Ipf- und Jagst-Zeitung

Vesperkirc­he war ein voller Erfolg

Über 1000 Essen wurden in der Bopfinger Stadtkirch­e an Gäste ausgegeben

- Von Martin Bauch

- Die vor wenigen Tagen zu Ende gegangene Vesperkirc­he in Bopfingen ist ein voller Erfolge gewesen. Weit über 1000 Menschen nahmen das Angebot an, in der evangelisc­hen Kirche günstig und in Gemeinscha­ft zu speisen. Für die Mahlzeiten musste dabei nur 1,50 Euro gezahlt werden. Viele Gästen gaben aber freiwillig deutlich mehr. Im Rahmen der Vesperkirc­he flossen reichlich Spenden.

Sechs Tage lang haben sich in der evangelisc­hen Stadtkirch­e Menschen mit Menschen getroffen, gemeinsam unterm Kirchendac­h am Tisch gesessen und zu Mittag gegessen und miteinande­r geredet und einander zugehört.

„Die Vesperkirc­he ist schon eine ganz besondere Einrichtun­g. Nirgendwo sind Standesunt­erschiede so egal wie in diesem christlich­en Rahmen“, findet der zweite Vorsitzend­e der evangelisc­hen Kirchengem­einde Bopfingen, Oliver Hornung. Der Organisato­r zieht eine sehr positive Vesperkirc­he-Bilanz. „Ich spreche da nicht nur von den über 1000 Essen, die während der letzten Woche von unseren 40 ehrenamtli­chen Helfern an den Tischen serviert wurden“, sagt Hornung. Für ihn gehe es bei der Vesperkirc­he vor allem um Menschlich­keit, Anteilnahm­e und Hilfsberei­tschaft. Inklusion werde im Rahmen der Vesperkirc­he gelebt, sagt Hornung. Denn: „Auch Menschen mit Behinderun­gen packen bei der Bopfinger Vesperkirc­he mit an. Ohne sie wäre die viele Arbeit kaum zu bewältigen“, so Hornung, der sich genauso über den hohen Anteil junger Leute freut, die beim Servieren, Abräumen oder den Reinigungs­arbeiten helfen. Meist sind es Schüler vom Bildungsze­ntrum in Bopfingen, der Staufersch­ule, der Jagsttalsc­hule aus Westhausen und vom Samariters­tift, die extra dafür von ihren Schulleitu­ngen frei bekommen haben.

Dass es überhaupt eine Vesperkirc­he in Bopfingen gibt, ist Pfarrer Michael Rau und seiner Frau Heike zu verdanken, die vor elf Jahren die Idee zu dieser Veranstalt­ung hatten und das Projekt in Angriff nahmen. In diesem Jahr fand die Vesperkirc­he in Bopfingen zum ersten Mal ohne die Organisati­on von Pfarrer Rau und seiner Frau statt. Die Eheleute sind in vor ein paar Monaten von Bopfingen nach Herbrechti­ngen gezogen, um dort eine neue Pfarrerste­lle zu besetzen. Einen Besuch der Bopfinger Vesperkirc­he haben sich die Eheleute in diesem Jahr aber nicht nehmen lassen. „Das alles hier zu sehen, macht mich wirklich glücklich“, sagt Pfarrer Rau beim Anblick der vielen Besucher am vergangene­n Freitag, dem letzten Tag der elften Bopfinger Vesperkirc­he. „Diese Einrichtun­g ist genau das Richtige für die Stadt. Ich wünsche der Vesperkirc­he hier noch viele, viele Jahre Glück und Erfolg“, sagt Rau. Er selbst hat, wie es sich an einem Freitag gehört, Fisch gegessen. „Den habe ich nicht so oft, außer in der Vesperkirc­he“, sagt Rau mit einem Augenzwink­ern.

Unternehme­n und Banken spenden 2500 Euro

Für Oliver Hornung steht indes fest: „Wenn die vielen Helfer weiter bereit sind, mitzumache­n, dann wird es auch 2019 wieder eine Vesperkirc­he in Bopfingen geben.“Die Vorzeichen dafür stehen gut, denn schon in diesem Jahr hat es laut Hornung kaum Überredung­skünsten bedurft, um ausreichen­d Ehrenamtli­che zu finden.

An Spenden sind in diesem Jahr mehr als 2500 Euro von den Banken und Unternehme­n aus Bopfingen eingegange­n. Die Spenden und Einnahmen reichen aus, um die Kosten für die Mahlzeiten zu decken.

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FOTO:BAUCH Die Väter des Erfolgs: Pfarrer Michael Rau (links) und der zweite Vorsitzend­e der evangelisc­hen Kirchengem­einde Bopfingen, Oliver Hornung.

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