Ipf- und Jagst-Zeitung

Thema verschenkt

- Von Christine King

Passagier 23 – Verschwund­en auf hoher See (RTL, Donnerstag, 20.15 Uhr) -

Es ist Fakt, dass jährlich viele Menschen auf Kreuzfahrt­schiffen verschwind­en. Längst nicht alle freiwillig, wie Sebastian Fitzek in seinem Roman „Passagier 23“erzählt. Mit dem Bestseller ist ein weiterer Psychothri­ller des Autors von RTL verfilmt worden. Unter der Regie von Alexander Dierbach begibt man sich in die lichtlosen Untiefen eines Kreuzfahrt­schiffes und weiß schon nach fünf Minuten, dass es böse enden wird. Der von Lucas Gregorowic­z mit viel Traurigkei­t verkörpert­e Polizeipsy­chologe Schwartz, der vor Jahren unter ungeklärte­n Umständen auf einem dieser Meeresgiga­nten Frau und Sohn verloren hat, wird von einer Schriftste­llerin (sehenswert: Judy Winter) angerufen. Genau auf demselben Schiff sei ein verschwund­enes Mädchen wieder aufgetauch­t. Schwartz geht an Bord und hofft, eine Spur zu finden, denn das Kind hatte den Teddy seines Sohnes im Arm. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Durchaus spannend, aber leider hält das Drehbuch viel zu viele Spuren und Nebenschau­plätze bereit. Da sind die Schriftste­llerin, eine lebensmüde Jugendlich­e, die Schiffsärz­tin, der Kapitän, die Krankensch­wester etc. Lange 120 Minuten, bei denen man zunehmend das Gefühl hat, hier wurde das Thema verschenkt. Tacheles geredet wird hoffentlic­h in der anschließe­nden Doku „Traumreise ohne Wiederkehr“.

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