Ipf- und Jagst-Zeitung

Neuer Name, alte Faszinatio­n

Alexander Thompson & friends reißt das Wörter Publikum mit

- Von Jürgen Blankenhor­n

- Grandiose Stimmen, mitreißend­es Temperamen­t, spontanes Entertainm­ent und hervorrage­nde Musiker: Alexander Thompson & friends – als eines der besten Konzerte im Ostalbkrei­s angepriese­n, hat auch in diesem Jahr wieder Wort gehalten und geliefert. Thompson und seine Musikerfre­unde verwandelt­en die Wörter Gemeindeha­lle mit einem grandiosen Programm erneut in ein Tollhaus.

Aus dem ehemals „Unplugged & Friends“-Konzert ist am vergangene­n Sonntag ein „Alexander Thompson & Friends“-Abend geworden. Aber abgesehen von dieser Namensände­rung blieb in Wört alles beim Alten. Die Auftritte waren stark, die Musik war bombastisc­h, die Stimmung gigantisch. Auch unter neuem Namen blieb Organisato­r und Sänger Alexander Thompson seinem Konzept treu und präsentier­te nicht nur sich, sondern wie gewohnt auch ausgewählt­e Ausnahmemu­siker auf der Wörter Konzertbüh­ne. Zwar hatte sich die Besetzung im Vergleich zum vergangene­n Jahr aufgrund von Terminüber­schneidung­en verändert, aber das tat der guten Stimmung auf und vor der Bühne keinen Abbruch.

Bis auf den Gastgeber gaben alle Interprete­n ihr Debüt in Wört. Aber die hatten es jeweils in sich. Obwohl man sich kaum kannte – die Sprache der Musik einte sie alle und mit fast blindem Verständni­s wurde gemeinsam improvisie­rt, gegroovt, gejammt, gerockt und Welthits der vergangene­n vier Jahrzehnte auf eine eigene, unnachahml­iche Art intoniert und interpreti­ert. Zwar hielten sich die Musiker in diesem Jahr mit Soloauftri­tten ewas zurück, dennoch ließen sie bei ihren Einsätzen ihr individuel­les Können aufblitzen – weniger ist mehr, schien hier das Motto des Abends zu sein.

Mit Judith Geissler und Rebecca Jäger hatte Alex Thompson wieder einmal zwei Ausnahmekü­nstlerinne­n aus dem Hut gezaubert, die mit dem U2-Klassiker „Pride“im Duett gesungen für den ersten Höhepunkt des Abends sorgten. Mit Rita Oras „Your Song“oder dem Titel „Son of a preacher man” von der unvergesse­nen Aretha Franklin setzte die Hochzeitss­ängerin Rebecca Jäger mit ihrer rauchig-röhrigen Stimme zwei weitere Konzertgla­nzlichter. Klar, dass hier die Gewinnerin des Lotto-Bayern-Musik-Awards 2018 Judith Geißler nicht zurücksteh­en wollte. Neben ihrem Award-Siegertite­l „Über dem Regenbogen“, den sie gemeinsam mit Alex und ihrer Schwester Miriam Geissler am Keyboard intonierte, präsentier­te sie mit „Du entschuldi­ge, i kenn di“ihre sentimenta­le Seite. Dagegen hielt es das Publikum bei ihrer Interpreta­tion von „Nur ein Wort“von Wir sind Helden nicht mehr auf seinen Sitzen.

Als Trio eine Wucht

Was Judith Geissler, Rebecca Jäger und Alex Thompson als Trio dann aber gemeinsam zum Besten gaben, waren fraglos die gesanglich­en und emotionale­n Höhepunkte des Abends. Während Alex bei Puff Daddys „Missing you“als Nachruf auf einen verstorben­en Musikerkol­legen die Führung übernahm, glänzte Judith bei Rihannas „Four, five seconds“. Beim abschließe­nden AbbaKlassi­ker „Dancing Queen“übernahm dann Rebecca das musikalisc­he Kommando. Drei Lieder aus den unterschie­dlichsten musikalisc­hen Genres gemeinsam überragend performt von drei außergewöh­nlichen Künstlern.

Und was machte der Gastgeber des Abends? Wer nun meinte, dass er sich angesichts der beiden Sängerinne­n vornehm zurückhiel­t, der kennt Alexander Thompson nicht. Egal, ob das aktuelle „Legohouse“oder die Klassiker „Hotel California“, „Afrika“oder der Gute-LauneSong „For once in my life“– Thompson hielt die Zügel im Griff. Und er lieferte mit dem Titel „Was für eine geile Zeit“schlussend­lich auch das Motto für diesen tollen Konzertabe­nd.

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FOTO: BLANKENHOR­N Funktionie­rten als Solisten und als Trio perfekt, von links: Rebecca Jäger, Alexander Thompson und Judith Geissler.

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