nahmen das Angebot an, in der evangelischen Kirche günstig und in Gemeinschaft zu speisen. Für die Mahlzeiten musste dabei nur 1,50 Euro gezahlt werden. Viele Gästen gaben aber freiwillig deutlich mehr. Im Rahmen der Vesperkirche flossen reichlich Spenden.
Sechs Tage lang haben sich in der evangelischen Stadtkirche Menschen mit Menschen getroffen, gemeinsam unterm Kirchendach am Tisch gesessen und zu Mittag gegessen und miteinander geredet und einander zugehört.
„Die Vesperkirche ist schon eine ganz besondere Einrichtung. Nirgendwo sind Standesunterschiede so egal wie in diesem christlichen Rahmen“, findet der zweite Vorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Bopfingen, Oliver Hornung. Der Organisator zieht eine sehr positive Vesperkirche-Bilanz. „Ich spreche da nicht nur von den über 1000 Essen, die während der letzten Woche von unseren 40 ehrenamtlichen Helfern an den Tischen serviert wurden“, sagt Hornung. Für ihn gehe es bei der Vesperkirche vor allem um Menschlichkeit, Anteilnahme und Hilfsbereitschaft. Inklusion werde im Rahmen der Vesperkirche gelebt, sagt Hornung. Denn: „Auch Menschen mit Behinderungen packen bei der Bopfinger Vesperkirche mit an. Ohne sie wäre die viele Arbeit kaum zu bewältigen“, so Hornung, der sich genauso über den hohen Anteil junger Leute freut, die beim Servieren, Abräumen oder den Reinigungsarbeiten helfen. Meist sind es Schüler vom Bildungszentrum in Bopfingen, der Stauferschule, der Jagsttalschule aus Westhausen und vom Samariterstift, die extra dafür von ihren Schulleitungen frei bekommen haben.
Dass es überhaupt eine Vesperkirche in Bopfingen gibt, ist Pfarrer Michael Rau und seiner Frau Heike zu verdanken, die vor elf Jahren die Idee zu dieser Veranstaltung hatten und das Projekt in Angriff nahmen. In diesem Jahr fand die Vesperkirche in Bopfingen zum ersten Mal ohne die Organisation von Pfarrer Rau und seiner Frau statt. Die Eheleute sind in vor ein paar Monaten von Bopfingen nach Herbrechtingen gezogen, um dort eine neue Pfarrerstelle zu besetzen. Einen Besuch der Bopfinger Vesperkirche haben sich die Eheleute in diesem Jahr aber nicht nehmen lassen. „Das alles hier zu sehen, macht mich wirklich glücklich“, sagt Pfarrer Rau beim Anblick der vielen Besucher am vergangenen Freitag, dem letzten Tag der elften Bopfinger Vesperkirche. „Diese Einrichtung ist genau das Richtige für die Stadt. Ich wünsche der Vesperkirche hier noch viele, viele Jahre Glück und Erfolg“, sagt Rau. Er selbst hat, wie es sich an einem Freitag gehört, Fisch gegessen. „Den habe ich nicht so oft, außer in der Vesperkirche“, sagt Rau mit einem Augenzwinkern.
Unternehmen und Banken spenden 2500 Euro
Für Oliver Hornung steht indes fest: „Wenn die vielen Helfer weiter bereit sind, mitzumachen, dann wird es auch 2019 wieder eine Vesperkirche in Bopfingen geben.“Die Vorzeichen dafür stehen gut, denn schon in diesem Jahr hat es laut Hornung kaum Überredungskünsten bedurft, um ausreichend Ehrenamtliche zu finden.
An Spenden sind in diesem Jahr mehr als 2500 Euro von den Banken und Unternehmen aus Bopfingen eingegangen. Die Spenden und Einnahmen reichen aus, um die Kosten für die Mahlzeiten zu decken.